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21. April 2010 | International | 

Aus der Eucharistie Kirche werden und sein


Quartner Tagung: Bischof Koch (re), P. René KlausSCHWEIZ, August Ott. Die 15. Quartner Tagung stiess erneut auf grosses Interesse. Nach einem längeren Unterbruch trat Bischof Kurt Koch wieder als Referent auf und sprach zum Thema Eucharistie. Mit fünf eucharistischen Wandlungen zeigte er auf, um was es in der Eucharistie zutiefst geht, nämlich um die Umgestaltung des christlichen und kirchlichen Lebens.

Bischof KochDer äussere Rahmen der diesjährigen Quartner Tagung enthielt einige Besonderheiten. Wie Schwester Mariza in ihrer Begrüssung sagte, war es die 15. insgesamt und die 10. mit Bischof Kurt Koch. Daneben konnte sie erstmals auch Radio Gloria aus der Schweiz, Radio Horeb aus Deutschland und das katholische Fernsehen begrüssen. Mit rund 300 Teilnehmenden war die Tagung sehr gut besucht und dass die Organisation trotzdem reibungslos verlief, gehört hier schon fast zur Selbstverständlichkeit.

Leben ist Wandlung

Der innere Gehalt der Tagung war einem eher schwierigen Thema gewidmet: «Aus der Eucharistie Kirche werden und sein». Bischof Kurt Koch stellte dabei die Eucharistie als Wandlung dar. In einer logischen Kurzfolgerung wies er zu Beginn auf ein Kernproblem hin. Wenn er behaupte, dass das Wichtigste in der Kirche die Messe und das Wichtigste in der Messe die Wandlung sei, dann würde er wohl breite Zustimmung erhalten, sagte er. Wenn er aber daraus den Schluss ziehe, das Wichtigste in der Kirche sei die Wandlung, dann sei breite Opposition zu erwarten. Dabei befinde sich alles, was lebt, ständig in Wandlung. Das zeigen die Natur im Laufe des Jahres und der Mensch im Laufe seines Lebens.

In der Feier der Messe sieht Bischof Koch eine fünffache Wandlung:
Wandlung des Todes in Liebe, wie Christus sie im Abendmahl vollzogen hat.
Wandlung der Gaben von Brot und Wein.
Vorwegnahme der endgültigen Verwandlung der Schöpfung in das Göttliche.
Wandlung der Kirche in den Leib Christi, wie es Paulus beschreibt.
Wandlung des christlichen Lebens, die Wandlung der Empfänger.

Heiligung im Alltag

PublikumBischof Kurt Koch gab der Eucharistie einen tiefen pastoralen Sinn. Für ihn heisst Eucharistie im Leben, sich nach dem Willen Gottes auszurichten. Das menschliche Leben mit seiner Selbstsucht soll erneuert und auf die Hingabe an Gott ausgerichtet werden. Das gemeinsame Mahl ist die äussere Gestalt, das Opfer der innere Gehalt der Eucharistiefeier. Das Opfer besteht in der Wandlung des eigensüchtigen in einen gottgefälligen Menschen. Wir Menschen brauchen dieses Opfer, um wieder in Gemeinschaft mit Gott zu treten.

Erneuerung von innen

Die ausgiebige Diskussion am Nachmittag leitete Pater René Klaus. In seinen Antworten bestätigte der Bischof, dass wir heute wieder in vielen Punkten mit dem Grundalphabet des Glaubens anfangen müssen. Das regelmässige Mitfeiern der Eucharistie nannte er als wichtig für das Verständnis des Gehalts der Feier.

Was die Wandlung in der Institution Kirche anbelangt, erklärte er, wichtig sei nicht eine rasche Anpassung an den Zeitgeist, sondern eine Wandlung von innen heraus. Erneuerung brauchen wir auch heute. Die grossen Reformer wie Franz von Assisi haben aber eine Wandlung von innen gebracht, indem sie wieder auf die Quellen zurückgingen.

Längst unterwegs

GottesdienstIn einer meditativen Einstimmung auf den Tag sagte Ulrike Wolitz, dass das Geheimnis Kirche in der Eucharistie verstehbar werde. Sie zitierte dazu Gedichte von Silja Walter, welche die Messe als Fest Christi darstellen, die man mit reinem Herzen feiern soll. Die Dichterin stellt deshalb die Frage: Habt ihr den Bodensatz (im Herzen) entfernt, die alten Reste?

 

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