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20. Februar 2019 | Rund ums Urheiligtum | 

Miteinander im Charisma des Schönstatt-Gründers – Studientagung der Schönstatt-Institute zum Thema Berufungen


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Studientages der Schönstatt-Institute (Foto: Neiser)

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Studientages der Schönstatt-Institute (Foto: Neiser)

Harald M. Knes. Zum zweiten Mal trafen sich Vertreter der sechs als Säkularinstitute verfassten Gemeinschaften der Schönstatt-Bewegung zu einem Studientag, in diesem Jahr im Priesterhaus Berg Moriah in Simmern WW. Nachdem die Begegnung im Jahr 2018, die auf Initiative von Ehepaar Maria und Dr. Ulrich Wolff, Institut der Schönstattfamilien, ins Leben gerufen wurde, allen wertvoll war, kam es nun im Februar 2019 zu einer erneuten Begegnung: eine schöpferische Pause vom Arbeitsalltag, um sich neu auszutauschen und als Schönstatt-Mitverantwortliche weiter zusammenzuwachsen.

Ehepaar Maria (l) und Dr. Ulrich Wolff, Institut der Schönstattfamilien, haben das Treffen im vergangenen Jahr initiiert (Foto: Neiser)

Ehepaar Maria (l) und Dr. Ulrich Wolff, Institut der Schönstattfamilien, haben das Treffen im vergangenen Jahr initiiert (Foto: Neiser)

Es wurde viel gemeinsam gelacht (Foto: Neiser)

Es wurde viel gemeinsam gelacht (Foto: Neiser)

Direktor Michael Maas, Mitglied im Schönstatt-Institut Diözesanpriester, Leiter des Zentrums für Berufungspastoral im Erzbistum Freiburg bei seinem Statement (Foto: Neiser)

Direktor Michael Maas, Mitglied im Schönstatt-Institut Diözesanpriester, Leiter des Zentrums für Berufungspastoral im Erzbistum Freiburg bei seinem Statement (Foto: Neiser)

Pater Theo Breitinger, Provinzial der Schönstatt-Patres in Deutschland (Foto: Neiser)

Pater Theo Breitinger, Provinzial der Schönstatt-Patres in Deutschland (Foto: Neiser)

Schwester M. Anastasia Brand spricht über ihre Erfahrungen im Bereich der Berufungspastoral mit jungen Menschen (Foto: Neiser)

Schwester M. Anastasia Brand spricht über ihre Erfahrungen im Bereich der Berufungspastoral mit jungen Menschen (Foto: Neiser)

Stürmisches Klima

Für die kirchlich Berufenen sind es momentan stürmische Zeiten, nicht nur an diesem Wochenende, als sich die Marienschwestern an einem Morgen verspäteten, da ein vom Sturm umgestürzter Baum die Straße versperrte. Katholische Kirche heißt für viele aktuell: Skandale, negative Presse, weniger Berufene, die ihr Leben ganz Gott schenken wollen, weniger Mitarbeiter, die gute spirituelle Arbeit garantieren. Die Erfahrungen in der Schönstatt-Bewegung machen da keine Ausnahme.

Allerdings: Beim Treffen der Schönstatt-Institute auf Berg Moriah wurde viel gelacht und gescherzt. Die 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlten sich sichtbar wohl und man kam in einen guten tiefen Austausch über das komplexe Thema „berufen zu sein“.

Persönliche Berufungs-Geschichten

Zu Beginn des Treffens erzählte aus jedem Schönstatt-Institut ein Mitglied seine persönliche Geschichte, wie es dazu kam und warum man immer noch mit so viel Freude dabei ist.

Ehepaar Kammann Inda vom Institut der Schönstattfamilien sprach davon, ihre Berufung sei in den 20 Jahren Zugehörigkeit gewachsen, ihr Institut sei „eine Familie von Familien“, die sich gegenseitig tragen. Henrike Pille vom Institut der Frauen von Schönstatt gab Zeugnis, wie das familienhafte Miteinander in der Gemeinschaft ihr hilft, als Krankenschwester in einer Palliativstation den Menschen nah zu sein, „natürlich immer mit der Frau an meiner Seite, der Gottesmutter.“ Sr. M. Felisia Leibrecht zitierte das Wort von Papst Franziskus: „Lassen wir zu, dass der Herr uns zum Verlieben bringt“ und meinte: „Das erlebe ich auch, dass meine Liebe zu unserer Schwesternfamilie immer größer wird.“ Harald Knes spitzte zu: „Ich bin unheimlich gern Schönstatt-Marienbruder und das ist das schönste Institut, das es überhaupt gibt.“ Für ihn war das Pilgern eine Erfahrung, welche ihn in seiner Berufungsfrage prägte. Monsignore Dr. Peter Wolf begeisterte sich für das Institut der Diözesanpriester, weil er „richtiger Pfarrer“ mitten unter den Leuten sein wollte, während Pater Theo Breitinger Priester, aber nicht Pfarrer, weil er ausschließlich für Schönstatt da sein wollte und sich deshalb zu den Schönstatt-Patres berufen sah.

In allen Zeugnissen war die Dankbarkeit zu spüren, auf diesen Weg von Christus gerufen worden zu sein. Das gab der Tagung von Anfang an ein ausgesprochen geistliches Klima.

Erfahrungen mit der Berufungspastoral

Am Samstagvormittag gab es drei Statements über Erfahrungen mit jungen Leuten, über das, was sie heute prägt und bewegt. Neben Pater Frank Riedel und Schwester M. Anastasia Brand, die in den beiden Jugendgemeinschaften Schönstatts arbeiten, referierte Direktor Michael Maas vom Zentrum für Berufungspastoral in Freiburg, der als  und als Priester in der Freiburger SMJ-Arbeit an der Studientagung teilnahm.

Es folgte ein Referat von Schwester Dr. M. Aloisia Levermann zum Thema “Immakulata-Atmosphäre als besonderes Charisma“, das heißt über ganzheitliches Leben, wie Pater Kentenich es bei Maria entfaltet sieht, das den “Neuen Menschen” in all seinen Lebensbezügen auszeichnet. Danach gab Pater Frank Riedel einen Einblick in die Ausbildungsordnung der Schönstatt-Patres, die ebenfalls die volle Entfaltung eines gesunden, ganzheitlichen Priestertums im Blick hat.

Dem Einzelnen helfen, seinen Berufungsweg zu finden

In Arbeitsgruppen ging es dann um Themen wie Berufungsklima, Aufnahmebedingungen für die Institute und wie man die eigene Berufung lebendig halten kann.

Es kann nie darum gehen, Berufungen für seine Gemeinschaft zu „fischen“, sondern ganz schlicht darum, „selbstlos der fremden Eigenart zu dienen“ (J. Kentenich), jedem Einzelnen zu helfen, seinen Weg zu finden. Jeder Mensch muss sich der Frage nach seiner Berufung stellen, sofern er entdecken und nachspüren will, was Gott mit ihm will. In der Diskussion der Arbeitsgruppen und im Plenum wurden dazu hilfreiche Aspekte zusammengetragen, Grundlinien, aber auch ganz konkrete Anregungen.

Bei der Frage, wie kann die eigene Berufung lebendig erhalten werden, gab es zum Beispiel Aspekte wie: Balance halten zwischen Arbeit, Erholung, Gebet, Gemeinschaft; Berufungserlebnisse erinnern und nachvollziehen; Zeugnis geben vom Wirken Gottes im eigenen Leben.

Die Tagung hat wertvolle Aspekte für die Berufungsarbeit im eigenen Institut gebracht. Das Schönste bleibt aber die Freude über die sich ergänzende Vielfalt in der Schönstatt-Bewegung, die mit ihren über 20 Gemeinschaften viele Varianten bietet, seinen von Gott her vorgesehenen Berufungsort zu finden und sich mit seinem Charisma einzubringen.


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