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15. September 2018 | Rund ums Urheiligtum | 

Pater Awi Mello: Die Kirche wartet darauf, dass Schönstatt Pater Kentenichs Erbe weiter ausgräbt und sich damit der Kirche im Aufbruch zur Verfügung stellt


Pater Alexandre Awi Mello, Rom, Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben predigte bei der Festmesse in Schönstatt über neue Kapitel aus dem Lebensbuch Pater Josef Kentenichs (Foto: Brehm)

Pater Alexandre Awi Mello, Rom, Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben predigte bei der Festmesse in Schönstatt über neue Kapitel aus dem Lebensbuch Pater Josef Kentenichs (Foto: Brehm)

Hbre. 50 Jahre nach dem Tod Pater Josef Kentenichs, des Gründers der internationalen Schönstatt-Bewegung, sind am 15. September 2018 gut 2.000 Mitglieder und Freunde der Bewegung in Schönstatt, Vallendar, zu einer Gedenkfeier versammelt. Etwa 400 Teilnehmer der Versammlung kommen aus dem europäischen Ausland, aus Nord- und Südamerika, aus Afrika und Indien. Das Werk das Pater Kentenich am 18. Oktober 1914 gegründet hat, hat weite Kreise gezogen und bringt nun aus Anlass des Todestages Vertreter aus der ganzen Welt zusammen.

Zum Programm der Gedenkveranstaltungen, die zwar zurückblicken auf den 50. Todestag, aber bewusst mit einem engagierten Blick in die Zukunft begangen werden, gehören eine Internationale Gedenkstunde, je ein großer Gottesdienst am Samstag und am Sonntag sowie ein vielfältiges Programm am Samstagnachmittag, u. a. mit der Aufführung eines neuen Dokumentarfilmes über den Schönstatt-Gründer.

Unter den Konzelebranten waren neben Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch (Mitte), Freiburg, der Trierer Weihbischof Jörg-Michael Peters (l) und der Freiburger Weihbischof Dr. Michael Gerber (Foto: Brehm)

Unter den Konzelebranten waren neben Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch (Mitte), Freiburg, der Trierer Weihbischof Jörg-Michael Peters (l) und der Freiburger Weihbischof Dr. Michael Gerber (Foto: Brehm)

Pater Alexandre Awi Mello hielt eine engagierte Predigt, u. a. mit pädagogisch wertvollen Merkhilfen (Foto: Brehm)

Pater Alexandre Awi Mello hielt eine engagierte Predigt, u. a. mit pädagogisch wertvollen Merkhilfen (Foto: Brehm)

Ein Projektchor und Musiker unter der Leitung von Schwester M. Tabea Platzer hatten die musikalische Gestaltung übernommen (Foto: Brehm)

Ein Projektchor und Musiker unter der Leitung von Schwester M. Tabea Platzer hatten die musikalische Gestaltung übernommen (Foto: Brehm)

Die Pilgerkirche in Schönstatt war voll gefüllt ... (Foto: Brehm)

Die Pilgerkirche in Schönstatt war voll gefüllt ... (Foto: Brehm)

... viele fanden nur vor der Kirche noch einen Platz (Foto: Brehm)

... viele fanden nur vor der Kirche noch einen Platz (Foto: Brehm)

Drei neue Kapitel aus dem Lebensbuch Pater Kentenichs: „Pädagogik“, „Frömmigkeit“ und „Väterlichkeit“

Pater Alexandre Awi Mello, Sekretär im vatikanischen Ministerium für Laien, Familie und Leben, zog in seiner Festpredigt zum Auftakt der Gedenkfeiern einen weiten Bogen ausgehend von der Beerdigungsfeier des Schönstatt-Gründers 1968 bis hin zum aktuellen Kontext, in dem die Kirche eine „unaufschiebbaren kirchlichen Erneuerung“ nötig habe, wie Papst Franziskus es formuliert. 1968 habe Bischof Tenhumberg die Botschaft vom Gott des Lebens, vom Liebesbündnis mit der Dreimal Wunderbaren Mutter und von der Sendung Schönstatts für die heutige Zeit als wesentliche Merkmale des Charismas bezeichnet, das die Schönstattfamilie von ihrem Gründer übernommen habe. Für die heutige Zeit seien drei weitere Kapitel aus dem Charisma Pater Kentenichs, die er mit den Worten „Pädagogik“, „Frömmigkeit“ und „Väterlichkeit“ überschreibe, von wesentlicher Bedeutung.

Die Pädagogik Pater Kentenichs könne viel dazu beitragen, die pastoralen Schwerpunkte von Papst Franziskus umzusetzen. Die Frömmigkeit, die in Schönstatt u.a. marianisch orientiert ist, sei keinesfalls konservativ, sondern vielmehr prophetisch, wie die Haltung der Gottesmutter im Magnificat. „Väterlichkeit“ sei einer der herausragenden Aspekte des Charismas Pater Kentenichs und ein zentrales Bedürfnis gerade auch in der heutigen Kirche. „Heute erlebt die Kirche in vielen Teilen eine Krise, durch Missbrauchsfälle bei Priestern, die in ihrer pastoralen Sendung versagt haben“, so Awi Mello. „Die Krise der Missbrauchsfälle ist eine Krise der Väterlichkeit.“ Schönstatt habe eine Aufgabe genau zu diesen Themen sich einzubringen. Angesichts vieler Polarisierungen die gerade auch in der Kirche zu erleben seien, habe das an P. Kentenich orientierte integrale, organische, Denken, das eine abgewogene Balance suche, eine große Bedeutung. Die Kirche warte darauf, so Pater Alexandre, „dass wir Pater Kentenichs Erbe weiter ausgraben” und in die Kirche „im Aufbruch“ aktiv einbringen.

Feierlicher Festgottesdienst, musikalisch hervorragend gestaltet

Dem feierlichen Festgottesdienst in der Pilgerkirche, der von einem Projektchor unter der Leitung von Schwester M. Tabea Platzer mit Musik und Liedern, die bereits zum 100jährigen Jubiläum der Bewegung 2014 zur Aufführung kamen, hervorragend musikalisch gestaltet wurde, stand der emeritierte Erzbischof von Freiburg, Dr. Robert Zollitsch vor. Als Konzelebranten konnte Pater Juan Pablo Catoggio, Vorsitzender des Generalpräsidiums des internationalen Schönstattwerkes, neben dem Prediger Pater Alexandre Awi Mello und vielen Priestern und Patres aus den Schönstatt-Gemeinschaften den Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters und Dr. Michael Gerber, Weihbischof aus dem Erzbistum Freiburg begrüßen.

Internationale Feierstunde wird ebenfalls übertragen

Dem Gottesdienst vorausgegangen war eine Heilige Messe in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt zur Sterbestunde Pater Kentenichs (7 Uhr) sowie ein Vorprogramm in der Pilgerkirche, das mit Bildern und Videos einen kurzen Einblick in die reiche Lebensgeschichte Pater Josef Kentenichs und in die Geschichte seiner Gründung gab.

Am Nachmittag folgt eine Internationale Feierstunde zum 50. Todestag von Pater Josef Kentenich, die in und um die Dreifaltigkeitskirche stattfindet, wo der Gründer Schönstatts seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Die mehrsprachig gestaltete Feierstunde wird von www.schoenstatt-tv.de live im Internet übertragen. Übersetzte Texte des Programmes sind auf der folgenden Seite ab 15.30 Uhr downloadbar (Link ist ab 15.30 Uhr aktiv).

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Ob die hereinbrechende Sonne die Anwesenheit des Göttlichen unterstreichen wollte? (Foto: Brehm)

Ob die hereinbrechende Sonne die Anwesenheit des Göttlichen unterstreichen wollte? (Foto: Brehm)


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