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26. September 2018 | Deutschland | 

Gertraud verbindet! - Das erste Gertraud-Freunde-Treffen


Textheft beim Gertraud von Bullion Freundestreffen in Schönstatt, Vallendar (Foto: Sr. Theres-Marie Mayer)

Textheft beim Gertraud von Bullion Freundestreffen in Schönstatt, Vallendar (Foto: Sr. Theres-Marie Mayer)

G. Beilmann. Gertraud von Bullion, die Mitgründerin der Frauenbewegung Schönstatts, hat Freunde in fast allen Kontinenten. Sie war und ist eine Frau, die verbindet. Das war die Erfahrung des ersten Gertraud-Freunde-Treffens, das im Haus Mariengart in Schönstatt stattfand. Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Regionen Deutschlands, aus dem Allgäu und dem Kaiserstuhl, aus dem Saarland und dem Rheinland, aus Ostwestfalen und Südoldenburg waren Mitte August zusammengekommen.

Gib uns von deinem Feuer!

Besonders beeindruckte die Teilnehmerinnen das Feuer der Leidenschaft für Jesus Christus und für die Menschen. „Ich habe eigentlich zwei Leidenschaften: die eine ist, allen Menschen zu helfen, jedem da, wo er es braucht; die andere: Gott überall geehrt und geliebt zu wissen“, so hatte Gertraud von Bullion einmal über sich selbst festgehalten. Diesen Leidenschaften widmete sich Renate Zegowitz, verantwortlich für die Gertraud-Forschung im Schönstatt-Frauenbund in einem Impuls. Sie zeigte auf, wie diese zwei Leidenschaften das Leben Gertrauds in der Kindheit und Jugendzeit, in ihrem Einsatz als Rote-Kreuz-Schwester im Ersten Weltkrieg und in ihrer Mitgründertätigkeit für die Frauenbewegung Schönstatts prägten. Die Beispiele aus ihrem Leben überzeugten und Die Sehnsucht, die im Motto des Treffens „Gib uns von deinem Feuer!“ ausgedrückt ist, wurde spürbar.

Auf den Spuren von Gertraud von Bullion am Grundstein des Bundesheimes in Schönstatt/Vallendar (Foto: AUTOR)

Auf den Spuren von Gertraud von Bullion am Grundstein des Bundesheimes in Schönstatt/Vallendar (Foto: AUTOR)

Auf den Spuren Gertraud von Bullions

Damit der Funke ihres Feuers überspringt, gingen die Gertraud-Freunde am Samstagnachmittag den Spuren nach, die sie am Ort Schönstatt hinterlassen hat. Der Weg startete am Gedenkstein, der zur Erinnerung an den letzten Abschied Josef Englings von Schönstatt und Pater Kentenich in der Nähe des Gästehauses Marienau aufgestellt ist. Sr. Ingrid-Maria Krickl, Wallfahrtsschwester beim Schönstattzentrum in Memhölz zeigte auf Fotos, wie es damals in Schönstatt aussah. In den Anfangsjahren Schönstatts kamen die Besucher vom Vallendarer Bahnhof über den Gilgenborn in Schönstatt beim sog. Alten Haus, heute St. Marien, und dem Urheiligtum an.

Gertraud hatte im Alten Haus gewohnt und dafür gesorgt, dass es mit dem Notwendigsten für die Tagungen ausgestattet wurde. Dort hatte Pater Kentenich 1921 die erste Frauentagung in Schönstatt gehalten. Im Heiligtum hat sie mit anderen Frauen ihre Weihe an die Dreimal Wunderbare Mutter abgelegt. Immer wieder wies Sr. Ingrid-Maria darauf hin, dass zuzeiten Gertrauds in Schönstatt vieles noch nicht da war, was heute sebstverständlich zum Bild des internationalen Wallfahrtsortes dazu gehört. Eine weitere Station war das Bundesheim, für dessen Bau sich Gertraud intensiv eingesetzt hatte. Hier bat die Gruppe Gertraud, sich auch heute für die Zukunft dieser Zeugnisstätte der Frühzeit Schönstatts einzusetzen. Den Abschluss des Weges bildete eine Gebetszeit im Urheiligtum.

Gertraud, eine sehr apostolische Frau!

Weil die Gertraud-Freunde etwas von dem Feuer, das für Gertraud in ihnen brennt, weitergeben wollten, gestalteten sie den Sonntagsgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt mit. Texte Gertrauds flossen in das Schuldbekenntnis, die Gabenbereitung und die nach der hl. Messe beginnende Anbetung ein. Dr. Christian Löhr, Generalrektor des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester, stellte in seiner Predigt anschaulich dar, was Liebe vermag. Dabei bezog er sich auf das Evangelium des Sonntags, in dem davon erzählt wird, dass sich Jesus als Brot des Lebens anbietet. Gertraud von Bullion sei von einer tiefen Liebe zum eucharistischen Jesus entflammt gewesen.

Beim Gottesdienst in der Anbetungskirche, Berg Schönstatt, Vallendar (Foto: AUTOR)

Beim Gottesdienst in der Anbetungskirche, Berg Schönstatt, Vallendar (Foto: AUTOR)

Diese Liebe wurde u.a. auch hör- und sichtbar im Singen, Tanzen und Trommeln der mitfeiernden Priester aus Burundi, die sich in Schönstatt auf den Ewig-Kontrakt vorbereiten. Gerne und mit Freude wurden Streichholzschachteln mit dem Motto „Gib uns von deinem Feuer“ und einem Bild Gertrauds von den Gottesdienstteilnehmern entgegen genommen.

Gedanken aus unserer Abschlussrunde:

„Gertraud hat im und nach dem Ersten Weltkrieg die geschichtliche Situation und soziale und religiöse Schranken in sich und bei anderen überwunden. Das steht heute als Aufgabe vor uns, und sie bietet sich uns als Helferin an“, so eine Teilnehmerin bei der Abschlussrunde des Treffens. Und zwei weitere Stimmen: „Gertraud zeigt, dass Selbständigkeit und Weltgewandtheit mit dem Einsatz für andere, dem Dienen, zusammengeht; das ist Zeugnis und Ermutigung für die Frau heute.“ „Gertraud miteinander zu erleben und sich über sie auszutauschen, wirkt intensiver, als über sie zu lesen. Die Verbindung mit ihr verbindet auch untereinander.“ Als Resumé wurde von den Gertraud-Freunden festgehalten, dass sich etwas vom Feuer der Leidenschaft für Gott und die Menschen, das in Gertraud glühte, auf die Teilnehmer übertrug und die Freundschaft mit ihr gewachsen ist. Es sei zu spüren gewesen, dass Gertraud von Bullion „heute mit und durch uns diese Leidenschaften leben“ möchte.

Mehr Informationen

Homepage: www.gertraud-von-bullion.org

 


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