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2. November 2010 | Deutschland | 

„Emilietag“ in Koblenz-Metternich


"Emilietag" in Metternich: am GrabSchw. M. Ingemartha März. „Hier!" ruft ein Kind und zupft einen der fast dreihundert Emiliefreunde am Ärmel, die am 30. Oktober 2010 nach Koblenz-Metternich gekommen sind. Die Begeisterung der Kinder, die am Schluss der Veranstaltung engagiert die Gebetsbilder von Schwester Emilie austeilen, lässt etwas von der Atmosphäre des diesjährigen Emilietags spüren.

 

 

„Du schaust mich an"

Kaffeerunde„Du schaust mich an": Das ist das Thema des Nachmittags, zu dem neben vielen Teilnehmern aus der näheren und weiteren Umgebung auch die Angehörigen von Schwester Emilie, ein Projektchor und viele Familien aus ihrer Heimat gekommen sind.

Bereits die Begrüßung durch Provinzoberin Schwester Josit, die alle herzlich willkommen heißt, lässt spüren, wie wohltuend es ist, gesehen, wahrgenommen, angeschaut zu werden.

In hinführenden Gedanken zum Thema geht es Schwester M. Susann darum, bewusst zu machen, dass ‚Mensch werden' und ‚mit Liebe angeschaut werden' wesentlich zusammenhängen. Am Beispiel von Maria, die im Magnificat singt: „Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut ..." führt sie aus, dass Gott sogar so weit geht, dass er Respekt vor dem Menschen hat, vor seiner Niedrigkeit und seinem freien Ja zu seinen Wünschen.

Du schaust mich an. Ich schaue dich an. Sie schaut mich an

Sr. M. Thomasine TreeseDu schaust mich an. Ich schaue dich an. Sie schaut mich an: In diesem Dreischritt vertieft Schwester M. Thomasine Treese, die Postulatorin im Seligsprechungsprozess von Schwester Emilie, das Thema des Nachmittags. Von Gott, der sein Volk wie seinen Augenstern hütet, weiß sich Schwester Emilie angeschaut, und darum strahlt sie in allen Situationen ihres Lebens Freude, Dankbarkeit und Gelassenheit aus bis hinein in die Trostlosigkeit einer schweren Lungenerkrankung. „Herr, lass mich sehend werden!" Das ist ihre Bitte. Und so findet sie Gott - nicht in Wundern und Erscheinungen, sondern im Licht des Glaubens. Sie beginnt, Gott im Alltag anzuschauen, seine Spuren in den kleinen und großen Dingen des Lebens zu entdecken und wird dadurch selber zu einer Spur Gottes. Was wir im Auge haben, prägt uns; worauf wir schauen, darin werden wir verwandelt. Viele Menschen erfahren dies an Schwester Emilie, der „Schwester mit den leuchtenden Augen", bis heute. „Wenn ich in ihre strahlenden Augen sehe, sind alle Probleme gelöst", so bezeugt ein Priester schon zu ihren Lebzeiten, und nach ihrem Tod geht diese Erfahrung weiter: „Ich stehe immer mit ihr in Blickkontakt, und ohne ihr Lächeln wäre mein Leben kaum zu ertragen."

Besuch der Grabstätte

Auf dem Weg zum Grab von Sr EmilieIn der anschließenden Kaffeepause ist genügend Zeit zum Austausch und zu einem kurzen Aufenthalt im Emiliezimmer, einer Dokumentation über das Leben von Schwester Emilie. Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags ist der gemeinsame Besuch am Grab von Schwester Emilie. An ihrer Grabstätte, auf der zahlreiche Fotos von Menschen, die sich in ihren Anliegen an sie wenden, zu sehen sind, beten wir gemeinsam um die Seligsprechung von Schwester Emilie. Wir denken an alle Emiliefreunde, die nicht hier sein können und an alle, die während des Jahres den Briefkasten am Grab von Schwester Emilie gefüllt haben. Den Inhalt des Briefkastens verbrennen wir in einem Feuerbecken im Vertrauen darauf, dass alle Anliegen bei Schwester Emilie in guten Händen sind.

Eucharistie - Danksagung

ChorDie abschließende Eucharistiefeier, vom Projektchor aus Iseringhausen musikalisch sehr schön und feierlich gestaltet, konzelebriert von Pastor Calabrese aus Iseringhausen und assistiert von zwei Diakonen, fasst den Dank für das Erlebte zusammen. Wir feiern sie, wie Pfarrer Oskar Bühler, Hausgeistlicher in Metternich, ausführt, in einer besonderen Nähe zu Schwester Emilie und in dem Bewusstsein, auch in dieser Stunde Gottes helfenden, aufrichtenden Blick zu erfahren.

Eine Busleiterin lässt im Rückblick auf den Nachmittag wissen: „Ich spürte, dass jeder sich irgendwie angesprochen fühlte". Und auch andere bestätigen: „Davon kann man etwas mitnehmen." Wünschenswert ist darüber hinaus, dass für Viele auch weiterhin die Erfahrung einer Teilnehmerin gilt: „Immer, wenn es notwendig ist, habe ich eine Medaille mit dem Bild von Schwester Emilie zur Hand!" Denn: Sie schaut uns an!

 


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