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14. Mai 2010 | Aus Bewegungen | 

Zeichen der Hoffnung - Miteinander für Europa auf dem ÖKT


Zeichen der Hoffnung -Miteinander für Europamkf. "Gefühltes Stuttgart" . Lobpreislieder, Begegnungen unter Freunden, Gespräche, die an gemeinsame Erlebnisse anknüpfen, aufmerksames Zuhören, Worte der Hoffnung, Miteinander, Bund der Liebe. Und kontinuierlich strömen Menschen herbei. Miteinander für Europa füllte seit dem frühen Morgen des 14. Mai die Eissporthalle im Olympiazentrum in München. Zeichen der Hoffnung: so ist dieser Tag überschrieben, der hier vom Miteinander der Bewegungen und Gemeinschaften auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag veranstaltet wird - miteinander.


Podium: Hoffnungsvolle Wege in der Ökumene

Die Lobpreiswerkstatt Immanuel bringt mit ihren Liedern Begeisterung und Schwung in die große und etwas kühle Halle (aber immerhin noch wärmer als draußen und vor allem:trocken! München zeigt sich wettermäßig  nicht gerade von der besten Seite.)

Sr. Anna-Maria aus der Wiesche und P. Dr.Lothar PennersSr. Anna-Maria aus der Wiesche und P. Dr. Lothar Penners eröffneten den Tag mit einer Bibelarbeit zum Thema Hoffnung. In die Beziehungslosigkeit als Grundleiden unserer Zeit  möchten wir als Christen die Botschaft hineinsagen, als Söhne und Töchter Gottes in Beziehung zu leben zu Gott und zueinander.

Hoffnung braucht eine Vision

Die Vision eines geeinten Europa ist auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges entstanden, auf der Hoffnung nach Freiheit und Frieden. Doch dieses Europa wird aufhören, Geschichte zu schreiben, wenn es sich abschottet oder ins „kleine gemütliche eigene" seiner vielen kleinen Länder flüchtet, so Prof. Dr. Andrea Riccardi, Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio und Träger des Karlspreises 2009, am 14. Mai auf dem Forum „Zeichen der Hoffnung" auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München, gestaltet von Bewegungen und Gemeinschaften im Miteinander für Europa.

Prof. Dr. Andrea RiccardiAus den Bewegungen müsse, so Riccardi, als gesellschaftlicher Beitrag geistlicher Bewegungen für Europa, ein Vorschlag der Menschlichkeit und christlichen Miteinanders für Europa entstehen. Ein Europa des Geldes reiche nicht, es brauche ein Europa, das großzügig ist gegenüber den Armen, gegenüber anderen Kontinenten. Der Weg des Miteinander der Bewegungen und Gemeinschaften, der so demütig vor gut zehn Jahren begonnen habe, sei ein großes ökumenisches Zeichen für die Kirche und die Gesellschaft.

Gefühltes Stutgart

„Gefühltes Stuttgart!" - Der spontane Kommentar in einer Murmelgruppe beim Abendgebet spricht für sich. Dieses Treffen in München hat die über 1500 Teilnehmer - davon etwa 2/3 aus den Bewegungen selbst - in die Atmosphäre der großen Begegnungen in Stuttgart 2004 und 2007 hereingeholt. Verschiedene Foren, Zeugnisse, Erfahrungsberichte gelebten Miteinanders etwa im Bereich von Ehe und Familie, mutige Visionen, Gebete, musikalische und künstlerische Beiträge dieses Tages reflektierten diesen Weg des Miteinander.

Musik von Judy Bailey und BandJesus in der Mitte, eine echte Entscheidung füreinander, das Wort Gottes, Versöhnung und Entdeckung des Reichtums der anderen, konkret die Andersartigkeit des anderen als Bereicherung zu entdecken: dies seien Schlüssel, so Thomas Römer (CVJM München) und Edith Wenger (Teen Challenge), die Einheit möglich machen.

Wenn die letzten Mauern fallen

Miteinander der Bewegungen und Gemeinschaften untereinander ist die eine Seite, der Dialog von Kirchenleitungen und Bewegungen die andere: Bischof Joachim Reinelt, Dresden, und Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July ermutigten die Bewegungen, mit Jesus in der Mitte ihre Charismen in den ganzen Bau der Kirche hineinwirken zu lassen.

Bewegungen können die Kirchen bewegen, so Siegfried Großmann (Bund Ev.-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland), in einer „Kultur der Ergänzung", in gegenseitigem Geben und Nehmen - wie es im „Bündnis der gegenseitigen Liebe" unter den Bewegungen und Gemeinschaft gelebt werde.

Bischof Reinelt und Landesbischof JulyIn einem lebhaften, engagierten Gespräch entwickelten Maria Emmaus Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung, Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, München, Bischof Franti?ek Radkovsky, Pilsen und Gerhard Proß  hoffnungsvolle Wege in der Ökumene - im „Aufeinanderzu" von Bewegungen und Bewegungen, von Bewegungen und Kirchenleitungen. Als die Mauer in Berlin fiel, so Maria Voce, waren viele noch nicht vorbereitet, Nutzen wir die Zeit, die Gott uns noch lässt, bis die letzten Mauern fallen, zur Vorbereitung, damit wir, wenn dieser Tag kommt, wir schon Christen sind, die einander lieben. Tosender Beifall, nur noch überboten von der „kühnen Vision" von Gerhard Proß: dass im Jahr 2017 - 500 Jahre Thesenanschlag Martin Luthers - der Präsident des Lutherischen Weltbundes, der Papst, der Vorsitzende des Weltkirchenrates, orthodoxe Patriarchen... gemeinsam nach Wittenberg gehen und „10 Thesen der Einheit anschlagen".

Mit anderen Worten: dass alle das Ihrige tun, dass die Sehnsucht des Volkes Gottes und die Sehnsucht Jesu nach dem Einssein der Christen einmal volle Wirklichkeit wird.

Dieses Liebesbündnis darf weh tun

Dr. Martin SteinbreithnerMit der Feier des Bundes der Liebe, umrahmt von persönlichen Zeugnissen und Impulsen am Abend steuerte der Tag noch einmal auf einen Höhepunkt zu. Erfrischend ehrliche Zeugnisse zum Bund der gegenseitigen Liebe und ein aufrüttelnder Impuls von Dr. Martin Steinbreithner (Sword of the Spirit) zum "Liebesbündnis", das, wenn es uns zur Einheit führen soll, auch etwas kosten werde und müsse - etwa dann, wenn die Gemeinschaft, der wir gütig unter die Arme gegriffen haben, auf einmal größer wird als wir selbst,  oder wenn nicht nur der gute Ruf einer anderen Bewegung, sondern damit auch der meine auf dem Spiel steht -, leiteten hin zu dem schlichten Moment, in dem dieser Bund der gegenseitigen Liebe erneut geschlossen wurde. Und noch manchem ging der Satz von Dr. Martin Steinbreithner nach: "Liebesbündnis ist keine politische Allianz; es ist eine Beziehung, die auch dann noch hält, wenn unsere Geschwister Mist gebaut haben."

Bund der gegenseitigen Liebe

 

 


 

 

 

Video 1 - Vormittag

Video 2

 


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