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18. Februar 2014 | Worte des Bewegungsleiters | 

Die liebevolle Aufmerksamkeit des himmlischen Vaters


Jahresmotto 2014 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

Jahresmotto 2014 der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Schönstatt-Bewegung!

Seit Beginn des neuen Jahres 2014 wandert das Vatersymbol durch die deutschen Diözesen und Schönstattzentren. Nachdem es zuvor viele Länder rund um den Erdball „bereist“ hat, ist es nun im Ursprungsland unserer Bewegung angekommen. Auch sein Besuch bei „uns“ will uns hinweisen auf unsere zentralen Jubiläumsfeiern im kommenden Oktober. Die Führung des lebendigen Gottes verknüpft in gewisser Weise die Gotteserfahrungen im Leben und Wirken Pater Kentenichs mit unserer Hoffnung auf einen erneuten Hereinbruch göttlicher Nähe und Führung in unserer Jubiläumszeit.

Das Vatersymbol für das Urheiligtum „wandert“ in Deutschland

In diesen Tagen (Januar 2014) wird ebenfalls überlegt, wann und in welcher Form das Vatersymbol seinen Platz im Urheiligtum bekommen soll. Dafür ist es ja bestimmt.

Nach der Rückkehr aus dem Exil in den Vereinigten Staaten hatte Pater Kentenich das Vatersymbol insbesondere den Priestergemeinschaften der Diözese Trier übergeben – mit dem Auftrag, dafür zu sorgen, dass die Vaterströmung in der Schönstatt-Bewegung immer lebendig bleiben soll, und schließlich, dass es einmal seinen Platz im Urheiligtum finden möge. – Soweit diese Hinweise zur Geschichte.

Über die Vaterströmung in unserer Bewegung ließe sich natürlich vieles zusammentragen – aus Vergangenheit und Gegenwart; aus Gemeinschaften und Diözesen, was an dieser Stelle aber zu weit führen würde.

Erlauben Sie mir, dass ich lediglich zwei Gesichtspunkte berühre:

Erstens: Wofür steht das Vatersymbol im Ganzen?

Zweitens: Wem mag, im Blick auf unsere Familie gesagt, in diesen Wochen und Monaten die liebevolle Aufmerksamkeit des himmlischen Vaters besonders gelten?

Wofür steht das Vatersymbol?

Das Vatersymbol, soweit es unsere Schönstattspiritualität mitprägt, steht vor allen Dingen für drei ihrer Schwerpunkte:

  • Die erste Botschaft Schönstatts vom praktischen Vorsehungsglauben: „Auge“ und „Sehen“, Gottes Schauen und Vorhersehen gehören ja zusammen.
  • Sodann für die Person des Vaters, unseres Schöpfers, und seine barmherzige Liebe, die es uns Menschen leicht macht, unser immer wieder vorhandenes Misstrauen gegenüber einem allmächtigen, gerechten und oft auch unbegreiflich führenden Gott zu überwinden. Die schönstättische Vaterströmung, wie sie bei Beendigung der Exilszeit des Gründers einen gewissen Verdichtungspunkt erreicht hatte, stand und steht ja in engem Zusammenhang mit dem, was Pater Kentenich die „Los-von-Gott-Bewegung“ genannt hat; die „Gott-ist-tot-Theologie“ – um den Zeitpunkt seines Todes wiederum ein Teilmoment jener Los-von-Gott-Bewegung.
  • Schließlich steht das Vatersymbol in gewisser Weise aber auch für Gestalt und Sendung Pater Kentenichs. Wie war sein Leben geprägt von einem dauernden Geöffnetsein für den Gott des Lebens! Gläubige Existenz, so der heilige Augustinus, ist gekennzeichnet durch das „videntem videre“, den Schauenden zu schauen, das heißt eine dauernde Fühlungnahme mit dem lebendigen Gott. Das war die Grundmelodie Pater Kentenichs – nicht zu trennen von der marianischen Grundlinie, weil Mitte seines marianischen Charismas. Immer aufs Neue hat er uns versucht aufzuschließen: Gott sieht mich, Gott liebt mich und Gott braucht mich!

Ein Zweites für die Verknüpfung des Vatersymbols mit der Person Pater Kentenichs: Für zahllos viele Menschen durfte er selbst eine lebendige Brücke zur Vaterbotschaft Jesu und damit zur Realität des Vatergottes sein durch das Fluidum seiner Väterlichkeit, seine vielen zuteilgewordene Güte, Weisheit und Sorge.

Wenn das Vatersymbol seinen ihm bestimmten Platz im Urheiligtum bekommt, soll dies ein deutlicher Hinweis darauf sein, dass die patrozentrische Spiritualität Schönstatts nicht zu trennen ist von der zentralen Gnadenquelle der Bewegung. Insbesondere mag dann auch mitschwingen, dass die Nähe eines Gründers zu seiner geistlichen Familie in der Gemeinschaft der Heiligen nicht abbricht, sondern weitergeht.

Wem mag die liebevolle Aufmerksamkeit des himmlischen Vaters besonders gelten?

Gottes Blick – wem mag er gelten, wenn wir an unsere Bewegung in diesen Wochen und Monaten denken? Gottes Blick ist immer so weit, dass er die gesamte Welt umfassen kann und will. Wir dürfen annehmen, dass er gerade jetzt erwartungsvoll auf unsere Familie schaut, die in ihr Jubiläumsjahr eingetreten ist.

Beim Triduum im vergangenen Oktober seien wir aufgebrochen zu den Menschen, so die Feststellung einer unserer Freunde bei seinem Schlussresümee. – Bei manchem Aufbruch fragen sich Beobachter: Wann, wo und wie werden sie ankommen – dass es zu einem Ankommen kommt, mal vorausgesetzt!

Angekommen sind wir hinsichtlich dieses „Liebesbündnisses für ...“, wenn wir in der Begegnung mit anderen kleine Veränderungen bei uns wahrnehmen; etwa in dem Sinne, dass unser Wahrnehmen lebendiger wird, unsere Augen wacher sind für die oftmals verborgene, originelle Färbung in der Würde eines Menschen in unserer engeren oder weiteren Umgebung; unsere Ohren hellhöriger sind für Anliegen, die wir genannt bekommen oder aber ungenannt bleiben; unser Sprechen Brückenköpfe anstrebt, die unserem Gegenüber ermöglichen, Mut zu bekommen, in der Sprache seines Milieus und seines Herzens (in dem, was ihm wertvoll ist) sich zu äußern; ein Sprechen, das nicht abgrenzt, sondern öffnet – mitunter vielleicht gerade nach einiger Geduld auf beiden Seiten.

Dabei werden uns die Liebe und Güte unseres Vaters im Himmel begleiten, der seine Sonne aufgehen lässt über Guten und anderen (vgl. Mt 5,45). Er begleitet uns in unserem alltäglichen, gewöhnlichen Tun; er begleitet uns aber auch, wie wir hoffen, gerade in den Vorbereitungen auf den Herbst. Bei unserer großen, internationalen Wallfahrt dürfen und wollen wir ein Zeichen setzen für das, was wir in Schönstatt gerne Bündniskultur nennen: dass aus dem Liebesbündnis für die Menschen ein neues Miteinander auch im kirchlichen und gesellschaftlichen Bereich werden kann.

Beides ist uns wichtig: das alltägliche Bemühen, aber ebenso die Vision, welche inspiriert und beflügelt (vgl. Zugvögel beim Triduum). – Unser Papst Franziskus gibt uns ein Bespiel gerade für eine solche Kombination: Sein Wille zur Veränderung (eine Kirche, die buchstäblich auf die Straße zu den Menschen geht) und die Zeichen, die er selber setzt in Wohnung, Kleidung, Auto und Sprache.

Mich erreichen aus dem Sekretariat Pater Josef Kentenich einige Reaktionen auf unser Weihegebet vom Oktober zum „Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land“. Es heißt in einigen Rückmeldungen:

  • Vielen Dank für das Gebet. Es ist schön, dass Sie so für alle beten.
  • Mein Mann und ich beten das Gebet täglich miteinander.
  • Das beigelegte Gebet bete ich nun für meine Familie, die mir so viel Sorgen macht ...
  • Ihre wertvollen Zeilen riefen in mir das Dringlichkeitsbewusstsein wach, mit dazu beizutragen, dass alle Menschen bzw. jene, die ich erreichen kann, Gottes bedingungsloses Ja erfahren.

Insgesamt sind wir nicht zuletzt durch unser Vorfeld-Apostolat mit ca. 30.000 Gebetszetteln unterwegs – kleine Ausrufezeichen und Einladungen zu Veränderungen.

Mit herzlichem Gruß zur Bündnisfeier im Monat Februar,

Ihr
P. Dr. Lothar Penners

Leiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland

 


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