Nachrichten

21. März 2019 | Deutschland | 

Besinnungstag für Männer in der Eiffel


Die Teilnehmer des Männertages in Maria Rast / Eifel (Foto: Konen)

Die Teilnehmer des Männertages in Maria Rast / Eifel (Foto: Konen)

Sr. M. Dagmara Koenen/Hbre. 70 Männer, davon 20 aus Swisttal, machten sich am 1. Fastensonntag, unter besten Wetterbedingungen, auf den Weg ins Schönstatt-Zentrum Maria Rast. Zum 13. Mal hatte eine Gruppe der Schönstatt-Männerbewegung zum „Besinnungstag für Männer“ eingeladen. Adolf Zimmermann, der 2006 mit Pfarrer Michael Eschweiler diese Veranstaltungsreihe begonnen hatte, begrüßte die Teilnehmer und den Referenten, Schönstatt-Pater Elmar Busse, Dernbach, Fachbereichsleiter Spiritualität in der Katharina Kasper Akademie, Dernbach.

Pater Elmar Busse (Foto: Konen)

Pater Elmar Busse (Foto: Konen)

Standfestigkeit, Meinungsfreiheit und Zivilcourage

Das Tagesthema „Standfestigkeit, Meinungsfreiheit und Zivilcourage“ war eine Einladung für den Referenten, den Teilnehmern die Lebensgeschichte des Gründers der Schönstatt-Bewegung Pater Josef Kentenich vor Augen zu führen. Kentenichs Aussage im Blick auf das Hakenkreuz: „Wir halten fest an unserem Kreuz“ habe ihn 1941 für mehr als drei Jahre ins KZ nach Dachau gebracht. Später, nach seiner Rückkehr aus Dachau, als er seine erfolgreiche pädagogische Arbeit wieder aufgenommen habe, seien es die Verantwortlichen der Kirche gewesen, die ihn und seine Zielsetzungen missverstanden und ihn deshalb für vierzehn Jahre in die USA versetzt und von seinem Werk getrennt hätten. Kentenich sei trotzdem ein standfester Theologe geblieben, der erst nach dem Konzil die Leitung seiner internationalen Schönstattbewegung wieder uneingeschränkt übernehmen durfte.

„Es müssen keine großen Worte sein. Lebt im christlichen Geist“

Der Referent, Pater Busse, hatte die Einschränkung der Meinungsfreiheit in der damaligen DDR, wo er 1951 geboren wurde, am eigenen Leib kennen gelernt. Er erinnerte an die friedlichen Montagsdemonstrationen, die die Vereinigung von Ost-und Westdeutschland zum Ziel hatten. Bei den Darstellungen des Zeitzeugen war es sehr still im Seminarraum. Konnte sich doch jeder an die Abläufe gut erinnern. Busse berichtete unter anderem auch von Jugendlichen, die den Mut hatten, sich zur Kirche zu bekennen und die die Jugendweihe ablehnten. Eine Zivilcourage, die oft mit langfristigen Folgen verbunden gewesen sei. Pater Busse motiviert die Teilnehmer heute aus ihrem Glauben zu leben. „Es müssen keine großen Worte sein. Lebt im christlichen Geist“, so Busse.

Dem gemeinsamen Mittagessen konnte in diesem Jahr der traditionelle Spaziergang durch den Klostergarten nicht folgen, denn inzwischen war „Sturm Eberhard“ auch in der Eifel angekommen. Die hohen Bäume des Parks bogen sich im Wind und Sirenen signalisieren die Folgen des Unwetters.

Meinungsfreiheit in der Institution Kirche

Die Diskussion des Workshops am Nachmittag stand unter dem Thema: „Unsere Kirche von heute“ - Meinungsfreiheit in der Institution Kirche und was sie bewirken kann. Wenn es um Themen der Liturgie gehe, müssten sich Bischöfe und Priester den Fragen der Zeit stellen. In den Gemeinden stehe vor wie nach der Geistliche im Mittelpunkt. Dabei zeige sich, dass viele Priester zwar die Liturgie beherrschen, vielen jedoch die Gabe und Befähigungen fehle, Menschen in den Gemeinden für den Glauben zu begeistern.

Traditionell beendete nach dem Kaffee eine heilige Messe den Männertag und Pater Busse verabschiedet die Teilnehmer mit der Hoffnung, „dass dieser Tag einige Spuren im Alltag hinterlässt.“

Der Park im Gelände des Schönstatt-Zentrums Maria Rast lädt zum Verweilen ein (Foto: Konen)

Der Park im Gelände des Schönstatt-Zentrums Maria Rast lädt zum Verweilen ein (Foto: Konen)


Top