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18. Mai 2015 | Worte des Bewegungsleiters | 

Schönstattland


Jubiläumsmotiv 2015 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland (Grafik: Kiess)

Jubiläumsmotiv 2015 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland (Grafik: Kiess)

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Schönstatt-Bewegung!

Die folgenden Ausführungen gehen zurück auf eine Meditation, die Pater Lothar Penners zum Abschluss des Treffes der Zentrale am 8. Januar 2015 in der Bildungsstätte Marienland gehalten hat.
Richten wir zum Schluss unserer Zusammenkunft den Blick nochmals auf die Darstellung von Frau Maria Kiess1, die sie in Erwartung unseres Schönstattjubiläums gestaltet hat. Sie hat dem Bild den Titel gegeben: „Schönstattland“.

Schönstattland

Man erkennt das Profil einzelner Häuser am Wallfahrtsort Schönstatt, Vallendar, ebenso unschwer
Pilger- und Anbetungskirche. –

Maria Kiess: Schönstattland

Maria Kiess: Schönstattland

Wer sein „Haus“ vermisst, möge es sich hinzugesellt denken. Keines sollte ausgeschlossen sein. Ebenso wenig die Heiligtümer und Zentren in unseren Diözesen – von Endel bis Memhölz und von Lebach bis Berlin –, um in unserem Land zu bleiben. Auch sie gehören allesamt zum „Schönstattland“. In der Mitte: das (Ur-)Heiligtum, um das wir eine intensive Kreisbewegung wahrnehmen – ein Feuerstrom der Liebe, der vom Heiligtum ausgeht und zu ihm zurückkehrt; er gravitiert um eine helle Mitte: Licht und Kraft des Heiligen Geistes, die sich mitteilt in den Charismen der Kirche, im Denken, Handeln und Lieben unseres Gründers.

Über der Heiligen Stadt und dem kreisenden Licht-Rad: die eher verborgene Präsenz des Vatergottes, seines Augen-Blicks, in dem er alle Bewegungen der Welt wahrnimmt und lenkt nach dem Plan seiner Weisheit und Liebe.

Im Licht des Jubiläums 2014

Wenn ich das Bild anschaue im Licht der hinter uns liegenden Wochen und Monate, kommt mir unter anderem in den Sinn: Beim Jubiläum haben wir das „Schönstatt-Land“ und das Heiligtum inmitten der Heiligen Stadt in gewisser Weise so erlebt. Unsere Feiern und Begegnungen waren geprägt – so haben es viele empfunden – von der Gegenwart des Heiligen Geistes und seines Gnadenstroms. Unsere Oktoberfeiern in Schönstatt, in Rom und in Teilen der weiten Welt liegen hinter uns und werden von vielen bewahrt als kostbare Geschenke, die mit uns gehen.

Hineingestellt in den Lebens- und Ideenwirbel der heutigen Zeit

Erneut sind wir hineingestellt in den „Lebens- und Ideenwirbel“ (J. Kentenich) der heutigen Zeit, und das gehört nicht minder zu uns – nicht nur, weil wir Menschen und Kinder unserer Zeit sind, sondern weil wir als Bewegung die Aufgabe haben, uns ihm bis zu einem gewissen Grade auszuliefern, uns mit ihm im  Einzelnen auseinanderzusetzen und ihn kreisen zu lassen um eine Mitte, die er größtenteils nicht kennt und dennoch zu seiner Klärung und Wirksamkeit sucht: Licht, Leben und Wirksamkeit des Heiligen Geistes.

Unser Leben als Bewegung und Kirche ist nicht zu trennen vom Brodeln, Gären und Wirbeln der Lebens- und Ideenstrebungen der Zeit. Es geht immer neu darum, im „Zeitgeist“ den Geist der Zeit herauszufinden.

Vor uns liegende Aufgaben

Mit Blick auf die Darstellung vom Schönstattland denke ich an Stationen des Weges und wiederkehrende Aufgaben, die vor uns liegen.

  • Ich denke an die Delegiertentagung unserer deutschen Schönstatt-Bewegung. Sie nahm einSpektrum von Zeitenstimmen in den Blick. Sie ließ sich hineinnehmen in die Fragen, welcheuns gegenwärtig beschäftigen – in der Suche nach Spuren göttlichen Wirkens und im Vertrauen,den Plänen des ewigen Vaters gerecht zu werden … (Vgl. Berichte über die Delegiertentagung in www.schoenstatt.de)
  • Ich denke an die Pfingstkonferenz diesen Jahres (18. - 23. 5. 2015), bei der Vertreterinnen und Vertreter unserer weltweiten Bewegung zusammenkommen, um ein Resümee zu ziehen auf die hinter uns liegende Jubiläumszeit und strategische Schwerpunkte unserer künftigen Ausrichtung ausfindig zu machen.
  • Ich denke, über das rein Aktuelle hinaus, an die Aufgabe der Zentrale, unsere Diözesanräte und ihre Bedeutung, die Lebensregungen im Raum der Familie, in Kirche und Welt aufzunehmen, zu filtern und zu „zentrieren“, immer neu dafür zu sorgen, dass wir „Bewegung“ und „beweglich“ bleiben, um nicht vereinsmäßig zu erstarren.

Die Ermutigung und Gestaltungsfreude, die uns beim Jubiläum geschenkt wurden, sollen sich mit den konkreten Herausforderungen vor Ort verbinden und auswirken.

Manchen Mitgliedern von Räten und Leitungen fällt es schwerer als früher, angesichts von Termindruck und Stress an Treffen und Besprechungen teilzunehmen. Umso wichtiger dürfte es sein, bei unseren Begegnungen wirklich eintauchen zu dürfen in den Lebens- und Liebesstrom, der aus dem Heiligtum fließt, der uns neu aufnehmen und durchdringen möchte und Inspiration zum Weiterschenken geben will.

Ähnlich, wenn ich an einige unserer Schönstattzentren denke, denen es nicht möglich war, ihr Raumkontingent zu halten für das Leben und Apostolat der Familie. Umso wichtiger wird es sein, dass sich die Überzeugung neu bildet, dass zu jedem unserer Heiligtümer das lebendige Kreisen in der Lebensbewegung des Heiligen Geistes und seiner Gnadengaben gehört, beides nicht abhängig vom räumlichen Kontingent eines Zentrums und seinem gegenwärtigen Besucherstrom.

Der Lebensstrom der Heiligen Stadt wird gespeist aus den Gnaden des Heiligtums und seinem Ursprung im Liebesbündnis mit Maria: Dein Bündnis unsere Mission.

1 Es handelt sich um das Bild von Maria Kiess, Freising, das während des Treffens der Zentrale dabei war.


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