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22. März 2013 | Deutschland | 

Das Feuer weitergeben – Tag der Männer in Oberkirch


36. Tag für Männer im Schönstatt-Zentrum Oberkirch (Foto: schoenstatt-oberkirch.de)

36. Tag für Männer im Schönstatt-Zentrum Oberkirch (Foto: schoenstatt-oberkirch.de)

Roman Vallendor/Hbre. Zweihundertzwanzig Männer trafen sich am fünften Fastensonntag, am 17. März 2013, zum 36. Tag für Männer im Schönstattzentrum Marienfried Oberkirch. Auf Einladung des katholischen Männerwerks und der Schönstatt-Bewegung im Bistum Freiburg beschäftigten sie sich unter dem Thema "Das Feuer weitergeben – Herausforderungen im Glaubensjahr" mit Fragen des Lebens aus dem Glauben und einer Verlebendigung des persönlichen Glaubens an Jesus Christus. Neben einem Vortrag von Pfarrer Lukas Wehrle und einem Gottesdienst mit Weihbischof Rainer Klug, Freiburg, gehörte auch eine Information über den Fackellauf „Shine your Light“ der Schönstatt-Mannesjugend zum Programm.

Beim 36. Männertag auf Marienfried beschäftigen sich (von links) Diözesanpräses Robert Henrich, Lukas Wehrle (Diözesanleiter in der Erzdiözese Freiburg) , Josef Danner (Diözesanleiter der Schönstattmänner), Oberbürgermeister Matthias Braun, Manfred Schemel (von links, vorne) und 220 Männer mit dem Glaubensthema:" Das Feuer weitergeben" (Foto: Vallendor)

Beim 36. Männertag auf Marienfried beschäftigen sich (von links) Diözesanpräses Robert Henrich, Lukas Wehrle (Diözesanleiter in der Erzdiözese Freiburg) , Josef Danner (Diözesanleiter der Schönstattmänner), Oberbürgermeister Matthias Braun, Manfred Schemel (von links, vorne) und 220 Männer mit dem Glaubensthema:" Das Feuer weitergeben" (Foto: Vallendor)

Der Tag für Männer begann nach einer Begrüßung durch Diözesanpräses Robert Henrich mit einem Grußwort von Oberbürgermeister Matthias Braun, der das Schönstatt-Zentrum Marienfried als einen wunderbaren Ort zur inneren Einkehr bezeichnete. Begeistert zeigte sich das Stadtoberhaupt vom neuen Pontifex: Die Ausstrahlung und das Charisma von Papst Franziskus halte das Feuer des Glaubens nicht nur am Brennen, sondern entfache es neu, so schilderte Braun seinen ersten Eindruck.

Grußwort: Oberbürgermeister Matthias Braun (Foto: Vallendor)

Grußwort: Oberbürgermeister Matthias Braun (Foto: Vallendor)

Vortrag: Pfarrer Lukas Wehrle, Oberkirch (Foto: Vallendor)

Vortrag: Pfarrer Lukas Wehrle, Oberkirch (Foto: Vallendor)

Josef Danner, Diözesanleiter der Schönstatt-Männerbewegung, Freiburg  (Foto: Vallendor)

Josef Danner, Diözesanleiter der Schönstatt-Männerbewegung, Freiburg  (Foto: Vallendor)

Christsein, das ausstrahlt

Die größte Herausforderung für das Christentum sei heute der „Is-lahm“ sagte Lukas Wehrle, Pfarrer der Seelorgeeinheit Oberkirch zu Beginn seines Vortrages. "Der Pfarrer is lahm, der Kaplan is lahm, der Pfarrgemeinderat is lahm, der Christ is lahm, ... dass unser Christsein nicht mehr oder nur noch so wenig ausstrahlt," das sei die größte Gefahr für die Kirche heute.  Im Jahr des Glaubens, das die Schönstatt-Bewegung im Blick auf das 100Jahr-Jubiläum der Gründung Schönstatts im Jahr 2014 als Jahr der missionarischen Strömung begehe, sei es deshalb gut, sich neu auf den Glauben zu besinnen, gerade auch angesichts der Umbruchsituation, in der die Menschen heute zweifellos lebten, die zu einer starken Verunsicherung geführt habe. Viele Menschen hätten ihr inneres Zuhause in Überlieferungen, Traditionen und Wahrheiten verloren. Dazu kämen Veränderungen in der Pastoralstruktur. Die Seelsorgeeinheiten bräuchten Zeit, um eine neue Heimat werden zu können.

Leben als sprechendes Zeugnis

Für die Christen gelte es heute, "neu Feuer zu fangen", denn „wer Feuer weiter geben will, muss erst selber Feuer gefangen haben.“ Wehrle empfahl deshalb den Zuhörern, die Feuerstellen zu suchen, an denen sich der Glaube neu entzünden könne: z.B. mit anderen über den Glauben ins Gespräch kommen, in Lebensbildern von Heiligen Glaubenszeugnissen begegnen und Oasen des Glaubens wie z.B. das Schönstatt-Heiligtum aufsuchen.

Wenn man über den eigenen Glauben ins Gespräch kommen wolle, müsse man nicht studiert haben. Zuallererst spreche ja das eigene Leben. „Wenn Menschen uns den Glauben ansehen, dann nicht an den gefalteten Händen, sondern darin, wie wir in der Familien leben, wie wir den Alltag meistern, mit Problemen und Belastungen umgehen, Verantwortung wahrnehmen. Unser Leben ist das sprechende Zeugnis.“ Erst dann gelte es auch „auskunftsfähig“ zu werden und darüber zu sprechen, „was einem Kraft gegeben hat und Leben hilft“. Ein solcher Glaube stecke an, ein solcher Glaube gebe das Feuer weiter, so fasste Pfarrer Wehrle zusammen und leitete damit über zum Zeugnis der Schönstatt-Mannesjugend über das Projekt Fackellauf 2014.

Fackelläufer beim Fackellauf der Schönstatt-Mannesjugend im Jahr 2009 (Foto: fackellauf2009)

Fackelläufer beim Fackellauf der Schönstatt-Mannesjugend im Jahr 2009 (Foto: fackellauf2009)

Projekt Fackellauf 2014 – Shine your Light

Nico Fluhr berichtete vom Plan der Schönstatt-Mannesjugend, mit 75 jungen Männern aus aller Welt, als Beitrag zum Jubiläum der Schönstatt-Bewegung, einen 1.800 km langen neuntägigen Fackellauf von Valle di Pompei in Italien zum Urheiligtum in Schönstatt zu veranstalten. Dabei werden die Tagesetappen um Mitternacht beginnen und enden, wenn die Fackel am Übernachtungsstandort angekommen ist. Die Läufer, die sich alle 30 Minuten abwechseln, werden als wichtigstes Element des Fackellaufes Wünsche, Bitten und Nöte von Menschen mit sich tragen, sich also in den Anliegen eines anderen auf den Weg machen. Solche Anliegen kann man auf www.fackellauf2014.org an das Läuferteam übermitteln.

Natürlich ist ein solches Projekt auch mit hohen Kosten verbunden. Daher wirbt die Schönstatt-Mannesjugend um kleine und große Sponsoren, „die durch den Kauf von Kilometern mithelfen, das Projekt zu stemmen“, sagte Nico.

Predigt: Weihbischof Rainer Klug, Freiburg (Foto: Vallendor)

Predigt: Weihbischof Rainer Klug, Freiburg (Foto: Vallendor)

Hoffnungsvoll in den Alltag zurückgehen

Zum Abschluss des Männertages feierten die Teilnehmer zusammen mit Weihbischof Rainer Klug, Freiburg, einen Gottesdienst in der Hauskapelle des Zentrums. „Vielleicht sehen wir heute deutlicher, dass Gott uns, und durch uns, wieder näher an die Fundamente des Glaubens zurückführen will: zum Glauben an Gott, zur Ehrfurcht für das Leben, zu Christus und seinem Evangelium und zur Kirche als Glaubensgemeinschaft,“ so der Bischof in seiner Predigt: Er ermutigte die Männer angesichts der veränderten Situation in Kirche und Gesellschaft ein "rückwärtsgewandtes, trauerndes Sich-Klammern an das Vergangene" hinter sich zu lassen. In Babylon habe der Prophet gepredigt: „Öffnet euch dafür, dass eine neue, wunderbare Gottestat vor euch liegt,“ und in einem Kommentar dazu sei zu lesen: „Das Neue, das Gott schafft, ist das Nicht-mehr-Erwartete, das Nicht-mehr-Erhoffte, das Nicht-mehr-Geglaubte.“ Mit dieser hoffnungsvollen Grundstimmung forderte Bischof Klug die Männer auf, in ihren Alltag zu gehen, „in Gottes Namen und im Licht und im Feuer des Glaubens.“


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