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11. August 2018 | Rund ums Urheiligtum | 

90 Jahre Bundesheim – Wenn dieses Ur-Bildungsstätte der Schönstatt-Bewegung über Pater Kentenich erzählen könnte …


Bundesheim, Schönstatt / Vallendar (Foto: Brehm)

Bundesheim, Schönstatt / Vallendar (Foto: Brehm)

A. Kostka/Hbre. In diesem Monat vor 90 Jahren, am 15. August 1928, fand die Einweihung des Bundesheimes in Schönstatt / Vallendar statt. Im Jahr 50 nach dem Tod des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich, an den am 15. September besonders erinnert werden wird, könnte es von besonderem Interesse sein, einen eigenen Blick auf dieses als Exerzitienhaus gebaute „Ur-Schulungsheim“ zu werfen, das der Gründer immer in engster Verbindung mit dem „Ur-Heiligtum“, dem Gründungs- und Gnadenort Schönstatts gesehen hat.

Das Bundesheim, ein besonderer „Vater-Ort“, wo der Vater und Gründer der Schönstatt-Bewegung die meiste Zeit seines Lebens verbracht hat. Sein Zimmer, mit dem Blick auf das Urheiligtum, ist immer noch da und kann besucht werden. Das Haus, das er mitgeprägt und das ihn geprägt hat, atmet bis heute die Atmosphäre des Aufbruchs von damals. 50 Jahre nach Pater Kentenichs Tod und 10 Jahre vor dem 100 Jahrestag der Einweihung des Bundesheimes ist es Zeit, dieses besondere Feeling neu zu erschließen, das Haus und seinen besonderen Geist neu zu entdecken, zu fragen, was es der Schönstattfamilie heute bedeutet, was es zukünftig bedeuten und sein kann?

In einer losen Artikelreihe wird schoenstatt.de dieses Thema aufgreifen und Zeitzeugen einen Platz einräumen, von ihren Erlebnissen und Erfahrungen von damals zu erzählen. Den Anfang macht Paul M. Rothgerber, seit 1950 im Schönstatt-Institut Marienbrüder und als Jahrgänger des Bundesheimes ebenfalls 90 Jahre alt. Er erzählt über seine Begegnung mit Pater Kentenich im Bundesheim.

„Die erste Adresse am Ort Schönstatt“

Paul M. Rothgerber (Foto: www.schoenstatt-marienbrueder.de)

Paul M. Rothgerber (*1928), seit 1950 Marienbrüder, Gold- und Silberschmiedemeister; Er hat die Goldschmiede und Kunstwerkstätte der Schönstätter Marienbrüder aufgebaut. (Foto: www.schoenstatt-marienbrueder.de)

Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem Bundesheim?

Rothgerber: „Das Bundesheim war für mich seit 1945 die erste Adresse am Ort Schönstatt, noch bevor ich zur gleichen Zeit mit dem Ur Heiligtum vertraut wurde, und bevor ich ab 1947 über die Kandidatur im Jungmännerbund Herrn Pater Kentenich kennen lernte. Als Marienbruder durfte ich dort vielmals Herrn Pater begegnen.“

Gibt es ein besonderes Erlebnis in Verbindung mit dem Bundesheim, das Sie noch präsent haben?

Rothgerber: „Das schönste Erlebnis mit Pater Kentenich im Bundesheim war am 14. August 1950, als er dort meine leibliche Mutter mir zuführte: Wir Marienbrüder hatten gerade eine Gesprächsrunde mit Pater Kentenich im Pallotti-Zimmer beendet, da kam er nochmals herein und sagte, er habe ein Geschenk für den Goldschmied. Ich ging sofort hinaus, und meine Mutter war ganz bewegt als sie mich begrüßte. Pater Kentenich mischte sich in das Gespräch und es war mir eine Freude zu sehen, wie er einfach, schlicht und heiter, die rechten Worte fand, um die Gemüter zu lockern. Er machte den Vorschlag, sie sollte sich der Marienbrüdergemeinschaft vorstellen. Wir gingen in das Pallotti-Zimmer und Herr Pater Menningen nahm meine Mutter gleich in Empfang. Es wurde eine herzliche Begrüßung im Kreise der Marienbrüder.“

Was bedeutet Ihnen das Bundesheim für die Schönstattfamilie

Rothgerber: „Es ist die Ur-Schulungsstätte der Schönstattfamilie, so wie ich das Haus selber bei meinen ersten Exerzitien im Dezember 1945 erleben durfte.“

Können Sie erahnen, was dieses Haus für den Gründer Pater Kentenich war?

Rothgerber: „Für ihn war es viele Jahre vor und nach dem Krieg die Zentrale von der aus er wirksam die Familie führte.“

Die Fragen stellte Alicja Kostka


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