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27. Juni 2018 | Deutschland | 

50 Jahre Marienpfalz – Quelle der Freude


Feierlicher Gottesdienst zum Jubiläum des 50. Weihetages des Schönstatt-Heiligtums in Herxheim, Diözese Speyer (Foto: Klaus Kröper)

Feierlicher Gottesdienst zum Jubiläum des 50. Weihetages des Schönstatt-Heiligtums in Herxheim, Diözese Speyer (Foto: Klaus Kröper)

Walter Dejon. Am 17. Juni 2018, fast auf den Tag 50 Jahre nach der Einweihung des Schönstatt-Heiligtums in Herxheim, konnte die Speyerer Schönstatt-Bewegung mit einem Pontifikalamt und mit einem Fest der Begegnung das goldene Jubiläum der Schönstatt-Kapelle feiern. Neben Diözesanbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann der dem Pontifikalamt vorstand und dem Herxheimer Ortspfarrer Arno Vogt war auch Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, zum Fest des „Heiligtums der Freude“ gekommen.

Die Jubiläumsfeier begann am Abend vorher mit einer Vigilfeier der Jugend (Foto: Klaus Kröper)

Die Jubiläumsfeier begann am Abend vorher mit einer Vigilfeier der Jugend (Foto: Klaus Kröper)

Ein Blick in die Geschichte

Walter Dejon. Sommer 1967: Eine Gruppe Jugendlicher errichtet auf einem morastigen Wiesengelände am südlichen Ortsrand von Herxheim b. L. einen MTA-Bildstock, wird von Schnakenschwärmen verstochen und singt dabei: „Auf dieses herrliche Land, o Herr, ist uns das Los gefallen.“ Die Schönstattbewegung hatte sich entschieden, auf diesem Gelände ihr Diözesanheiligtum und Tagungszentrum zu bauen.

Am 24. September 1967 war die Grundsteinlegung. Pater Josef Kentenich war eingeladen, konnte aber aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen. In einem Grußwort auf Tonband sagte er: „Mit diesem Heiligtum soll in der Pfalz, wo man Freude, Sonne und Frohsinn liebt, noch eine neue Freudenquelle aufbrechen, eine Freudenquelle tieferer Art, die aus dem Herzen Gottes und aus dem Herzen unserer lieben Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt strömt. Wo Freude, da Liebe und umgekehrt. Freude, tiefe echte Freude sollen alle finden, die künftig hierherkommen, die hier, in dieser Marienpfalz, die Königin, die Ursache unserer Freude finden…“

„Hier ist es so schön. Da kann ich mich gut erholen.“

Am 16. Juni 1968 wurden das Heiligtum und ein kleines Tagungshaus eingeweiht. Pater Kentenich, wiederum am Kommen gehindert, zitiert in einem weiteren Grußwort aus der Gründungsurkunde der Schönstattbewegung: „Alle, die hierherkommen, um zu beten, sollen die Herrlichkeit Mariens erfahren und bekennen: Hier ist wohl sein, hier wollen wir Hütten bauen, hier soll unser Lieblingsplätzchen sein.“ Im Lauf der Jahre wurden „Hütten“ gebaut. In mehreren Bauabschnitten wurde die Marienpfalz zu einem stattlichen Schönstattzentrum ausgebaut. Ganz aktuell wurde zum Goldenen Jubiläum die Anlage um das Heiligtum neugestaltet. Ein Mann, täglicher Besucher im Heiligtum, meinte: „Ich muss nicht mehr in Urlaub fahren. Hier ist es so schön. Da kann ich mich gut erholen.“

Schönstatt-Bewegung und Pfarrgemeinde feiern gemeinsam

Und am 17. Juni 2018, fast auf den Tag 50 Jahre nach der Einweihung, wurde gefeiert. Von fleißigen Männern und Frauen war alles sehr schön vorbereitet und hergerichtet. Pavillons waren aufgebaut, vor dem Heiligtum eine Altarinsel errichtet, Bänke und Tische aufgestellt, die Tische festlich geschmückt. Der Einsatz hat sich gelohnt. Bei herrlichem Wetter strömten die Besucher herbei. Viele Angehörige der Herxheimer Pfarrgemeinde „Mariä Himmelfahrt“ kamen mit Pfarrer Arno Vogt in Prozession von der Pfarrkirche zur Marienpfalz. Zum Pontifikalamt mit Diözesanbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann war der große Platz gefüllt.

Diözesanbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bei der Predigt (Foto: Klaus Kröper)

Diözesanbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bei der Predigt (Foto: Klaus Kröper)

Gebet im Heiligtum (Foto: Klaus Kröper)

Gebet im Heiligtum (Foto: Klaus Kröper)

Diözesanbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann predigt über die Freude

„Liebe Schwester und Brüder hier auf diesem wunderbaren Platz vor dem Heiligtum“, begann der Bischof seine Festpredigt und fuhr fort: „50 Jahre, dieses Jubiläum dürfen wir heute feiern.

Nach dem „Vater unser“ ist uns, denke ich, von Kind an kein anderes Gebet so vertraut wie das ‚Gegrüßet seist du, Maria‘, der Gruß des Engels an die Muttergottes, mit dem im eigentlichen Sinne das Neue Testament beginnt - die Verheißung des Erlösers.

‚Gegrüßet seist du, Maria‘, sprechen wir. Wie viele ‚Gegrüßet seist du, Maria‘, sind hier schon gebetet worden bei der Dreimal Wunderbaren Mutter, um in vielen Nöten, Sorgen und Anliegen die Fürsprache der Muttergottes zu erbitten. ‚Gegrüßet seist du, Maria‘, -  dieser Gruß des Engels ist uns zutiefst vertraut. Und doch, er ist eigentlich eine nicht ganz genaue, zwar richtige von der Sache her, Übersetzung dessen, was da im Neuen Testament wörtlich steht, als der Engel zu Maria kommt. Chaire Maria, steht da im griechischen Text…  Chaire – das heißt wörtlich übersetzt, dieser Gruß: Freue dich, Maria. Freue dich! Die erste Zusage des Engels ist die Freude. Freu dich, Maria, denn der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit, erwählt unter allen Frauen. Es beginnt mit der Zusage der Freude an Maria.“

Ein frohes Fest unter dem Jubiäumsmotto „Quelle der Freude“

Diese Worte des Bischofs passen treffend zum Jubiäumsmotto „Quelle der Freude“ und diese Freude war den ganzen Tag spürbar und erlebbar: Im festlichen Jubiläumsgottesdienst, musikalisch gestaltet von der Kolpingskapelle Herxheim, in den Grußworten des Ortspfarrers, des Landrates und des Bewegungsleiters, auch im Festessen „Fläschknepp mit Meerrettischsoße“, in vielen Begegnungen und Gesprächen, beim Alternativprogramm nach der Mittagspause und der Schlussfeier mit dem Sendungswort von Pater Ludwig Güthlein.

Grußwort: Landrat Dietmar Seefeldt (Foto: Klaus Kröper)

Grußwort: Landrat Dietmar Seefeldt (Foto: Klaus Kröper)

„…weil es dann immer ein bisschen froher wird“

Pfarrer Arno Vogt hob in seinem Grußwort das gute Miteinander von Pfarrei und Schönstattzentrum hervor, das in den letzten Jahren stetig besser geworden sei, vor allem durch die „sehr segensreiche“ Mitarbeit von Sr. Charissa im Pastoralteam.

Landrat Dietmar Seefeldt, noch jung im Amt, zeigte sich gut informiert über die Schönstattbewegung und ihren Gründer Pater Kentenich. Er wisse aus Gesprächen, dass die Marienpfalz von Beginn an bis heute eine Stätte freudiger Begegnungen sei, auch vom Personal der Kreisverwaltung als Seminarort geschätzt würde. Ausdrücklich dankte der Landrat Sr. Charissa für ihren Einsatz für Flüchtlinge.

Bewegungsleiter Pater Ludwig Güthlein überbrachte die Glück- und Segenswünsche vom Ursprungsort. Er freue sich, wenn Besucher aus der Marienpfalz, der Quelle der Freude, nach Schönstatt kämen, weil es dann immer ein bisschen froher würde.

Liederrunde mit Wilfried Röhrig und Klaus Glas (Im Bild beide mit Gitarre) (Foto: Klaus Kröper)

Liederrunde mit Wilfried Röhrig und Klaus Glas (Im Bild beide mit Gitarre) (Foto: Klaus Kröper)

Rosmari Kröper erklärt Bischof Wiesemann den Eheweg, dessen mobile Version die Familienbewegung zum Jubiläum aufgebaut hatte (Foto: Klaus Kröper)

Rosmari Kröper erklärt Bischof Wiesemann den Eheweg, dessen mobile Version die Familienbewegung zum Jubiläum aufgebaut hatte (Foto: Klaus Kröper)

Die Führungen auf dem Eheweg wurden gerne wahrgenommen (Foto: Klaus Kröper)

Die Führungen auf dem Eheweg wurden gerne wahrgenommen (Foto: Klaus Kröper)

Schönstatt-Oldies, Eheweg, Gründerbriefe und Gebet

Nach dem Mittagessen konnten die Festgäste an verschiedenen Programmen teilnehmen.

Großen Zuspruch fand die Liederrunde mit Wilfried Röhrig und Klaus Glas mit einem großen Repertoire an Schönstatt-Oldies, allen voran eines der ältesten selbstgedichteten Jungmännerlieder, älter als die Marienpfalz: Gott ist Vater, Gott ist gut.

Rosmarie und Klaus Kröper hatten entlang der Wege im parkähnlichen Gelände den mobilen Eheweg aufgebaut und boten eine Führung an, die zahlreich genutzt wurde.

Pater Josef Kentenich – ein Brief an Dich! – ein Projekt von Katharina Ritter angeboten, lud ein, anlässlich des Jubiläums eine Pfälzer Antwort zu schreiben auf die Fragen: Wofür sind Sie Pater Kentenich dankbar? Welche Botschaft / welches Wort von Ihm ist Ihnen besonders wichtig? Welchen Gedanken von ihm sollte heute alle Welt kennen? Die Briefe werden über den Tag hinaus in der Marienpfalz gesammelt und zum 50. Todestag am 15. September mit nach Schönstatt genommen und dort als „Kentenichpost“ verbrannt.

Viele Festteilnehmer nutzten die Gelegenheit zum stillen Gebet im frisch renovierten Heiligtum, in dem zum Jubiläum auch der „Heilige Geist“, die Ewig-Licht-Ampel und die Lilien am Lichtrahmen neu vergoldet bzw. versilbert wurden.

Junge, Krug und Sandwichwerbung

Dank und Aussendung war die Intention des feierlichen Abschlusses, mit dem der Festtag endete. Pater Güthlein malte als Sendungswort ein Tryptichon. Drei Bilder sollten die Festgäste mit nach Hause nehmen: Junge, Krug, Sandwichwerbung.

  • Junge: Ein kleiner Junge ist ganz bei der Sache, das Rohr eines Brunnens mit den Händen zuzuhalten und hat einen Riesenspaß dabei. Das Bild steht für die Frage: Wo war ich ganz dabei, was macht mich ganz von innen her froh.
  • Krug: Alles in den Krug, damit die Gottesmutter wirksam werden kann.
  • Sandwichwerbung: Was schreibe ich auf die Tafeln, wenn ich heute nach Hause komme? Was ist mir zurzeit so wichtig, dass ich am liebsten andere unbedingt dazu einladen möchte?

Mit einer Jugendvigil hatte am Vorabend, dem eigentlichen Weihetag, das Festprogramm begonnen. Die Jugendlichen gestalteten mit Lichtelementen einen Weg zur „Quelle der Freude“.

„Auf dieses herrliche Land…“ – Aus der sumpfigen Wiese mit der Schnakenplage ist im Lauf von 50 Jahren ein schönes, blühendes Zentrum geworden- herrliches Land. Das war Grund Jubiläum zu feiern, zum Dank und zur Aussendung in die Zukunft, damit die Marienpfalz, so der Bischof am Ende seiner Predigt, “für möglichst viele Jahre ein Ort sein kann, wo wir das Erbarmen Gottes, Freude und Hoffnung finden.“  


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