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2. September 2018 | Nacht des Heiligtums | 

„Wer liebt, riskiert nicht weniger, als sich selbst“


Jugendgottesdienst im Festzelt der Nacht des Heiligtums (Foto: Carolin Poppe)

Jugendgottesdienst im Festzelt der Nacht des Heiligtums (Foto: Carolin Poppe)

Cbre. Zum Ende der Nacht des Heiligtums feierten die rund 500 Jugendlichen im Zelt auf dem Pilgerplatz einen Jugendgottesdienst. Pater Hans-Martin Samietz, Standesleiter der Schönstattmannesjugend, München, bezog seine Predigt natürlich auf das Motto: „verWIRklICHen – all in!“ aber auch auf das Evangelium von der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor.

Das Liturgieteam hatte wieder einen thematisch und atmosphärisch treffenden Gottesdienst vorbereitet (Foto: Carolin Poppe)

Das Liturgieteam hatte wieder einen thematisch und atmosphärisch treffenden Gottesdienst vorbereitet (Foto: Carolin Poppe)

Hauptzelebrant war Pater Frank Riedel (Foto: Carolin Poppe)

Hauptzelebrant war Pater Frank Riedel (Foto: Carolin Poppe)

Pater Hans-Martin Samiez ermutigte die Jugendlichen in seiner Predigt, den Weg der Liebe zu gehen, auch wenn man dabei nichts weniger riskiere, als sich selbst (Foto: Carolin Poppe)

Pater Hans-Martin Samiez ermutigte die Jugendlichen in seiner Predigt, den Weg der Liebe zu gehen, auch wenn man dabei nichts weniger riskiere, als sich selbst (Foto: Carolin Poppe)

„Eine Wirklichkeit entstand, in der ich zu mehr Leben gekommen bin“

Er stellte fest, dass es wohl eher die plötzlich aufgetretenen Herausforderungen sind, die das Leben nachhaltig prägen, mehr als die detailliert ausgearbeiteten Pläne. Normalerweise ließen Menschen sich nicht so gerne überraschen. In den meisten Phasen des Lebens wäre eher das Absehbare das, was Menschen bevorzugen würden. „Doch die unvorhergesehenen Momente“, so Samietz, „vielleicht auch die kleinen und großen Katastrophen, in die wir geraten und die wir bestehen, sind dann oft der Stoff von Geschichten, die wir einander lange Zeit später noch erzählen. Von bestandenen Herausforderungen werden wir dann sagen: In diesem Moment konnte ich plötzlich alles aus mir herausholen. Ohne es absehen zu können, reagierte ich damals so, dass eine Wirklichkeit entstand, in der ich zu mehr Leben gekommen bin.“

Gerne würde er – so der Prediger - sich von Paaren die Geschichten anhören, wie er ihr oder sie ihm einen Antrag gemacht hätten. Ein risikoreicher Moment, bei dem man alles auf eine Karte setzen würde. Denn die Antwort könne ja auch nein lauten. Und dann wäre man in der Mitte seiner Existenz getroffen. „Ja, wer liebt, riskiert nicht weniger als sich selbst,“ so Pater Hans-Martin.

Nach der Wirklichkeit greifen, die zu mehr Leben führt

Ob es dann heißen solle: alle Pläne über Bord werfen und sich besser blind in die Abenteuer stürzen? Nein, aber vorbereiten, wo möglich und in Situationen, mit ungewissem Ausgang, nach der Wirklichkeit greifen, die zu mehr Leben führt. Die entscheidende Botschaft im Evangelium von der Verklärung Jesu auf Berg Tabor sei, so Samietz: „Du bist geliebt, egal was kommt: Du bist geliebt!“ Es sei eine größere Herausforderung Liebe empfangen zu wollen als Liebe zu schenken. Das sei auch die Erfahrung der Jünger auf Berg Tabor gewesen. All in ist die Haltung, seelische Weite dadurch zu erlangen, dass ich der Liebe Gottes Vertrauen schenke.“, gab Pater Samietz den interessiert lauschenden Jugendlichen mit auf den Weg. Denn diese Szene auf Berg Tabor sei nicht „für irgendeine Zeit außerhalb dieser Welt bestimmt“, so der Prediger weiter. „Die Szene auf Berg Tabor hat eine Botschaft für uns heute hier. Wenn unsere Zeit eines fordert, dann ist es seelische Weite, dann ist es das Vermögen annehmen und glauben zu können: Du bist geliebt, egal was kommt.“


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