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17. November 2010 | Deutschland | 

Jahrestagung der Familienbewegung Deutschlands


Jahreskonferenz der Schönstatt-FamilienbewegungP. Elmar Busse. „Lieber Schinken essen als über Pünktchen streiten!" - Der das sagt, versteht sich nicht als Gourmet, sondern als Verantwortlicher für die Schönstatt-Familienbewegung in einer großen Diözese, aber es drückt die Freude aus, die vielen Spezialitäten zu genießen, die die Tagungsteilnehmer aus ihren Bundesländern mitgebracht haben. So etwas gab es auf der Jahrestagung der Familienbewegung noch nie.

Und wenn die mitgebrachte Veranstaltungsliste in der Diözese im letzten Jahr kurz war, so konnte die spendierte Wurst umso länger sein. Und was die Pünktchen anbelangt: Normalerweise wird auf dem Jahresdelegiertentreffen der Familien viel Zeit und Energie investiert, um den inhaltlichen Schwerpunkt der nächsten Jahresarbeit griffig zu formulieren. Und da nicht jeder der Teilnehmer ein gelernter Werbetexter, sondern manchmal auch ein zuverlässiger Buchhalter ist, ist es gar nicht so leicht, sich deutschlandweit auf eine Linie festzulegen.

Das Motto der Oktoberwoche übernommen

Jahreskonferenz der Schönstatt-FamilienbewegungDoch in diesem Jahr war alles anders. Denn auf der Oktoberwoche war als Jahresmotto für 2011 verabschiedet worden: „Gott ist ein Gott des Lebens." Und ein graphisch ansprechendes Banner, auf dem die typischen Felder der Gottesbegegnung und christlichen Weltgestaltung (Natur, Arbeitswelt, Gemeinschaft, Grenzerlebnisse, Politik) bildlich dargestellt waren, gab es auch schon. Viele Diözesanleiterfamilien waren davon so elektrisiert, dass sie diese Steilvorlage einfach aufgreifen wollten. Der Nebeneffekt dieser Entscheidung: Es blieb mehr Zeit und Energie für andere Programm-Punkte.

Der Bericht über den 3. europäischen Ehe- und Familienkongress in Schönstatt, an dem über Pfingsten ca. 200 Teilnehmer aus 18 Ländern teilgenommen hatten, fiel ausführlicher aus. Der Blick in die Zeit und der Austausch über neue Trends und öffentlich diskutierte Themen nahmen mehr Raum ein als früher. Eucharistiefeiern im und vorm Heiligtum der Familien sowie eine schön gestaltete Wallfahrt mit Fackeln vom Urheiligtum zur Gründerkapelle vorbei am Bundesheim waren die religiösen Akzente dieser Tagung. Auch wenn das Programm dicht war, so lag doch etwas Beschwingtes über diesen Novembertagen.

In der Pause schnell mal ins Heiligtum

Heilige Messe im Heiligtum der FamilienPater Otto Amberger hatte bei der Eröffnungsmesse in seiner Predigt den Kirchenvater Athenagoras zitiert:

„Ohne den Heiligen Geist ist Gott fern, bleibt Christus in der Vergangenheit, ist das Evangelium ein toter Buchstabe, die Kirche ein bloßer Verein, die Autorität eine Herrschaftsform, die Mission Propaganda, die Liturgie eine Geisterbeschwörung und das christliche Leben eine Sklavenmoral." (Athenagoras von Athen, Kirchenvater im 2. Jh. nach Christus) Mit diesem Hinweis hatte er das Tor der Sehnsucht aufgestoßen, immer wieder um den Heiligen Geist zu beten. So nutzten viele in den Pausen nicht nur die Cafeteria, um sich mit Heilig-Geist-Getränk (für nicht-eingeweihte: coffeinhaltiges Aufputschgetränk) zu stärken und Kontakte untereinander zu pflegen, sondern auch die Hauskapelle, um den Heiligen Geist für die Teilnehmer zu erbitten. Da wurde noch etwas anderes im Herzen wach: „Wie schön wäre es, wenn man mal eben schnell in der Pause auch ins Kapellchen gehen könnte!" - Diese stille Sehnsucht wird hoffentlich in ein paar Jahren erfüllt werden können, wenn nicht weit vom Haupteingang das Heiligtum der Familien neu ersteht. Zweimal versammelte sich die ganze Tagungsgemeinschaft am zukünftigen Standort des Kapellchens zum Gebet. Und erste Spenden für den Bau sind auch schon eingegangen. Das konnte man am Spendenbarometer im Foyer ablesen. Schneller als die Spenden sind die Belegungszahlen des Hauses der Familie gestiegen, nämlich um 20%.

Blick auf Veranstaltungen

Am Grab Pater KentenichsAber auch die Entwicklung der Familienzeitschrift „unser weg", der Blick auf die Sommertagungen, die candle-light-dinner im Rahmen der Marriage Week, die Ehevorbereitungskurse, die Kurse der Familienakademien, Familiencamps und viele andere Veranstaltungen zeigen, dass sich die junge Generation ansprechen lässt - auch wenn dieser Verjüngungsprozess noch nicht in allen Diözesen eingesetzt hat und man dort mit bangem Herzen in die Zukunft schaut. (siehe auch www.familienbewegung.de und www.midili.eu)

Sich in die große Linie der weltweiten Schönstatt-Bewegung zur Vorbereitung auf 2014 einzuschwingen, war für die Delegierten selbstverständlich. So entschieden sie, das Wallfahrtsgebet 2014 als Jahresgebet zu nehmen und erhielten noch während der Tagung vom Team 2014 die gerade frisch gedruckten Gebetskarten.

Die Vertreter aus 18 deutschen Diözesen nahmen nicht nur reichlich Arbeitsmaterial mit nach Hause sondern auch die kostbare Erinnerung an ein pfingstliches Treffen.

Mehr auf der Seite der Familienbewegung: www.familienbewegung.de
Zur europäischen Familienarbeit: www.midili.eu


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