Schönstatt - Im Osten nichts Neues?

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10. November 2018 | Deutschland |

Im Osten nichts Neues?

Lachende Gesichter trotz Blick zurück (Foto: Fella)

Wolfgang Fella. Diese Frage durften sich die Teilnehmer der Herbsttage mit Kultur & Geist der Würzburger Familienbewegung durchaus stellen. Denn in den letzten Jahren ging es über Allerheiligen stets in den Osten der Republik. Nach Heiligenstadt und Berlin war jetzt das Schönstattzentrum in Friedrichroda das Ziel der Ehepaare. Doch die Schönstätter „Ostexperten“ durften auch diesmal wieder jede Menge Neues, Interessantes und Bewegendes entdecken und rundum gelungene und erholsame Tage inmitten des Thüringer Waldes erleben.

Aufmerksame Zuhörer für Pfarrer Stöber (Foto: Fella)

Erfurter Stadtrundfahrt in der Straßenbahn (Foto: Fella)

Herbststimmung am Heiligtum (Foto: Fella)

Sr. M. Talita berichtet über die Geschichte des Schönstattzentrums (Foto: Fella)

Vom Schönstattreich zum Schattenreich

Gleich zu Beginn der gemeinsamen Tage wusste die Hausleiterin des Haus Rosengart, Schwester M. Talita Hollmann im gemütlichen Wohnzimmer jede Menge Geschichten rund um das Zentrum zu berichten. Eindrucksvoll auch ihre Schilderung, wie der intensive Einsatz für Flüchtlinge in jüngster Zeit den Blick auf die Schwesterngemeinschaft in Friedrichroda veränderte.

Am nächsten Tag folgte dann ein Impuls von Ines und Martin Flesch, die im Schnelldurchlauf ins Reife Leben nach Richard Rohr einführten und dabei durch Schattenreiche führten und vom Dualismus zum wahren Selbst begleiteten. Das Reich der Schatten erlebten die Ehepaare aus der Diözese Würzburg anschließend auch unter Tage. Denn es ging in die Marienglashöhle in eine der schönsten Gipskristallgrotten Europas, deren Name von einer Mariendarstellung im Inneren stammt, die Schönstättern allzu bekannt ist.

Grenzenlose Grenzerfahrungen

Am Abend ist der Pfarrer von Suhl, Otto Stöber zu Gast, mit dem die Gruppe einen lebendigen Gottesdienst am Allerseelentag im Heiligtum feiern kann. Dann ist genug Zeit, die er nutzt um aus seinem bewegten Leben als Priester in der Diaspora zu berichten, aber auch als Junge, der unweit der Grenze aufgewachsen ist und dort reichlich Grenzerfahrungen sammeln konnte. Höhen und Tiefen aus der Arbeit in seinem großen Pfarreiengebiet, ganz nah an den Menschen kann er schildern und es lässt sich erahnen, dass vieles wohl ein Vorbote für die kommende Zeit in der eigenen Pfarrei sein kann.

Kultur und Geist bei Kabarett und Gemeindegottesdienst

Nach so vielen geistreichen Impulsen muss aber auch die Kultur noch zum Zuge kommen, so wie es der Titel der Herbsttage zu lesen ist. Deshalb steht am folgenden Tage ein Ausflug nach Erfurt auf dem Programm. Bei schönem Wetter wird die Stadt mit der Straßenbahn besichtigt und schließlich bei Bernd das Brot und der Krämerbrücke vorbeigeschaut. Später dann ist Kabarett angesagt. Mit Florian Schröder wird die aktuelle politische Lage humorvoll betrachtet und im Schnellgalopp allerlei Ausnahmezustände näher beleuchtet.

Die Osterfahrungen werden am Sonntagmorgen in einem rundum lebendigen Gemeindegottesdienst in Friedrichroda vervollständigt. Die Firmlinge stellen sich in der voll besetzten Kirche vor – so wie man es sich in der Heimatpfarrei auch mal wünschen würde. Am Ende ein großes Dankeschön der Gruppe an Schwester M. Talita und Schwester M. Gabrijela für vier erholsame aber auch geistreiche Tage im Haus Rosengart. Es steht schon fest, dass es auch im nächsten Jahr wieder Herbsttage mit Kultur und Geist geben wird. Dann soll es aber auch mal in den Süden oder Südwesten der Republik gehen…