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14. November 2018 | Deutschland | 

Auf den Spuren von Franz Reinisch


Buchcover (Ausschnitt) "Über den Tod hinaus. Lebenswege mit Franz Reinisch" (Foto: Schoenstatt-Verlag)

Buchcover (Ausschnitt) "Über den Tod hinaus. Lebenswege mit Franz Reinisch" (Foto: Schoenstatt-Verlag)

Hbre. Im Schönstatt-Verlag ist ein neues Buch zu Pater Franz Reinisch erschienen, das sich wie ein Reiseführer präsentiert und auch als solcher gelesen werden kann, das aber in erster Linie die „historische Gestalt Reinischs“ erlebbar machen möchte. Die im Buch präsentierten Lebenswege laden die Leser ein, Zivilcourage zu zeigen und als Christen im Alltag Farbe zu bekennen. Das Buch von Martin J. Emge, der sich seit vielen Jahren mit der Person von Pater Franz Reinisch befasst, kann als Appell an Aufrichtigkeit verstanden werden und es will Mut machen in der heutigen Gesellschaft „Nein“ zu sagen. Der Autor regt die Leser an, in sich hineinzufühlen und zu überlegen, wie man selbst mit sozialem Anpassungsdruck umgeht und wie wichtig Selbstbestimmung ist.

Erschließung biografischer Wendepunkte und historischer Orte

„Über den Tod hinaus. Lebenswege mit Franz Reinisch“ ist ein Buch über den Pallottiner und Schönstatt-Priester P. Franz Reinisch, der sich aus seinem christlichen Glauben heraus dem Kriegsdienst der Nazis verweigert hat und dafür hingerichtet wurde. Reinischs Leben wird in zehn leicht und spannend zu lesenden Kapiteln nachgezeichnet.

Cover: "Über den Tod hinaus. Lebenswege mit Franz Reinisch" (Foto: Schoenstatt-Verlag)

Cover: "Über den Tod hinaus. Lebenswege mit Franz Reinisch" (Foto: Schoenstatt-Verlag)

Biografische Wendepunkte und historische Orte werden durch Text- und Bilddokumente erschlossen. Neben dem stringenten biographischen Hintergrund zielt jedes Kapitel „dramaturgisch“ auf die Hervorhebung eines außergewöhnlichen Wendepunktes, einer Zäsur oder eines einzigartigen Erlebnisses Franz Reinischs im jeweiligen Lebensabschnitt, wovon sein weiteres Leben bestimmt wurde. Vor allem dieses besondere Ereignis wird von Zitaten aus den schriftlichen Quellen über ihn sowie aus seinen eigenen Texten umrahmt.

Ein Begleiter auf den Lebenswegen Reinischs

Zugleich werden die Orte, die mit den besonderen Geschehnissen verbunden sind, vorgestellt, sodass in einer zweiten Ebene ein Begleiter auf den Lebenswegen Reinischs entsteht, der nähere Informationen für den Besuch der erwähnten Orte enthält. Außer Museen und Gedächtnisstätten werden auch Gedenktafeln oder nach Franz Reinisch benannte Straßen berücksichtigt. Selbst Landschaften, Wege oder die Kirchen, in denen P. Reinisch zelebriert und gebetet hat, werden beschrieben.

Wie ein Reiseführer

Die Reisenden erhalten alle nötigen Informationen für den Besuch der jeweiligen Orte, teilweise mit Auszügen aus Stadtplänen zur besseren Orientierung. Dies geschieht allerdings mit gebotener Zurückhaltung, denn die Orte etwa, die mit P. Reinischs Martyrium in Verbindung stehen, sollen nicht angepriesen werden. Insofern unterscheidet sich das Buch von ausgesprochenen Reiseführern. Auf jeder Seite des Buches findet sich eine Marginalspalte für praktische Hinweise, kurze Zitate z. B. aus Briefen oder autobiographischen Texten, Begriffs- und Geschichtserklärungen und kleinformatige Abbildungen. Zentrale Quellentexte werden als Textbausteine hervorgehoben. Die Buchtexte sind so geschrieben, dass sie für ein breites Lesepublikum verständlich sind.

Der Band ist insgesamt reichhaltig mit Zitaten und Quellentexten ausgestattet, um beim Gehen der Reinisch-Wege nicht auf weitere Literatur angewiesen zu sein. Am Ende des Buches stehen die Zitatnachweise, die Hinweise auf Quellentexte und auf die Literatur zum Thema (in Auswahl). Darüber hinaus ist der Band mit einem Register der Orts- und Personennamen, der Reinisch-Gedenkstätten im europäischen Raum sowie einem Kartenteil versehen, damit mögliche „Reiserouten“ auf den Lebenswegen P. Reinischs individuell geplant werden können.

Martin J. Emge (Foto: franz-reinisch.org)

Martin J. Emge (Foto: franz-reinisch.org)

Es ist nicht ungefährlich, sich auf die Lebenswege von P. Reinisch zu begeben. Sie fordern heraus, der Stimme des Gewissens zu folgen und im Alltag Farbe zu bekennen. Aber der Weg lohnt sich.

Martin J. Emge ist Mitglied des „Schönstattinstitutes Diözesanpriester“, tätig in der Pfarrseelsorge und für das Zentrum der Schönstattbewegung im Erzbistum Bamberg.

Bibliographische Angaben

Martin J. Emge: „Über den Tod hinaus. Lebenswege mit Franz Reinisch“.
96 Seiten, 9,80 Euro.
Schönstatt-Verlag, Vallendar 2018,
ISBN 978-3-935396-70-7.


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