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Gedenken an Pater Franz Reinisch - Eindrucksvoller Tag in der JVA Brandenburg
Infostele über Franz Reinisch in der Gedenkstätte der JVA Brandenburg (Foto: Neumann)
N. Neumann/Cbre. Anlässlich des 76. Todestages von Pater Franz Reinisch SAC verbrachten 26 Frauen aus der Berliner Schönstattbewegung Frauen- und Mütter und eine Gruppe der Schönstatt-Mannesjugend SMJ mit ihrem Standesleiter Pater Hans-Martin Samietz beeindruckende Stunden in der heutigen JVA (Jugendstrafvollzugsanstalt) Brandenburg an der Havel. Nach Anmeldung und Erledigung einiger Formalitäten in der JVA durften sie mit Kerzen, Rosen, Gitarre, Fotoapparaten und Liederbüchern ausgestattet (Handys mussten draußen bleiben) den Teil der JVA betreten, in dem die neu gestaltete Gedenkstätte für NS-Opfer eingerichtet ist.
Infostele über Franz Reinisch in der Gedenkstätte der JVA Brandenburg (Foto: Neumann)
Sterbekreuz von Franz Reinisch (Foto: Neumann)
Gedenkstätte in der JVA Brandenburg
Im Vorraum der Gedenkstätte sind in Vertretung von 2.000 weiteren Fällen 12 Hinrichtungs-Fälle dokumentiert. Die Vergehen der Hingerichteten reichten von Verweigerung des Fahneneides auf Hitler, Fahnenflucht, negative Äußerungen über das NS-Regime, Plünderei (1 Teekessel, der zurückgegeben wurde), Widerstand, Unterstützung, verstecken von jüdischen Familien, Wehrdienstverweigerung bis hin zu wirklichen Verbrechen (Mord).
Zuerst wurden die Besucher von einer Historikerin über die JVA und deren Geschichte informierte. Anschließend durfte Franz Reinischs Hinrichtungsraum mit dem Fallbeil besucht werden. Die Teilnehmer waren froh, dass sie dies in Stille tun konnten. Weder gemeinsam gesprochene Gebete noch Lieder wären diesem starken Erleben gerecht geworden. Im Vorraum fand dann eine Gebetszeit statt, in der das Sterbekreuz von Pater Reinisch von Hand zu Hand ging. Der abschließende Segen wurde mit der Stola gegeben, die gemeinsam mit dem Sterbekreuz in der gleichen Tasche aufbewahrt wird und für viele Beichten in den Reinisch-Nächten eingesetzt wird.
Die Teilnehmer verließen mit aufgewühlten Gefühlen die Gedenkstätte und fragten sich einmal mehr: „Höre ich auf mein Gewissen?“ „Wage ich den Protest?“ „Stelle ich mich gegen den Mainstream?“ Fragen, die heute aktueller sind denn je.
Hinweis
Mit dem Musical „GEFÄHRLICH – Franz Reinisch“ hat der Autor und Komponist Willfried Röhrig genau die angesprochene Thematik auf die Bühne gebracht. Das „Musical über einen Aufrechten“, das bei der Uraufführung in Bad Kissingen und einer weiteren Aufführung in Bamberg die Zuschauer tief beeindruckt aber auch begeistert hat, wird am 20. Oktober 2018 in der Pilgerkirche in Schönstatt aufgeführt. Das Musical ist nicht nur frommes Bühnenwerk, unterhaltsam, anspruchsvoll und bis in die Tiefen durchdacht, sondern zugleich eine „gefährliche Erinnerung“, ein Appell an Aufrichtigkeit und „aufrechten Gang“, für eine Welt mit Lebensrecht für alle.
- Kartenbestellung JETZT unter: www.reinischmusical.schoenstatt.de
Stellvertretend für die über 2.000 von den Nazis hier enthaupteten werden 12 Personen und ihre Geschichte vorgestellt (Foto: Neumann)