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18. Dezember 2018 | Deutschland | 

Miteinander Lösungen finden - LICHTZEICHEN hilft schwangeren Frauen, Lebensperspektiven mit Kind zu entwickeln


Das Lächeln eines Kindes öffnet die Tür der Herzen (Foto: Lichtzeichen eV)

Das Lächeln eines Kindes öffnet die Tür der Herzen (Foto: Lichtzeichen eV)

A.M. Brück. Die Mitglieder des in Vallendar-Schönstatt ansässigen Vereins „Lichtzeichen e. V. Hilfe für schwangere Frauen“, der auf Initiative aus der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter heraus entstanden ist, haben sich zur Aufgabe gemacht, ungeplant schwanger gewordenen Frauen und ihren Kindern wieder Halt im Leben zu geben. Der im Vereinsregister des Amtsgerichtes Koblenz als gemeinnützig und mildtätig eingetragene Verein hat den Schutz des Lebens ungeborener Kinder, die finanzielle und ideelle Unterstützung von schwangeren Frauen in Konfliktsituationen und deren Familien und von Frauen nach Abtreibung zum Ziel. Gemeinsam mit den Betroffenen wollen die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen in oft ausweglos erscheinenden Situationen Lösungen verwirklichen.

Schwangere Frauen können Babyausstattung in den Lichtzeichen-Räumen erhalten. Die Vorfreude auf das Kind kann wachsen (Foto: Lichtzeichen eV)

Schwangere Frauen können Babyausstattung in den Lichtzeichen-Räumen erhalten. Die Vorfreude auf das Kind kann wachsen (Foto: Lichtzeichen eV)

Das Lichtzeichen Haus in Schönstatt / 56179 Vallendar, Höhrer Str. 93 - eine mögliche Anlaufstelle für schwangere Frauen in Konfliktsituationen (Foto: Lichtzeichen eV)

Das Lichtzeichen Haus in Schönstatt / 56179 Vallendar, Höhrer Str. 93 - eine mögliche Anlaufstelle für schwangere Frauen in Konfliktsituationen (Foto: Lichtzeichen eV)

Lichtzeichen-Haus - innen, hier sind die Treffen für die jungen Mütter und ihre Kinder (Foto: Lichtzeichen eV)

Lichtzeichen-Haus - innen, hier sind die Treffen für die jungen Mütter und ihre Kinder (Foto: Lichtzeichen eV)

Hilfe - über die Geburt des Kindes hinaus

„Eine Schwangerschaft kann Lebenspläne durcheinander bringen: Die Ausbildung steht auf dem Spiel. Finanzielle Engpässe scheinen manchmal unüberwindlich. Es kann Konflikte in der Partnerschaft geben. Die Familie fühlt sich möglicherweise nicht stark genug für ein weiteres Kind. Die Angst vor einer Behinderung des Kindes belastet. Der Rückhalt in der Familie mag fehlen. Wenn niemand hilft, liegt der Gedanke an eine Abtreibung nahe. Ist das die Lösung?“, so Ulrike Eichenberg, Gründungsmitglied des Vereins. Für die Mitarbeiterinnen im Verein sei der französische Dokumentarfilm TOMORROW eine Motivation: Da heißt es: „Es gibt Lösungen. Und wenn wir alles geben, wenn wir unsere Kräfte bündeln und unsere Herzen zusammentun, dann können wir gemeinsam die Welt verändern.“ Der Film TOMORROW beschäftige sich mit Menschen, die für globale Probleme lokal Lösungen anzielen und so Projekte für eine bessere Zukunft vorantreiben. LICHTZEICHEN sei eine solche Initiative, deren erklärtes Ziel die Unterstützung schwangerer Frauen in Konfliktsituationen sei - über die Geburt des Kindes hinaus.

Dahinter steht ein Konzept, das Müttern und Kindern, Familien und Frauen leben hilft, so Ulrike Eichenberg weiter: „Lea ist schwanger - mit 16, überfordert, hilflos. Und keiner ist da. Auf die Frage, wovon sie träumt, weiß sie keine Antwort. Das Leben bietet aus ihrer Sicht keine Perspektive. Eine ähnliche Anfrage war vor 18 Jahren die Initialzündung für den Verein Lichtzeichen, Hilfe für schwangere Frauen. Aus einer spontanen Hilfeleistung für Schwangere wurde innerhalb von zwei Jahren der mildtätige Verein.“

Zahlreiche Hilfeanfragen sind eine ständige Herausforderung.

Eichenberg, die bei Lichtzeichen schwerpunktmäßig Frauen im Schwangerschaftskonflikt, während der Schwangerschaft, nach der Geburt, oder auch nach einer Abtreibung begleitet, kann aus ihrer Erfahrung und aus dem Einsatz der Lichtzeichen-Mitarbeiterinnen von vielen konkreten Situationen erzählen: Da ist Veronika mit ihrer Tochter Lisa (5 Monate). Mit dem Vater des Kindes lebt sie in armen Verhältnissen. Der Vater von Lisa arbeitet für den Mindestlohn. Bei der Tafel gibt es aufgrund von Personalmangel und langen Wartelisten erst in drei Monaten Lebensmittel, trotz Bewilligungsbescheid. Veronika weiß: Lichtzeichen lässt sie nicht hängen. Eine unserer Mitarbeiterinnen macht ihr Mut und schreibt: „Ich bin froh, dass du so viel Vertrauen zu uns hast. Danke dafür! … Ich hatte dir gesagt, dass du Bescheid geben sollst, wenn es mal nicht reicht. Es ist eine schwere Situation für euch und sicher eine Überwindung, um Hilfe zu bitten. Sei gewiss: Es werden Zeiten kommen, in denen du/ihr eurem Leben selbst vorstehen werdet und euer gutes Auskommen habt. Das ist jetzt nur ein vorübergehendes Tief, das du zugunsten von Lisa in Kauf genommen hast. Und die ist nicht mit Geld aufzurechnen. Liebe Grüße und gute Nacht.“ Gleich am nächsten Tag erhält Veronika Notwendiges zum Leben. Gemeinsam wird ein finanzielles Konzept erarbeitet. Auch dank einer Nachzahlung des Jobcenters ist nach einigen Monaten die größte finanzielle Not behoben.

Treffen der Mitarbeiterinnen im Lichtzeichenhaus (Foto: Lichtzeichen eV)

Treffen der Mitarbeiterinnen im Lichtzeichenhaus (Foto: Lichtzeichen eV)

Lichtzeichen-Mitarbeiterinnen sind an manchen Tagen sehr früh im Einsatz:

„Am Mittwoch kriegen wir wieder ein ‚Lichtzeichen-Baby‘. Lia entbindet per Kaiserschnitt eine kleine Nele. Die vierjährige Luna übernehme ich am Mittwoch um 6.15 Uhr, wenn die Eltern ins Krankenhaus fahren. Ich bringe sie in den Kindergarten. Der Vater wird sie nachmittags abholen.“

„Donnerstag früh werde ich Katharina und ihre Schwägerin mit Kindern in H. abholen und nach Koblenz zur Bahn bringen. Der Termin beim Facharzt steht an. Ich habe ihm die Fotos der Kinder mit entsprechenden Erklärungen zugesandt und gesagt, dass die notwendige Behandlung von Spenden finanziert wird. Er hat sehr freundlich reagiert. Hoffen wir, dass beiden Kindern und auch der Mutter geholfen werden kann, die seit der Geburt unter starken Rückenschmerzen leidet und für sich selbst kaum Zeit hat.“

Konkrete Vorstellungen entwickeln, wie Leben gelingen kann

Im Kontakt mit Lichtzeichen lernen junge Frauen immer mehr konkrete Vorstellungen zu entwickeln, wie ihr Leben gelingen kann. Sie wollen aussteigen aus diesem Kreislauf des Negativen. Sie wollen ein besseres Leben für sich und vor allem ein besseres Leben für ihr Kind. Sie wollen dieses Kind annehmen, es lieben lernen. Sie möchten den Schulabschluss nachholen, eine Ausbildung machen. Sie wollen gesunde, frische Nahrung zubereiten lernen. „Wir von Lichtzeichen gehen den Weg mit ihnen“, so Ulrike Eichenberg. Die Lichtzeichen-Mitarbeiterinnen unterstützen konkret und praktisch, dass Mütter wie Lea irgendwann sagen können: „Mittlerweile geht es uns echt gut.“

Auf dem Weg ins Leben (Foto: Lichtzeichen eV)

Auf dem Weg ins Leben (Foto: Lichtzeichen eV)

Es gibt Lösungen

„Es gibt Lösungen. Und wenn wir alles geben, wenn wir unsere Kräfte bündeln und unsere Herzen zusammentun, dann können wir gemeinsam die Welt verändern.“ Lichtzeichen kann inzwischen auf 18 Jahre intensive Tätigkeit zurückschauen. Nicht zuletzt sind es mehr als 200 Personen, die die Arbeit im Gebet begleiten und diese segensreiche Arbeit mit ermöglichen.

Und es sind die Mitglieder und Spender, die die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen, die eine Waschmaschine, einen Kinderwagen, die Babynahrung und Windeln, den Facharztbesuch, die Hilfe bei der Schuldentilgung u.v.m. ermöglichen. In diesem Miteinander vieler wird Kraft gebündelt.

„Auf dem Adventsweg hin zum Weihnachtsfest, dem Geburtsfest des Kindes, das der Erlöser ist, leuchten die Lichtzeichen besonders auf, die in all diesen Jahren mit Unterstützung des Vereins zur Welt kommen konnten: Alice und Stephan, Julia und Emilia, Milan und Leonie, Marcel und Alina, Joshua und Leo, Jan, Anke und Tom, …“ 2018 sei es möglich gewesen mitzuhelfen, dass 15 Kinder das Licht der Welt erblickten konnten, so Ulrike Eichenberg. „Nicht aufgeben! Gott hat auch dort noch Möglichkeiten, wo der Mensch schon lange keine mehr sieht.“ Dieser Satz des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich (*1885, +1968) sei nicht nur für sie sondern auch für viele Unterstützer des Vereins Motivation und Antrieb. Dabei sei es besonders wichtig, dass es viele Menschen gäbe, „die ihr Herz mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Lichtzeichen zusammentun im Einsatz für ein menschenwürdiges Leben für Mütter und Kinder. Sie alle schreiben eine neue Geschichte. Gemeinsam verändern wir die Welt.“

Logo des Lichtzeichen e.V. (Foto: Lichtzeichen eV)

TITEL (Foto: AUTOR)

Mithelfen

Wer sich persönlich oder als Spender ganz konkret einsetzen möchte, damit Mütter und Kinder glücklich miteinander leben können, oder ganz einfach den Verein Lichtzeichen e.V., ein Projekt der Schönstatt-Bewegung, unterstützen möchte, kann sich gerne wenden an:


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