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26. Mai 2018 | Familienfestival | 

Das WIR gewinnt! – 250 Familien feiern Festival rund um das Urheiligtum in Schönstatt


Das Familienfestival in Schönstatt begann mit einem fröhlichen Willkommensfest in der Pilgerkirche (Foto: Kröper)

Das Familienfestival in Schönstatt begann mit einem fröhlichen Willkommensfest in der Pilgerkirche (Foto: Kröper)

Clemens Mann, Xenia Jehle. Mit einem Festival haben 250 Familien am Samstag in Schönstatt, Vallendar, das „Wir“ in ihrer Familie, untereinander und im Liebesbündnis gefeiert. Das Glaubensfest, das erstmals in dieser Form gefeiert wurde,  stand unter dem Motto „Das WIR gewinnt!“. Der Standesleiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland, Pater Ludwig Güthlein unterstrich während der Liebesbündnisfeier am Samstagnachmittag die Bedeutung der Familie für die Gesellschaft. „Das WIR der Familie ist ein WIR der Liebe“, sagte Güthlein. „Die Liebe ist die Wurzel von allem.“ In den heutigen turbulenten Zeiten zeige sich, dass die Gesellschaft von einer subtilen Kraft der Liebe zusammengehalten werde. „Ehe und Familie ist die Schule der Menschlichkeit“, zitierte Güthlein Papst Johannes Paul II.

Liebesbündnisfeier am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Liebesbündnisfeier am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, bei der Predigt (Foto: Brehm)

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, bei der Predigt (Foto: Brehm)

Infostand der Familien-Zeitschrift "Unser Weg" auf der Festival-Meile (Foto: Kröper)

Infostand der Familien-Zeitschrift "Unser Weg" auf der Festival-Meile (Foto: Kröper)

Kinderhüpfburg (Foto: Kröper)

Kinderhüpfburg (Foto: Kröper)

„Wenn man hier in die Runde schaut, wird man an 2014 erinnert“, sagte Güthlein mit Blick auf das 100-jährige Jubiläum der Schönstattbewegung vor vier Jahren. Das Festival sei aus dem gemeinsamen Weg der Bewegung nach dem Jubiläum entstanden. Mit ihm sei die Hoffnung verbunden, mit den Familien zu Beginn des zweiten Jahrhunderts Schönstatt einen neuen Anfang zu wagen. Während der Liebesbündnisfeier erneuerten viele Paare ihr Eheversprechen mit einem Gebet. Die 250 Familien baten außerdem die Gottesmutter von Schönstatt, sich bei ihnen in der Familie niederzulassen. Als Geschenk überreichten sie Hunderte roter Rosen.

Ein fröhliches Willkommensfest und ein Mottotalk standen am Beginn

Mit einem Willkommensfest am Vormittag waren die Familien in das zweitägige Festival gestartet. „Die Abenteurer des 21. Jahrhunderts sind die Ehepaare“, sagte Moderatorin Petra Kiess. Vier solche Abenteurer aus verschiedenen Lebensphasen waren auf dem Podium und haben Zeugnis aus ihrem Leben gegeben. Wie entdeckt man beispielsweise Gott im täglichen Trubel des Familienlebens? Der junge Familienvater Tobias Hoffmann antwortete darauf: „Ein Gottesbeweis im Alltag ist, wenn ich meiner Frau oder meiner Tochter in die Augen schaue.“ Und auf die Frage, wie man den Glauben an die Kinder weitergibt, gab Familienvater Manfred Kamman den Tipp: „Als Eltern muss man den Glauben authentisch vorleben. Was die Kinder danach daraus machen, das liegt in ihrer Freiheit.“

Ein Sommerfest rund um das Urheiligtum

Bei sommerlichen Temperaturen präsentierten sich auf der Festivalmeile viele Projekte, Initiativen und Gemeinschaften der Schönstatt-Bewegung. Die Meile lud zum Flanieren und Verweilen ein. Beim Dosenwerfen, im Hüpfheiligtum oder beim Glücksrad kam auch der Spaß nicht zu kurz. In einer Fotobox konnten Familien ein Foto zur Erinnerung schießen. Während den offiziellen Programmpunkten wurde eine Kinderbetreuung angeboten. Die etwa 300 Kinder und Jugendlichen kamen in Haus Sonnenau und in Haus Wasserburg sowohl sportlich als auch kreativ auf ihre Kosten. Und für all jene, die den Ort gerne ein wenig besser kennenlernen wollten, brachte die Nazareth-Bahn viele kleine und große Besucher quer durch Schönstatt.

Abfahrt der Nazareth-Bahn (Foto: Kröper)

Abfahrt der Nazareth-Bahn (Foto: Kröper)

Mehr erfahren über Pater Josef Kentenich konnte man in einem Workshop in der Philosophisch-Theologischen Hochschule (Foto: Denkinger)

Mehr erfahren über Pater Josef Kentenich konnte man in einem Workshop in der Philosophisch-Theologischen Hochschule (Foto: Denkinger)

Bei der Liebesbündnisfeier bringen die Familien Rote Rosen zum Marienbild (Foto: Kröper)

Bei der Liebesbündnisfeier bringen die Familien Rote Rosen zum Marienbild (Foto: Kröper)

Jede Familie bekommt als Erinnerung einen Festival-Würfel mit nach Hause (Foto: Kröper)

Jede Familie bekommt als Erinnerung einen Festival-Würfel mit nach Hause (Foto: Kröper)

Zwischen Urheiligtum und Marienau war sozusagen das geistliche Zentrum. Hier konnten die Familien sich vom Priester segnen lassen, oder die Gelegenheit nutzen, das Sakrament der Vergebung zu empfangen. Während des ganzen Nachmittags bestand zudem die Möglichkeit zur eucharistischen Anbetung in der Hauskapelle der Marienau.

Impulse zu gesellschaftlichen Themen sowie Ehe, Familie und Erziehung

Wie finde ich eine gute Balance zwischen Beruf und Familie? Wie betrifft die Digitalisierung das Leben in den Familien? Wie verändert sich das Leben mit einem Kind mit Down-Syndrom? Etwa 20 Workshops, Podien und Gesprächsangebot zu gesellschaftlichen Themen und zur Gestaltung von Ehe und Familie lockten Erwachsene in die Räumlichkeiten der Philosophisch-Theologischen Hochschule, des Bildungs- und Gästehauses Marienau und in die Jugendbildungsstätte Haus Sonnenau. Von seiner beeindruckenden Begegnung mit Pater Josef Kentenich 1964 in Milwaukee berichtete Pater Michael Marmann beim Kentenich-Podium. Als junger Kaplan besuchte Marmann den im Exil lebenden Gründer der Schönstatt-Bewegung für 14 Tage. Kentenich habe in Milwaukee besonders mit Familien zusammengearbeitet und die dort aufkommende Strömung eines lebendigen Heiligtums nach Kräften gefördert. Letztlich sei in Milwaukee die Idee des Hausheiligtums entstanden. Das Charisma Kentenichs beeindruckte aber nicht nur Zeitzeugen, sondern auch Menschen, die ihn nicht direkt kennengelernt haben: „Seine Theologie hat mir gezeigt, dass ich mich wertvoll fühlen kann“, erklärte Merdiana Palmer. Die vom Islam zum Christentum konvertierte Frau wuchs in einer Großfamilie auf und musste sich um ihre vielen jüngeren Geschwister kümmern, da sich die leibliche Mutter nach den vielen Geburten nicht mehr um die eigenen Kinder kümmern konnte. Über ihre Ausbildung im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe, Diözese Rottenburg-Stuttgart, kam sie mit Pater Kentenich und über ihn mit dem christlichen Glauben in Kontakt  „Ich wollte immer mehr von Pater Kentenich lernen“, erzählt die Frau von damals. 2001 ließ sie sich taufen. Kentenich sei für sie und ihren Mann ein wichtiger Ratgeber und Berater.

Dass es heute für viele Paare eine große Herausforderungen ist, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, wurde beim Workshop von Annamaria und Johannes Liebl aus Wildsteig und Elisabeth und Hans-Georg Hagmann aus München deutlich. Die Referentenpaare ermutigten dazu, einen eigenen Weg einzuschlagen. „Es gibt kein Schwarz oder Weiß. Es gibt nur ein ,So ist es jetzt gut für uns‘.“ Es sei wichtig, die eigenen Bedürfnisse klar im Blick zu haben, Prioritäten zu setzen und gut miteinander zu kommunizieren.

Beitrag auf der Bühne am Pilgerhaus (Foto: Kröper)

Beitrag auf der Bühne am Pilgerhaus (Foto: Kröper)

Beitrag auf der Bühne am Pilgerhaus (Foto: Kröper)

Beitrag auf der Bühne am Pilgerhaus (Foto: Kröper)

Stockbrot und Marshmallows

Die abendliche Bühnenshow „Familiy Edition“ sorgte für gute Unterhaltung bei Groß und Klein. Mit Spielen, Liedern und Showeinlagen der Moderatoren wurden die Teilnehmer animiert. Der laue Sommerabend lud anschließend draußen beim Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmallows und drinnen in der Familienlounge bei Cocktails ein, den Tag ausklingen zu lassen. Eine Teilnehmerin des Festivals resümiert: „Es fühlt sich an, als würde ich zu einer NdH (= Nacht des Heiligtums: ein beliebtes Glaubensfestival der Schönstattjugend) einfach noch meine Kinder mitnehmen. Das macht echt Spaß und dies sollte man unbedingt wiederholen!“.

Für Tänzer oder die es gerne werden möchten wurde in der Aula der Hochschule zum Tanz-Soirée eingeladen. Von Rumba, Cha-cha-cha, Fox über Salsa, Walzer Jive und Tango war alles dabei. Paare verschiedenen Alters nutzen diese Chance um ihr Tanzbein wiedermal zu schwingen.

Am Sonntag ist der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch, zu Gast in Schönstatt. Der Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz steht am Dreifaltigkeitssonntag der Messe zum Abschluss des Festivals vor.

Bunte Abendstimmung (Foto: Kröper)Parallel dazu gab es ein Konzert mit Liebesliedern von Wilfried Röhrig & Band in der Pallotti-Kirche (Foto: Brehm)

Bunte Abendstimmung (Foto: Kröper) Parallel dazu gab es ein Konzert mit Liebesliedern von Wilfried Röhrig & Band in der Pallotti-Kirche (Foto: Brehm)

Ein Beliebtes Fotomotiv - die von Klaus Kröper, Diözese Speyer, hergestellten Buchstaben aus dem Festival-Motto (Foto: Kröper)

Ein Beliebtes Fotomotiv - die von Klaus Kröper, Diözese Speyer, hergestellten Buchstaben aus dem Festival-Motto (Foto: Kröper)


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