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13. Oktober 2018 | International | 

Eine lebendige Kirche und Josef Engling, Pater Kentenich und Schönstatt mittendrin.


Auf dem "Josefsweg", dem letzten Weg Josef Englings von Eswar zu seiner Todesstelle in der nähe des heutigen Schönstatt-Heiligtums (Foto: Wolf/Sr.Elena)

Auf dem "Josefsweg", dem letzten Weg Josef Englings von Eswar zu seiner Todesstelle in der nähe des heutigen Schönstatt-Heiligtums (Foto: Wolf/Sr.Elena)

Mit einer kleinen Gruppe von neun Personen war Dr. Peter Wolf, Mitglied im Schönstatt-Institut Diözesanpriester, am ersten Oktoberwochenende von Oberkirch, Diözese Freiburg, aus nach Cambrai gefahren, um an den Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Todestag von Josef Engling dabei zu sein. Sein Erlebnisbericht, den er schoenstatt.de zur Veröffentlichung zur Verfügung stellt, macht einmal mehr deutlich, wie sehr sich vor allem langjährige Verantwortliche und Lebensträger aus der deutschen Schönstattfamilie darüber freuen, dass sich in Frankreich, rund um Cambrai und Josef Engling, eine ganz originelle und kreative Schönstattfamilie am entwickeln ist. Lesen Sie nachfolgend den Erlebnis-Bericht von Dr. Peter Wolf.

Gottesdienst im Festzelt beim Schönstatt-Heiligtum in Cambrai, Frankreich (Foto: Wolf/Sr.Elena)

Gottesdienst im Festzelt beim Schönstatt-Heiligtum in Cambrai, Frankreich (Foto: Wolf/Sr.Elena)

Eine Gruppe junger Franzosen stellt Stationen der Lebensgeschichte von Josef Engling dar (Foto: Wolf/Sr.Elena)

Eine Gruppe junger Franzosen stellt Stationen der Lebensgeschichte von Josef Engling dar (Foto: Wolf/Sr.Elena)

Video von der Internetseite: www.sanctuairedelunite.fr

Sie haben Josef Engling lieb gewonnen

Peter Wolf. Bin noch ganz erfüllt von den zwei Tagen in Cambrai. Wir waren mit neun Leuten in einem Kleinbus und meinem PKW am Samstagmorgen von Oberkirch aufgebrochen und wollten einfach am Wochenende dabei sein bei den 100Jahrfeiern zum Tod Josef Englings. Dort waren wir erstaunlich viele Leute. Ich schätze zwischen 300 und 400 Personen. Was mich besonders bewegt hat, war die Anteilnahme so vieler auch junger Franzosen.

Abbé Jean-Marie, den der verstobene Erzbischof für die Arbeit am Memorial in Cambrai freigestellt hat, hat offensichtlich in seiner eher charismatischen Art und in seiner Liebe zur Gottesmutter und zu Josef Engling viele bewegen können. Ich durfte ihn vor Jahren kennen lernen und habe ihn nach Moriah eingeladen und viel von Josef und Schönstatt erzählt. Wir staunten nicht schlecht über das große Festzelt und die jugendliche Tanzgruppe, die das Leben und Sterben von Josef Engling so originell und künstlerisch gekonnt auf die Bühne brachte. Danach feierten wir mit Erzbischof Dollmann und Erzbischof Robert Zollitsch in großer Konzelebration die Eucharistie mit einer deutsch-französischen Predigt des Erzbischofs von Cambrai.

Im Anschluss daran gingen weit über 100 Leute den Todesweg von Eswar mit Begleitung der französischen Polizei und Blaulicht zum Memorial. Dann folgte ein schmackhaftes Abendessen im Zelt mit vielen Begegnungen. Nach Einbruch der Dunkelheit war eingeladen zu einer Vigil mit Zeugnissen aus dem Leben Josef Englings und Zeugnissen zum Leben mit ihm. Höhepunkt der Vigil bildete die eucharistische Anbetung, zu der die große Monstranz aus der Kathedrale ins Festzelt gebracht wurde. Den Abschluss des Abends bildete ein originelles Konzert einer belgischen Gruppe von Schönstättern mit eigenen Kompositionen zum Teil zu Texten aus Himmelwärts. Zur Übernachtung fuhren wir dann etwa noch 40 km in ein großes Hotel, wo wir viele der Teilnehmer aus der internationalen Schönstattfamilie trafen.

Predigt von Bischof Vincent Dollmann, Cambrai. 1. Teil französisch, 2. Teil deutsch (Video von der Internetseite: www.sanctuairedelunite.fr)

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück brachen wir auf zum großen Festgottesdienst in der Kathedrale von Cambrai. Zu Beginn der sonntäglichen Eucharistiefeier wurde die Arbeit eines wissenschaftlichen Teams vorgestellt, das in den letzten beiden Jahren sich intensiv mit der Aufarbeitung der Geschichte besonders des ersten Weltkrieges in der Region um Cambrai befasste. Dieses Team hat sich wiederholt auf Berg Moriah getroffen. Unser Weihbischof Michael Gerber hat sich in diesem Kreis engagiert. Heute war es unser Generalrektor Christian, der als Dolmetscher die Arbeit den Besuchern aus Deutschland vorstellte. Am Altar waren die beiden Erzbischöfe und zwanzig weitere Priester. Die Kathedrale war voll besetzt, so dass noch viele stehen mussten. Der feierliche Gottesdienst  wurde vom Chor der Kathedrale mitgestaltet. Im Anschluss waren wir zu einem Empfang in einer nahegelegenen Schule der Diözese eingeladen und durften ein weiteres Mal die große Gastfreundschaft der Franzosen erleben.

Josef Engling hat in Frankreich inzwischen ganz offensichtlich Freunde gefunden und dies in einem Umfang, wie wir es uns bei früheren Festen und Feiern in Cambrai nur erträumen konnten. Von der Stadt ging es dann zum letzten Mal zum Memorial ins Festzelt zum abschließenden Mittagessen. Danach machten wir uns auf die Heimfahrt über Laon, Reims, Metz und Straßburg vorbei an schönen Kathedralen, für die aber an diesem Tag keine Zeit blieb. Aber wir hatten lebendige Kirche erlebt und Josef Engling mit unserem Vater und Schönstatt mittendrin.

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