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18. März 2010 | Aus Bewegungen | 

„Mit das Fruchtbarste für die Ökumene“


Kardinal Walter Kaspermkf. Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, am vergangenen 5. März 77 Jahre alt geworden, und „Miteinander für Europa": das ist eine Verbindung, in der sich Träger eines gemeinsamen Anliegens getroffen haben: der wachsenden Einheit unter den Christen auf dem Weg der „Ökumene der Herzen". Mitglieder des europäischen Leitungsteams von Miteinander für Europa trafen sich jetzt mit Kardinal Kasper, um ihm für seine beständige Unterstützung zu danken und ihm von den letzten Entwicklungen von „Miteinander für Europa" zu berichten.

Vom europäischen Leitungsteam waren anwesend: Eli Folonari, Gabri Fallacara, Valeria Martano, Gerhard Pross, P. Heinrich Walter, Severin Schmid und Maria Wienken für die Übersetzung. Die Begegnung fand in einem sehr herzlichen Klima statt. Pater Heinrich Walter berichtet wie stark Kardinal Kasper das Wirken des Heiligen Geistes im Prozess des Miteinander betont habe. Durch den Geist sei auf der spirituellen Ebene etwas gewachsen, was der gesamten Ökumene sehr helfe, habe er bekräftigt, und wer an das Wirken des Heiligen Geistes beim anderen glauben könne, der stehe auf einer neuen Grundlage für das Miteinander. Das sei ein neuer Entwicklungsschritt im Wirken des Geistes in den Kirchen. „Euer Miteinander ist etwas vom Fruchtbarsten, das in diesem Sinne entstanden ist", so Kardinal Kasper wörtlich.

Vetreter des Europäischen Leitungsteams des Miteinander bei Kardinal Walter Kasper

Die Vertreter des europäischen Leitungsteams berichteten ihm von den nationalen Treffen im Jahr 2009: zehn in Europa und neun in anderen Kontinenten; Kardinal Kasper war überrascht von der Verbreitung über Europa hinaus und freute sich darüber.

Weiter ging es um das Trägerkreistreffen im November 2009, von den „Grundlagen" - er bat um eine Kopie - sowie über das Engagement vieler Bewegungen für „Ehe und Familie". Der Kardinal ermutigte zur Zusammenarbeit zwischen den Bewegungen; sie sei möglich, weil sie auf einer soliden Basis stehe und auf Christus als Zentrum des Glaubens ziele; er unterstrich, dass jede Bewegung von den anderen lernen könne. Wegen der Dringlichkeit, die der Integration Osteuropas zukommt, war er sehr froh, dass verschiedene orthodoxe Bewegungen am „Miteinander" beteiligt sind. Er riet dem Kreis zu einer geistlichen und theologischen Vertiefung der Gemeinschaft unter den Bewegungen, „um nicht zu riskieren, dass es etwas Oberflächliches wird." Eine Anregung, die der Kreis gerne aufgreifen möchte.

Um die Zukunft Europas

Nach Kardinal Kasper ist Europa der am stärksten gefährdete Kontinent, weil es seine geistlichen Grundlagen verliere; in Asien und Südamerika schüttele man den Kopf, dass Europa die Wurzel der Kultur so leicht preis gibt. Kardinal Kasper wies darauf hin, dass auf politischem und kulturellem Gebiet eine christliche Führung fehle: Wir brauchen ein Sendungsbewusstsein, so der Kardinal, dass wir Christen die Gesellschaft und die Politik nicht den anderen überlassen.

In den Bewegungen sieht er jene „kreativen Minderheiten", die geeignet sind, die Gesellschaft zu verändern. Er sieht in den Jugendlichen der Bewegungen künftige Führungskräfte für Europa, weil sie sich in den Bewegungen zu reifen Christen entwickeln, und weil sie von lebendigen Gemeinschaften unterstützt werden. In den Bewegungen sollen Persönlichkeiten wachsen, die glaubwürdig sind, stark in der Kommunikation und die falsche Bescheidenheit ablegen. Europa braucht eine geistliche Wende, die den Mut zur Mission gibt. Wir brauchen aber auch eine Vaterschaft, die den Rücken der jungen Generation stärkt.

Beim anschließenden Austausch unter den Teilnehmern der Begegnung herrschte große Dankbarkeit und Freude. Seminare zur theologischen Fundierung des Miteinander und Leadership-Training könnten Dinge sein, die als gemeinsames Projekt unter den Bewegungen enstehen.

Zusammengestellt aus Informationen von Pater Heinrich Walter und Severin Schmid.


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