Nachrichten

22. September 2009 | Rund ums Urheiligtum | 

Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir – Priesterweihe von P. Frank Riedel


mkf. Priesterweihe von P. Frank Riedel - Fotos: FischerEs ist ein strahlender, sonniger Herbsttag, dieser 20. September. Während im Tal von Schönstatt die Pilger aus Freiburg sich zum Gottesdienst versammeln, strömen Menschen aus allen Himmelsrichtungen hinauf zur Anbetungskirche auf Berg Schönstatt, festlich gekleidet und mit gespannter Erwartung im Gesicht: Es ist einer dieser Tage, an denen die Realität des Glaubens greifbar hineinbricht in das Leben der Welt, das Leben der Kirche: da betritt jemand als Frank Riedel das Gotteshaus und kommt zwei Stunden später als Pater Frank Riedel hinaus, als Priester Jesu Christi, in Dienst genommen von dem, der weiß, dass wir Menschen uns nicht selbst mit dem versorgen können, was wir zum Leben, zum wahren Leben brauchen, wie Weihbischof Karl Borsch in seiner Ansprache formuliert.

Priesterweihe von P. Frank Riedel - Fotos: FischerPriesterweihe im Priesterjahr, Priesterweihe in der unmittelbaren Vorbereitung auf den 100. Priesterweihetag Pater Kentenichs: ein besonderes Geschenk für den Weihekandidaten Frank Riedel aus Mainz, Mitglied des Instituts der Schönstatt-Patres, und für alle, die Zeugen dieser Feier werden. Angehörige, Mitglieder der Heimat- und der Diakonatspfarrei, Schönstätter aus dem Bistum Mainz und vom Ort, Schönstattjugend aus München und anderswo und vor allem, deutlich sichtbar, die Misioneros in ihren gelben T-Shirts und mit den Misiones-Kreuzen, Zeugen vielleicht wie kaum jemand sonst von der Tatsache, die Weihbischof Borsch in seiner Predigt betont: „Die Welt braucht die Alternative des Glaubens".

Platzanweisung

Misioneros begleiten "ihren" P. Frank RiedelOrgel- und Geigenmusik und die Schola der Schönstatt-Mädchenjugend München geben dem Gottesdienst eine festliche Note, die uralten Riten der Priesterweihe verbinden mit zwei Jahrtausenden christlicher Geschichte, seit jene Fischer vom See Tiberias sich von ihrem Meister in Dienst nehmen ließen um ihn und nicht sich selbst zu verkünden und sein Wort bis an die Enden der Erde zu tragen - um den Preis des eigenen Lebens. Christus selbst wird, so Weihbischof Borsch, zum Schatz, den die Priester in zerbrechlichen Gefäßen tragen.

Und das sei gut so, zitiert er den heiligen Paulus, und: „Gott bewahre uns vor den Machern in der Kirche, die alles im Griff haben wollen, am Ende sogar Gott selbst."

Weihbischof Karl Borsch, AachenDer Priester, so Weihbischof Borsch, erhalte von Jesus keine genaue Arbeitsanleitung, aber sehr wohl eine eindeutige Platzanweisung: Diener aller solle er sein.

Die Nagelprobe des Priestertums sind die, „die nichts bringen", die keinen Menschen haben, die im Schmutz liegen, die Sterbenden. An ihrer Seite ist der Platz des Priesters. Und die Menschen erwarten vom Priester „in geistgewirkter Sorglosigkeit" gerade hier das glaubwürdige Zeugnis.

Dieses Zeugnis könne man nicht allein und nicht aus sich leben. Die leeren Hände, mit denen der Bischof die Priesterweihe spende, seien Zeichen dafür, dass Gott es ist, der Besitz ergreift von einem Menschen, der zum Priester berufen ist und dass wir ihm Gelegenheit geben, seinen Geist auszugießen über ihn. Und zugleich vertraue er dieses priesterliche Leben heute dem Gebet und der Begleitung der Mitbrüder, der Schönstattfamilie, der Freunde und Bekannten an.

„Sich dafür verzehren, dass in den menschlichen Seelen diese Verbundenheit mit Christus erhalten bleibt"

Ritus der PriesterweiheEs ist Aufgabe der Priester, so Pater Kentenich in einer Primizpredigt 1929, „sich dafür zu verzehren, dass in den menschlichen Seelen diese Verbundenheit mit Christus durch Glaube und herzhafte, innige Liebe erhalten bleibt".

Die Riten und symbolischen Handlungen der Weihe sprechen davon, wie der Priester dazu berufen wird, „die frohe Botschaft von der Gnade zu verkünden, göttliches Leben zu erhalten und wieder zum Leben zu erwecken".

Anrufung des Heiligen Geistes, die Allerheiligenlitanei, während der der Kandidat ausgestreckt auf dem Boden liegt, die Handauflegung des Bischofs in absoluter Stille, die Handauflegung aller anwesender Priester, das Weihegebet, und dann das Anlegen der priesterlichen Gewänder durch den Heimatpfarrer (mit einem Strahlen im Gesicht das dem der Apostel auf Tabor kaum nachsteht!), die Salbung, die Überreichung von Brot und Wein, vorgetragen von den Eltern, dann die Umarmung durch die Priester...

Dass die mächtigen Glocken der Anbetungskirche genau dann anfangen zu läuten, ist wie ein Siegel auf die weihevolle Handlung...

Dann steht der Neupriester mit den anderen Priestern am Altar und feiert von nun von diesem Platz aus die heilige Messe mit...

Maria anvertraut

Priesterweihe von P. Frank Riedel - Fotos: FischerPater Frank Riedel übereignet am Schluss der Messe sein Priestertum im Liebesbündnis der Gottesmutter, dann ist Zeit des Dankes: an den Weihbischof, an die Mitfeiernden, an alle, die im Gebet diesen Weg begleitet haben.

Vor dem Segen des Bischofs spendet P. Rieden den Primizsegen - einzeln erhalten die Gäste ihn noch später am Nachmittag im Sionsheiligtum.

Nach der festlichen Messe ist  auf dem Platz vor der Anbetungskirche Zeit zum Gratulieren, und natürlich umringen die Jugendlichen, die Misioneros, „ihren" Pater Frank Riedel lange, bevor er dann aufbrechen kann zum Weiterfeiern auf Berg Sion.

Am Altar

Interview mit P. Frank Riedel vor der Priesterweihe

Audio: Weihegottesdienst

Fotoalbum

Herzlichen Glückwunsch, Schönstatt, zu einem neuen Schönstattpater!

Herzlichen Glückwunsch, Pater Frank Riedel!

 

Videos - Ritus und Auszug der Priester

 


Top