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16. September 2009 | Rund ums Urheiligtum | 

Pater Kentenich, eine Christus-Gestalt – Schönstatt gedenkt des Todestages von Pater Kentenich


115. September 2009: Heilige Messe in der Anbetungskirche - Fotos: Fischermkf. Dieser Morgen des 15. September in Schönstatt hat seit jenem 15. September 1968 irgendwie etwas Besonderes, einen bestimmten Zauber - von dem weißen Blumenteppich aus Nelken und Lilien, der an diesem Tag den üblichen roten Läufer auf der Stelle ersetzt, wo Pater Kentenich vor nun 41 Jahren nach der Feier der heiligen Messe verstorben ist, über diese heilige Messe um sieben Uhr früh, in der Todesstunde des Gründers, zu der sich die Schönstattfamilie in der Anbetungskirche, dem Ort seiner letzten heiligen Messe versammelt, bis hin zu den immer wieder erzählten Erinnerungen an diesen Tag, an dem das irdische Leben Pater Kentenichs endete und sein Wirken auf neue Weise begann…

Heilige Messe am 15. September 2009 - Fotos: FischerIm Lauf der Jahre hat sich der Grundton dieses Tages verschoben von Schmerz und Trauer hin zu Freude und Dank, vom Erleben der physischen Abwesenheit Pater Kentenichs hin zur Gewissheit der Begegnung mit ihm in der Familie, in jedem seiner geistlichen Söhne und Töchter. Geblieben ist der Wunsch aller, an diesem Morgen in aller Frühe bei dieser Messe dabei zu sein und sich als Familie um den Vater und Gründer zu sammeln. So war es auch an diesem 15. September 2009, der geprägt war von der Anwesenheit zahlreicher Schönstatt-Patres aus aller Welt, die nach dem Kongress noch in Schönstatt waren.

Wo man sich dann nicht mehr als Besucher sondern zu Hause und von der Schönstattfamilie empfangen fühlt

Pilger aus ArgentinienUnter der Teilnehmern war auch eine große Wallfahrt aus Argentinien, begleitet von Pater Guillermo Carmona. "Am schönsten war, als Pater Heinrich Walter als Hauptzelebrant uns am Anfang der Messe als Gruppe eigens begrüßt hat, und sogar in Spanisch", meint Inés Erice de Podestá aus Mendoza, Leiterin des Mütterbundes in Argentinien. "Das ist so ein kostbarer Moment, wo man sich dann nicht mehr als Besucher sondern zu Hause und von der Schönstattfamilie empfangen fühlt." Auch die Jugendlichen aus Südamerika, die zur "Schönstatt-Zeit" da sind, sind gekommen, und zur Freude vieler sind die 16 Postulantinnen der Marienschwestern - aus Deutschland und einigen anderen Ländern wie Kenia, Mexiko, Ungarn, Tschechien… - gut sichtbar in den ersten Reihen zu finden. John und Jan Bebee aus England, die ihre Goldene Hochzeit in Schönstatt gefeiert haben, sind da, dazu viele Frauen und Mütter, die in Schönstatt zu Tagungen sind.

Wer mich sieht, sieht den Vater

Rektor Hans Schnocks (Berg Moriah) lädt in der Predigt ein, bei dieser Feier des Todestages von Pater Kentenich am Beginn des Priesterjahres und in der Vorbereitung auf die Hundertjahrfeier seiner Priesterweihe auf ihn als Priester zu schauen, Rektor Hans Schnocks bei der Predigt" nämlich den Priester, der in persona Christi handeln darf. Der Priester stellt Christus dar nicht nur in der Spendung der Sakramente und in der Verkündigung der frohen Botschaft, sondern sein ganzes Leben hat priesterlich, Christus darstellend zu sein. Wie auch schon jeder Christ eine je eigene Christus-Offenbarung ist." So wie Giotto in der Basilika in Assisi das Leben des heiligen Franziskus in seinem Bilderzyklus nicht historisch, sondern in Parallele zum Leben Jesus zeichnet, könnten auch wir Ähnlichkeiten im Leben Pater Kentenichs "malen" - etwa das Sprechen "mit Vollmacht" oder das Meistern jener Spannung, die all denen, die mit vielen Menschen verbunden und für viele verantwortlich sind, so viel kostet: "Die Volksscharen strömten zu Jesus, um ihn zu hören; zugleich wendet sich Jesus ganz persönlich dem einzelnen Menschen zu. Zu unserem Vater und Gründer kamen auch "Völkerscharen", und zugleich war er ganz Ohr, ganz zugewandt für den Einzelnen, als wenn es nur diesen einen Menschen auf der ganzen Welt gäbe. Wie viele hat er angeregt ihre je eigene Berufung zu entdecken und sie ermutig, diesen Weg zu gehen ."

In der Messe am 15. September 2009Doch die Parallele, die uns am leichtesten zu zeichnen falle, sei die innere Verbundenheit mit dem Vater: "Jesus ist nicht nur mit dem Vater verbunden, sondern kündet uns den Vater, in ihm wird der Vater offenbar. Wer ihn sieht, der sieht den Vater. Das fällt uns besonders leicht, in unserem Gründer den Vater zu erfahren: Er hat uns den Vatergott, den barmherzig liebenden Vatergott immer wieder gekündet und hat ihn selbst derart im Leben verkörpert. Deshalb klingt in dem Wort "Vater" für unseren Gründer viel erfahrene Väterlichkeit mit.""Es war eine einfache Predigt", so Ana Capezio, die dank der ausgeteilten Übersetzungen der Predigt folgen konnte, "und sie ist mir richtig ins Herz gefallen."

Wie an jedem 15. des Monats, wurde bei den Fürbitten in den Anliegen all derer gebetet, die ihre Gebetsanliegen dem Sekretariat Pater Kentenich mitgeteilt hatten.Ein Chor der Marienschwestern gestaltete die Messe musikalisch und gab ihr mit Orgel und Querflötenbegleitung einen ganz festlichen Rahmen.

Beladen mit Fotos, Briefen, Bildern, Rosenkränzen…

Gebet um die Seligsprechung Pater KentenichsNach der heiligen Messe zogen die Priester zum Grab von Pater Kentenich, wo sie einen Halbkreis bildeten und um die Seligsprechung beteten. Und dann war es einfach schön zu sehen, wie alle Teilnehmer nacheinander dorthin strömten für einen Augenblick der persönlichen Begegnung mit Pater Kentenich; als letzte kamen die Pilger aus Argentinien, im wahrsten Sinne des Wortes beladen mit Fotos, Briefen, Bildern, Rosenkränzen, Kreuzen - Geschenke an Pater Kentenich, Briefe an ihn, Fotos von Angehörigen, die an seiner Sterbestelle bleiben sollten, die anderen Dinge für so viele andere, die nie nach Schönstatt kommen können, "aufgeladen" mit den Gnaden dieses besonderen Tages an diesem heiligen Ort…

An der Sterbestelle Pater KentenichsUnd in vielen klang beim Blick auf die vielen Menschen "aus allen Völkern und Nationen", die in dieser Stunde und im Laufe des Tages zum Grab Pater Kentenichs kamen, das Zeugnis von P. Alberto Eronti nach, am Tag zuvor auf schoenstatt.de veröffentlicht: "...Jetzt brauchte ich nie mehr um Audienz bitten, um ihn zu sehen und mit ihm zu sprechen; jetzt gehörte er mir, ganz mir, intensiv mir, grenzenlos mir. Ganz mir und genau so ganz jedem seiner Kinder. Jetzt gab es keine Grenze mehr, die ihn hinderte, jeden einzelnen zu begleiten und seine gesamte Familie zu schützen, zu führen, zu segnen und zu senden. Jetzt gehörte er der ganzen Familie und jedem einzelnen. Jetzt müssten wir ihn im Herzensheiligtum suchen und lernen, ihm zu begegnen und ihn zu hören…"

Text der Predigt

Fotoalbum

Video aus der heiligen Messe (Auszug aus der Predigt)

 

Video: Gebet am Grab Pater Kentenichs


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