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28. September 2016 | Demnächst | 

Das Urheiligtum - ein Coenaculum heute


Urheiligtum - Coenaculum heute (Foto: Archiv)

Urheiligtum - Coenaculum heute (Foto: Archiv)

Dr. Alicia Kostka. Es war an einem herbstlichen Morgen, dem 4. Oktober 1946: die Vertreter der Pallottinerpatres und der Priester der Apostolischen Bewegung von Schönstatt haben gemeinsam das Symbol des Heiligen Geistes im Urheiligtum angebracht. Diese Geste war wie eine Krönung ihres jahrelangen Erlebens: hier setzt sich auf originelle und schöpferische Weise die Realität des Pfingstereignisses fort, wo die Gottesmutter im Pfingstsaal (Coenaculum) die Gaben des Heiligen Geistes für die Kirche der Zukunft erbittet.

Plakat 3./4. Oktober 2016 (Foto: Schönstatt-Frauenbund)

Plakat 3./4. Oktober 2016 (Plakat: Schönstatt-Frauenbund)

Erinnerung an 70 Jahre Heilig-Geist-Symbol im Urheiligtum

Zum Andenken an dieses Ereignis laden der Rektor des Urheiligtums und die Gemeinschaft des Schönstatt-Frauenbundes am 3. Oktober um 9.30 Uhr zu einer Heiligen Messe ins Urheiligtum ein. Am 4. Oktober um 20.30 wird im Rahmen eines feierlichen Abendsegens besonders auch des Todestages von Josef Engling gedacht, einem der Mitgründer Schönstatts, der sein Leben für die Zukunft der Bewegung schenkte.

Coenaculum-Generation - ein schöpferischer Lebensvorgang

In den ersten Jahren des Bestehens des Bundesheimes, das als Exerzitienhaus für die rasch wachsende Apostolische Bewegung von Schönstatt neu erbaut wurde, entfaltete sich sowohl unter den Pallottinerpatres, die beim Aufbau der Bewegung mitwirkten, wie auch unter den Gymnasiasten und Priestern, die an den Exerzitien in Schönstatt teilnahmen, die gläubige Überzeugung, dass sich an diesem Ort auf neue Weise das Geheimnis des Urcoenaculums gnadenhaft fortsetzt. Dieses Erleben bewegte sie zu einer inneren Hingabe, sich dieser übernatürlichen Realität zur Verfügung zu stellen. Das führte damals im Laufe mehrerer Jahre zu einem Zusammenschluss der beteiligten Pallottinerpatres und der Priester der Apostolischen Bewegung von Schönstatt zu einer gemeinsamen Generation, die sich im Erlebnis des Pfingstsaales vereint wusste, in dem die Gottesmutter neue Gaben und Charismen im Sinne ihrer Sendung für die Kirche erbittet. Schließlich fand diese Strömung ihren Höhepunkt in der Anbringung der Heilig-Geist-Taube im Urheiligtum.

Die Feier vom 4.Oktober 1946

Das Symbol des Heiligen Geistes, welches nun in vielen Schönstatt-Heiligtümern der Welt selbstverständlich dazu gehört, wurde am 4. Oktober 1946 im Urheiligtum erstmals angebracht. Das Datum war deshalb besonders, da an diesem Tag „100 Jahre Gründung der Gesellschaft des Katholischen Apostolates“ (SAC - Societas Apostolatus Catholici) gefeiert und gleichzeitig der 28. Todestag von Josef Engling begangen wurde. Auf beide Ereignisse nahmen die Gebete dieser Feier Bezug.

Im Weihegebet der Patres der Coenaculum-Generation von P. Fritz Hillebrand SAC geschrieben (zu dem Zeitpunkt der Anbringung des Heilig-Geist-Symboles lebte er bereits nicht mehr, da er zwischenzeitlich im II. Weltkrieg gefallen war) heißt es: „In gnadenvoller Entwicklung hast Du uns zu einer lebendigen Generationsgemeinschaft zusammenwachsen lassen und uns wie unsrem Ehrw. Vater die große Sendung unserer Familie vor allem erkennen lassen unter dem Bilde des Coenaculums. Darum wagen wir es, uns dir zu weihen als deine Coenaculums-Generation.“*

In einem Ausschnitt aus dem Weihegebet der Schönstatt-Bundespriester ist zu lesen: „Kröne dein Werk durch die Fülle des Hl. Geistes, den Du allen erbittest, die zu Deinem Heiligtum wallfahren. Höre nicht auf, deinen geliebten Sohn mit deinen mütterlichen Bitten zu bestürmen, der ganzen Kirche doch bald das neue Pfingstfest zu schenken, auf das die Herzen seiner Gläubigen harren.“* Beide Gebete münden in der Bitte: Ein Herz und eine Seele werden. In der Ansprache wird die Bedeutung des Symbols ausgelegt: das Heilig-Geist-Symbol, ein Symbol der Einheit, der gemeinsamen Sendung und eine Dankesgabe.

Dem feierlichen und bedeutenden Akt voraus waren Jahre der gemeinsamen Formung und Zusammenarbeit gegangen: sowohl die, vom „Studienheim am Hang“, wie die vom „Bundesheim“, trafen sich in der Kapelle im Tal, bei der „Königin der Apostel“ und der „Dreimal Wunderbaren Mutter“. Diese Coenaculums-Generation wusste sich dazu berufen, „mit an erster Stelle das für unsere und kommende Zeiten der Kirche sein zu dürfen, was das Coenaculum für die erste Zeit der Kirche gewesen ist.“*

* Alle Zitate stammen aus der Broschüre:
Heinrich Kaiser, Die Coenaculum-Generation. Die Tagung im Bundesheim Schönstatt vom 30.9 bis 4.10.1946. Rückblick und Ausblick


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