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8. April 2010 | International | 

Politiker aus Burundi in Exerzitien


Retreat for politicians in BurundiBURUNDI, Gaudence Bacanamwo. Führende katholische Politiker haben am Donnerstag und Freitag, 25. und 26. März 2010 an österlichen Exerzitien mit dem Erzbischof von Bujumbura, Evariste Ngoyagoye teilgenommen. Mit dabei war der Rektor des Schñnstatt-Heiligtums von Mont Sion Gikungu, P. Déogratias Maruhukiro.

 

 

Von den hohen Politikern Burundis nahmen der erste Vizepräsident der Republik, Yves Sahinguvu, ehemalige Präsidenten des Landes, die heute Senatoren sind, Parlamentarier, ehemalige Premierminister, Minister und Parteichefs teil, sowohl aus der Regierungspartei wie aus der Opposition. Einige von ihnen sind Kandidaten für das Amt des Präsidenten. Alle sind sehr aufmerksam den dargelegten Gedanken gefolgt. Die Haltung eines politischen Verantwortlichen muss der Haltung Christi gleichen. Jeder in der Aufgabe, die zu erfüllen er berufen ist, sagte der Erzbischof.

Fr. Deogratias Maruhukiro during a conferenceBei den Themen Gerechtigkeit und Versöhnung hat Erzbischof Ngoyagoye den Verantwortlichen in Erinnerung gerufen, dass sie von Christus den Auftrag bekommen haben, überall Botschafter der Gerechtigkeit und der Versöhnung zu sein: im öffentlichen Leben, bei der Arbeit und überall.

Die Haltung eines christlichen politischen Verantwortlichen muss die eines Hirten sein: einer, der bereit ist, sein Leben, seine Kräfte für die Zukunft des Volkes einzusetzen und dafür auch Wagnisse einzugehen. Kämpfen gegen die Herabwürdigung des Nächsten muss für jeden christlichen Politiker eine Herausforderung bleiben. Der Machtmissbrauch war keine Zwangsläufigkeit. Deshalb empfahl der Erzbischof diesen Politikern, sich durch das Sakrament der Buße reinigen zu lassen.

Katholische Politiker nicht allein lassen

Diese Exerzitien waren ein Erfolg. Das zeigen die Fragen, die die politischen Führer bei diesen Exerzitien stellten. Sie haben Sehnsucht nach mehr, nicht nach weniger. Alle Wortmeldungen waren zuerst Ausdruck einer grossen Dankbarkeit gegenüber dem Erzbischof, der seinerseits dem Rektor von Mont Sion Gikungu für seine geglückte Initiative.

Die katholischen Politiker waren ganz Ohr gezogen. Sie baten darum, die Zeit auszudehnen, in der sie Fragen stellen konnten. Einige Fragen beanspruchten volle 15 Minuten.

ParticipantsEin Teilnehmer beklagte sich, die katholischen Politiker seien sich selbst überlassen. Sie drängten Erzbischof Ngoyagoye, ihnen klar zu sagen, welche Haltung sie während der bevorstehenden schwierigen Zeit (Wahlen) einnehmen sollen. Was können sie noch mehr ins Spiel bringen, jetzt wo es ihnen klarer wird, dass sie einen Auftrag Christi für das Volk haben?

Für andere waren die Exerzitien einfach ein willkommenes Geschenk. Sie haben Zeichen gesetzt, ohne die die Kultur des Verunglimpfens und anderes weiterhin gedeihen würden, denn die Politiker von morgen wären, ausgenommen es geschieht ein Wunder, die gleichen wie die von gestern.

Mehr wissen, um besser politisch handlen zu können

Jemand schlug eine Versammlung vor, bei der die Politiker ausdrücken, welche Haltung während des Wahlkampfes die richtige sei. Auch eine nach den Wahlen, um die Unkultur des Verletzens von Andersdenkenden und des Verneinens zu bannen.

Ein anderer hat den Erzbischof aufgefordert, keine Skepsis zu haben und klar zu sprechen. Er solle keine Angst haben, er würde gegen ihre Freiheit zu handeln. Weil er ihr Hirte sei, habe er die Pflicht, sie zu unterweisen. Er wurde auch gebeten, ihnen regelmäßig Gelegenheiten zur Schulung und zum Empfang des Bußsakramentes anzubieten.

Eine Ministerin bemerkte in ihrem Beitrag, dass durch solche Treffen Hoffnungslosigkeit fehl am Platze sei und dass so Seelen gerettet werden und mit ihnen das Land.

ParticipantsAm Ende der beiden Sitzungen wollte niemand den Saal verlassen und schnell eine gewohnheitsmäßige Antwort auf die verschiedenen Verpflichtungen zu geben, wie man das als Politiker oft gewohnheitsmäßig tut. Die Zahl der Fragen musste beschränkt werden. So viele waren es.

Jedes Mal musste der Erzbischof die Sitzung dann beenden, wenn es Fragen regnete. Alle zeigten geradezu unstillbaren Hunger nach mehr, um sich zu ändern und besser zu werden.

Und was werden wir jetzt tun?

Pater Deogratias Maruhukiro ergänzt im Rückblick auf diese ungewöhnlichen Exerzitien für die politische Elite des Landes. "Wir haben den Politikern und andern Christen vorgeschlagen, nach den Vorträgen für die Wahlen zu beten. Es werden in diesem Anliegen auch Wallfahrten zum Zentrum Mont Sion Gikungu organisiert. Wir überlegen, am 25. April eine Wallfahrt zu organisieren. Anlass wäre die Mai-Eröffnung, und dabei wollen wir unser Land der Gottesmutter empfehlen, vor allem dann in der Zeit der Wahlen, die in diesem Monat stattfinden. Am 23. Mai, dem Pfingsttag, wollen wir zu einer Wallfahrt zum Mai-Schluss einladen. Der Erzbischof möchte alle Bewegungen, alle Pfarreien und alle religiösen Gemeinschaften in der Diözese zu einem Gebetstreffen einladen. Diese Wallfahrt würde genau zwei Tage nach den ersten Kommunalwahlen stattfinden. Das wäre eine Gelegenheit, alle Christen um Maria, die Königin des Friedens und der Versöhnung zu sammeln. Diese Gebete für die Wahlen werden bis zum Fest der Aufnahme Mariens dauern. An diesem Tag werden wir die Krönung erneuern und danken.

Unsere Bitte: wir bitten alle Freunde Schönstatts, die sich um die Heiligtümer scharen, uns mit ihrem Gebet zu begleiten. Wir brauchen Unterstützung im Gebet und wir sind sicher, dass mit dem Gebet vieler die Wahlen gut verlaufen werden.

Übersetzung: P. Josef Barmettler, Horw, Schweiz


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