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23. Mai 2018 | Deutschland | 

Pfingstliche Maiandacht mit Weihbischof Thomas Maria Renz im Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe


Volle Kirche am Pfingstsonntag bei der Maiandacht mit Weihbischof Thomas Maria Renz (Fo-to: Gehrlein)

Volle Kirche am Pfingstsonntag bei der Maiandacht mit Weihbischof Thomas Maria Renz (Foto: Gehrlein)

SAL. „Das müsste jetzt sofort im Internet kommen.“ Elisabeth N. ist sichtbar begeistert, „wie gefragt die Liebfrauenhöhe an diesem Sonntag wieder ist. Übervolle Kirche, übervolle Speisesäle … Hier ist doch echt was los.“ Mit über 600 Gläubigen ragt die pfingstliche Maiandacht deutlich aus den anderen auch gut besuchten Maiandachten an Sonn- und Feiertagen heraus. Es sind Menschen von nah und fern, die sich in der Krönungskirche der Liebfrauenhöhe zum gemeinsamen Gebet und Marienlob einfinden. Ein Ehepaar aus der Nähe von Pforzheim stellt fest, dass „alle Autonummern vertreten“ sind.

Klar und prägnant ist die Predigt des Weihbischofs (Foto: Gehrlein)

Klar und prägnant ist die Predigt des Weihbischofs (Foto: Gehrlein)

Auch die Vorhalle der Kirche ist gefüllt (Foto: Lämmle)

Auch die Vorhalle der Kirche ist gefüllt (Foto: Lämmle)

Maria und Kirche

„Pfingsten ist ohne Maria undenkbar, wie Kirche ohne Maria undenkbar ist.“ Diese prägnante Aussage von Weihbischof Thomas Maria Renz am Anfang seiner Predigt zieht sich wie ein roter Faden durch seine Ausführungen. Maria, die Braut des Heiligen Geistes, lade jeden Christen ein zu einem intensiven Gebetsleben, zum Vertrauen auf den Herrn und zum Lobpreis seiner Güte und Macht. Echte Marienverehrung gehe Hand in Hand mit echter Glaubensfreude und mit Vertrauen in Gottes Wirken. „Wir werden das neue Pfingsten der Kirche nie erleben, wenn wir unser Beten nicht vereinen mit Maria, wenn wir sie nicht in unsere Mitte holen, in die Mitte der Kirche.“ Für die Ohren der Schönstätter klingt hier eine Art geistiger Verwandtschaft mit dem Gründer, Pater Josef Kentenich, mit. Das Tagesdatum, 20. Mai, erinnert an seine unbeschadete Heimkehr aus dem Konzentrationslager Dachau nach Schönstatt. Die Texte der Maiandacht an diesem Sonntag und an allen Sonn- und Feiertagen im Mai, rücken das Gedenken an den Todestag des Gründers vor 50 Jahren in den Blick. Die Bedeutung Marias für die Kirche, das war eines seiner Leib- und Magenthemen.

Hoffnung für den Alltag

Ein junges Ehepaar von der Tschechischen Grenze ist voller Staunen, was sie hier erleben. Sie haben bei einem Besuch in Hirrlingen das Hinweis-Plakat für die Maiandacht entdeckt und sich spontan zur Teilnahme entschieden. Weil sie ihren „alten Chef mal wieder hören“ wollte, ist Claudia K. dabei. Gertrud G. aus Kirchentellinsfurt hat „zwei Bekannte eingeladen, die alleinstehend und nicht mehr mobil sind“, um ihnen eine Freude zu machen. „Wir wollten heute zum Heiligtum kommen, weil Pater Kentenich am 20. Mai von Dachau ins Urheiligtum heimgekehrt ist“, geben Marienschwestern aus Rottweil als Motivation für ihr Hiersein an. Um „etwas Tiefergehendes zu erleben“, hat sich ein Ehepaar aus Seebronn auf den Weg zur Liebfrauenhöhe gemacht. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Motivationen und doch „eine große Gemeinschaft beim Beten“, fasst eine Teilnehmerin ihr Erleben zusammen. „Das tut richtig gut. Das gibt Hoffnung für den Alltag.“ Das strahlt auch aus. „Ich bin fasziniert, wie die Menschen hier bei Ihnen in die Kirche strömen, und so viele Ehepaare.“ Eine evangelische Christin – mit Fahrrad unterwegs, um sich auf der Liebfrauenhöhe mit Dosenwurst aus eigener Aufzucht und Verarbeitung einzudecken – sucht sich etwas abseits einen Stuhl in der Vorhalle der Kirche und beobachtet die Menschen. Das berühre sie, das kenne sie aus ihrer Kirche nicht.

Viele Lichter sprechen von den Gebeten und vom Vertrauen der vielen Menschen auf Maria (Foto: Gehrlein)

Viele Lichter sprechen von den Gebeten und vom Vertrauen der vielen Menschen auf Maria (Foto: Gehrlein)

Weihbischof Renz nimmt sich Zeit – zum Kaffeetrinken und zu Gesprächen (Foto: Lämmle)

Weihbischof Renz nimmt sich Zeit – zum Kaffeetrinken und zu Gesprächen (Foto: Lämmle)

Natur und Übernatur

Was die Menschen an diesem Sonntag und immer wieder bei Angeboten auf der Liebfrauenhöhe anspricht, ist das Ineinandergreifen von Natürlichem und Übernatürlichem. „Die Andacht, der Blumenschmuck, der Kuchen … Das ist großartig hier … Wer macht das alles?“ fragt die Bekannte von Gertrud G. „Der Gesang der Schwestern“, rührt viele Herzen an. Zur Predigt des Weihbischofs, zum spirituellen Ort des Schönstatt-Zentrums gehört unverzichtbar der anschließende sogenannte „Maikaffee“ als attraktiver Anziehungspunkt dazu. Auch Weihbischof Renz nimmt die Einladung in den Speisesaal an, lässt sich auf die Anliegen rund um Gemeinde und Seelsorge vor Ort ein und nimmt an den Regens im Priesterseminar Grüße von seiner Tante Elisabeth mit.

An diesem Pfingstsonntag ist der Andrang beim Kaffee so groß, dass die Kaffeebehälter fast bis zum letzten Tropfen leer getrunken sind und vom Kuchen, aller selbst gebacken, kaum ein Krümel übrig bleibt. Wie alles ineinandergreift, bringt Maria M. auf echt Schwäbisch treffend ist Wort: „Des war jetzt guat! Mir habed guat betet, guat Kaffee trunka und guat g’schwätzd. Und jetzt ganged mir noch ins Schönstatt-Kapelle.“


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