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1. Oktober 2015 | Deutschland | 

Pilgermarsch vom Rottenburger Dom zum Heiligtum auf der Liebfrauenhöhe


Auf dem Pilgerweg von Rottenburg zum SChönstatt-Heiligtum auf der  Liebfrauenhöhe (Foto: Steiner)

Auf dem Pilgerweg von Rottenburg zum Schönstatt-Heiligtum auf der Liebfrauenhöhe (Foto: Steiner)

Alois Steiner. Im vergangenen Jahr hatte der Pilgerweg vom Rottenburger Dom bis zur Liebfrauenhöhe schon mit großem Erfolg stattgefundenen. Und auch in diesem Jahr, Mitte September, haben sich wieder etwa 70 Pilger im Dom zu Rottenburg zusammengefunden, um denselben Weg wieder zu gehen. „Und mit wem gehst Du?“, dieses Motto stand über dem Pilgerweg und sollte die Pilger daran erinnern, dass Christen nicht für sich alleine existieren können und immer in Verbindung mit der Gemeinschaft leben. Ein weiteres Motiv der Fackelläufer von 2014 stand den Teilnehmern vor Augen: „Für ANDERE über sich selbst hinauswachsen, EINANDER TRAGEN, so wachsen wir alle MITEINANDER!“ Unter diesen Voraussetzungen wurde der Pilgerweg ein Bittgang für alle Anliegen, die jeder persönlich für sich und für andere mitgebracht hat.

Mit dem Pilgerkreuz und dem Pilgerheiligtum unterwegs (Foto: Steiner)

Mit dem Pilgerkreuz und dem Pilgerheiligtum unterwegs (Foto: Steiner)

Guido Bausenhart hält den Impuls an der dritten Station (Foto: Steiner)

Guido Bausenhart hält den Impuls an der dritten Station (Foto: Steiner)

Pilgerndes Volk Gottes

An fünf Stationen, die dem geistig-seelischen Durchatmen und dem körperlichen Ausruhen dienten, gab es auf dem Pilgerweg Impulse, die sich an Inhalten des „Pfingstgebetes für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland“ orientierten. Zum Auftakt gab es von A. Steiner eine Betrachtung zum „Pilgernden Volk Gottes“, bei der Texte aus der Bibel, von P. Kentenich und Robert Zollitsch als Anregung dienten. Hier ging es um die Konzilskirche, die als Pilgergemeinschaft unterwegs ist und zu den Menschen aller Gesellschaftsschichten geht und mit ihnen teilt. Die Kirche ist kein starrer Fels mehr, sondern ein pilgerndes Volk Gottes.

Arme Kirche - Kirche der Armen

Wegen einer Veranstaltung in der Kirche bestand die erste Station nur aus einem Lied, das vor der Wallfahrtskirche Weggental angestimmtwurde. „Arme Kirche - Kirche der Armen“ stand als Thema über der zweiten Station am Remmingsheimer Friedhof. Wer unterwegs ist, muss frei sein von etwas und kann damit frei sein für etwas, machte der Vortragende, Prof. Dr. Guido Bausenhart, deutlich. Die Gebundenheit an und Abhängigkeit von Materiellem können die persönliche Freiheit behindern. Als Beispiel für die Anhänglichkeit an Hab und Gut diente das Bild vom in Schwaben weit verbreiteten Auto mit Anhängerkupplung und Hänger. Ein Gegenbeispiel dafür sind die vielen Millionen Flüchtlinge, die nur mit ihrem Handgepäck unterwegs sind und für sich und ihre Angehörigen nach einer besseren Zukunft suchen. Auch der Friedhof, an dem sich die Pilger befanden, war Ausdruck dafür, dass niemand etwas mitnehmen kann.

Kirche – ganz erfüllt vom Geist der Heiligkeit

Die vierte Station führte die Pilger in die evangelische Kirche in Wolfenhausen, die extra dafür geöffnet wurde. Frau Kiefer hielt eine Betrachtung zum Thema „Kirche – ganz erfüllt vom Geist der Heiligkeit“. Mit einer Textstelle aus der Apostelgeschichte vom Pfingstgeschehen und einem Predigtauszug von Papst Franziskus, wird deutlich, dass die „Kirche im Aufbruch“ vom Heiligen Geist geführt wird, wenn sie den menschlichen Widerstand und die Verteidigungshaltung gegen ihn abbaut.

Gut 70 Personen waren in der Pilgergruppe gemeinsam unterwegs (Foto: Steiner)

Gut 70 Personen waren in der Pilgergruppe gemeinsam unterwegs (Foto: Steiner)

Kirche – an Maria orientiert, von Maria begleitet

Eine letzte Station, die Sr. Annjetta unter dem Thema „Kirche – an Maria orientiert, von Maria begleitet“ gestaltete, gab es am Schönstatt-Heiligtum auf der Liebfrauenhöhe. Maria, von Papst Paul VI als „Mutter der Kirche“ bezeichnet, spielt eine aktive Rolle für das Volk Gottes, indem sie Christen bei ihrer Selbsterziehung hilft und formt. Sie hilft die Kirche zu erneuern, indem sie die Herzen der Menschen an sich zieht und sie kultiviert. Zeugnis dafür sind die vielen marianischen Wallfahrtsorte in Deutschland und in der Welt.

Ausruhen zwischen den Stationen (Foto: Steiner)

Ausruhen zwischen den Stationen (Foto: Steiner)

Schwäbisches Vesper und Gottesdienst zum Abschluss

Nach dem fünfstündigen Unterwegssein war es Zeit, den aufgebauten Hunger mit einem deftigen schwäbischen Vesper zu stillen. Aber nicht nur dem körperlichen, sondern auch dem seelischen Wohl wurde in der von den Pilgern und den dazu gestoßenen Gläubigen gefüllten Krönungskirche Genüge getan. Mit der Rückkehr des Gründers der Schönstattbewegung Pater Josef Kentenich aus seiner Verbannung von Milwaukee nach Rom setzte der Zelebrant und Diözesanleiter der Schönstattbewegung im Bistum Rottenburg-Stuttgart, Pfr. Klaus Rennemann, Ergenzingen, seinen Schwerpunkt in der Predigt. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von einer spontan zusammengestellten Band, die sich zum Schluss eines großen Applauses erfreuen durfte.


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