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26. Juli 2018 | Deutschland | 

Am Zielort seiner Sehnsucht angekommen: Monsignore Pfr. Franz Waldraff verstorben


Todesanzeige Pfarrer Franz Waldraff (Foto: privat)

Hbre. Nach einem erfüllten Priesterleben ist Monsignore Pfr. Franz Waldraff im 86. Lebensjahr am 23. Juli 2018 verstorben. Der langjährige Landeskurat des Schönstatt-Priesterbundes, am 13. Juli 1933 geboren, empfing am 22. März 1958 im Dom zu Rottenburg die Priesterweihe und konnte vor einigen Monaten sein diamantenes Priesterjubiläum feiern. Nach Vikarsjahren in Balingen, Schwäbisch Hall und Stuttgart-Degerloch (1958-1963) war er Kurat in Aalen (1963-1971). 1971 kam er als Pfarrer nach Hüttlingen im Ostalbkreis. Von 1979 bis 2001 war er Dompfarrer in Rottenburg, anschließend bis 2006 pastoraler Mitarbeiter in Aulendorf. Seine Pensionszeit verbrachte er in Aulendorf, wo er bis 2013 als Rektor Ecclesiae der Schönstatt-Kapelle im Schönstatt-Zentrum mitverantwortlich war.

Das himmlische Jerusalem im Blick …

„Franz Waldraff hatte mich zweimal mit den Pfarreien von Rottenburg und Aulendorf zu einer Reise nach Patmos eingeladen“, schreibt Pfarrer Alois Baumberger, ein Mitbruder Waldraffs aus dem Schönstatt-Priesterbund, in einer Gedenk-E-mail aus Ngaoundéré, Kamerun. „In diesen Stunden sehe ich ihn spontan vor Augen, wie er jeden Abend am Ufer des Meeres sitzend die erleuchtete Mönchsstadt auf dem Berge betrachtete. Dabei hat er uns dann eingeladen, dieses Bild in uns aufzunehmen: wo das himmlische Jerusalem sich auf die Erde niederlässt, wo Himmel und Erde sich begegnen.“ Franz sei jetzt dort, „wohin seine Sehnsucht vorausgeeilt ist.“ Er erinnere sich auch Überlegungen von Franz Waldraff bei Exerzitien, „wo er Karl Rahner und Theresia von Lisieux herbeizog, um im tieferen Sinne zu verstehen, was gemeint ist, eines Tages ‚Gott von Angesicht zu sehen‘“, so Baumberger weiter.

Bis zuletzt interessiert am Weltgeschehen und engagiert für den Einzelnen (Foto: privat)

Bis zuletzt interessiert am Weltgeschehen und engagiert für den Einzelnen (Foto: privat)

… engagiert für den einzelnen Menschen

In seiner Priestergemeinschaft hat Franz Waldraff nicht nur als Landeskurat 12 Jahre von 1986 bis 1998 Leitungsverantwortung übernommen, sondern war vor allem auch als geistlicher Begleiter und Exerzitienmeister gefragt. Pfarrer Sigbert Baumann, ein Weggefährte, charakterisiert Waldraff als „einen Gotteskämpfer, einen Mann der Spiritualität und einen väterlichen Begleiter vieler Priester und Laien“. Darüber hinaus hat Waldraff internationale Kontakte vor allem nach Afrika gepflegt, wo er seinen Schweizer Mitbruder Alois Baumberger und einen Priesterfreund im Kongo mehrfach besuchte und beide nach Kräften unterstützte. Außerdem hielt er Kontakt zu einem Missionar aus seiner Verwandtschaft, den er in China besuchte und er war bei der Priesterweihe eines Mitbruders in Ecuador.

In einem persönlich verfassten Abschiedswort, das beim Requiem verlesen werden wird, dankt Walldraff u. a. den Bischöfen Georg Moser, Walter Kasper und Gebhard Fürst, an deren Seite er in Rottenburg sein konnte. Er dankt allen, die in den Gemeinden zu ihm gestanden haben. Dankbar sei er, dass er den Weg in die Schönstatt-Bewegung und in den Schönstatt-Priesterbund gefunden habe und er betont, dass er es als besonderes Geschenk werte, „dass ich Pater Josef Kentenich, dem Gründer der Schönstatt-Bewegung begegnen und mit ihm einige persönliche Gespräche haben durfte, die wegweisend für mein Leben waren.

Mit Pfr. Franz Waldraff verliert der Schönstatt-Priesterbund einen prägenden Mitbruder und einen für viele Mitbrüder väterlichen Begleiter. Die Schönstatt-Bewegung trauert um einen Mann, der sich als „Botschafter des himmlischen Jerusalems“ in seinen letzten Lebensjahren vor allem durch das Gebet und die Pflege persönlicher Beziehungen für das von Gott und der Gottesmutter Maria gestiftete Liebesbündnis zwischen Gott und den Menschen einsetzen konnte. Danke Franz Waldraff!

Requiem

Das Requiem findet statt am 27. Juli 2018. Beginn 14 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin, Aulendorf. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Friedhof in Aulendorf.

4. April 2018: Gottesdienst zu seinem 60. Priesterweihejubiläum (Foto: privat)

4. April 2018: Gottesdienst zu seinem 60. Priesterweihejubiläum (Foto: privat)

 


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