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21. Juni 2018 | Deutschland | 

Das ganze Leben – ein Pilgerweg


Pilger aus dem Bistum Trier beim Gottesdienst in der Pilgerkirche Schönstatt (Foto: Brück)

Pilger aus dem Bistum Trier beim Gottesdienst in der Pilgerkirche Schönstatt (Foto: Brück)

Schw. M. Anne-Meike Brück. Dass es sich lohnt, aufzubrechen, die Strapazen eines Weges auf sich zu nehmen und dann am Ziel anzukommen, das bestätigte sich erneut bei der Wallfahrt aus der Diözese Trier nach Schönstatt. Am 17. Juni 2018 fuhren vier Busse und viele Einzelpilger mit Pkws zu dem internationalen Wallfahrtsort am Rhein. Der besondere Anlass waren zwei Goldene Jubiläen: 50 Jahre Anbetungskirche auf Berg Schönstatt und das Gedenken an den Heimgang von Pater Josef Kentenich, dem Gründer der Schönstattbewegung, 1968 in dieser burgähnlichen Kirche.

Gebetszeit der Trierer Pilger am Urheiligtum (Foto: Brück)

Gebetszeit der Trierer Pilger am Urheiligtum (Foto: Brück)

Pilgergottesdienst mit Wallfahrtsleiter Pater Lothar Herter (Foto: Brück)

Pilgergottesdienst mit Wallfahrtsleiter Pater Lothar Herter (Foto: Brück)

Besuch der Dreifaltigkeitskirche (Foto: Brück)

Besuch der Dreifaltigkeitskirche (Foto: Brück)

Informationen zu Pater Kentenichs Leben im Filmsaal des Pater-Kentenich-Hauses (Foto: Brück)

Informationen zu Pater Kentenichs Leben im Filmsaal des Pater-Kentenich-Hauses (Foto: Brück)

Schw. M. Linda Wegerer  (Foto: Brück)

Schw. M. Linda Wegerer  (Foto: Brück)

Mitbauen am Reich Gottes

Das Gebet im Urheiligtum, der Gnadenkapelle in Schönstatt, die Feier der hl. Messe in der Pilgerkirche, ein Impuls aus dem Leben von Pater Kentenich, das Gebet in der Anbetungskirche und der Besuch der Grabstätte, das waren die Höhepunkte eines reich gefüllten Wallfahrtstages.

In seiner Predigt knüpfte Wallfahrtsleiter Pater Lothar Herter an den Lebenserfahrungen der Pilger an. „Die Gleichnisse des heutigen Evangeliums von der selbstwachsenden Saat und vom Senfkorn, das zu einem Baum wird, wollen uns sagen, dass wir auf die Wachstumskräfte vertrauen dürfen, die Gott selber in seine Schöpfung wie auch in sein Reich hineingelegt hat.“ Dass dieses Vertrauen auch für die gegenwärtige Strukturreform im Bistum Trier gelte, dass wir vertrauen sollten und gleichzeitig Leben fördern, das war sein wichtiges Anliegen. „Pater Kentenich, der Gründer der Schönstatt-Bewegung, war ein Meister in der Kunst, das Leben zu beobachten und zu fördern. Er beschrieb Gesetzmäßigkeiten, wie sich Leben entwickelt: Es wächst langsam, an vielen Stellen gleichzeitig, aber nicht gleichmäßig; es gibt Werden, Wachstum, aber auch Vergehen, Sterben und Neuanfang. Wir haben auch heute so viel Potential, wo wieder neues Leben entstehen und wachsen kann. Und wir müssen es nicht aus eigener Kraft schaffen“, motivierte Pater Herter die Pilger. Er forderte sie auf, mitzubauen am Reich Gottes. Das Liebesbündnis, der zentrale Lebensvorgang in Schönstatt, bewirke in uns Beziehungsfähigkeit und helfe mit, dass wir Netzwerke bilden könnten, die Glauben ermöglichen.

Glauben an Gottes weise Führung

Der vor 50 Jahren verstorbene Gründer des Schönstattwerkes konnte Werden und Wachsen, Sterben, Vergehen und Neuanfang im Vertrauen auf Gottes Gnade und in der Kraft des Liebesbündnisses immer neu annehmen. Das wurde deutlich im Blick auf die ersten und letzten Lebensjahre von Pater Kentenich. Schw. M. Linda Wegerer nahm die Pilger mit auf eine Lebensreise durchkreuzter Pläne. Mit 8 ½ Jahren kam Josef Kentenich in ein Waisenhaus, als Student erkrankte er schwer, kurz vor seiner ewigen Profess war sein Weg in der Gemeinschaft der Pallottiner in Frage gestellt. Er meisterte diese Prüfungen aus dem festen Glauben an Gottes weise Führung und im Vertrauen auf die Gottesmutter Maria.

Der Besuch an der Grabstätte von Pater Kentenich ließ die Pilger erfahren, dass sein Leben zum Segen geworden ist für viele Menschen. Was er 1950 in einem persönlichen Brief schrieb, wird heute erfahrbar: „Meine Seligkeit im Himmel wird darin bestehen, Ihnen mehr sein zu dürfen, als ich es hier auf Erden sein kann.“

„Zu kurz.“

„Sehr bewegend.“ – „Ruhig und tief.“ – „Nicht übertrieben und wunderschön.“ – „Aufbauend.“ Bei der Frage an die Pilger, wie sie den Tag erlebt haben, kamen viele positive Rückmeldungen. Eines wurde bemängelt: „Zu kurz.“ Zu kurz scheint ein Tag, um alles aufzunehmen, was in Schönstatt zu finden ist. Das wiederum wird zur Triebfeder: „Im nächsten Jahr sehen wir uns in Schönstatt wieder!“


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