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17. März 2010 | Deutschland | 

Zukunftsforum III - ein weiterer Schritt im Erneuerungsprozess


mkf. „Seit gut zwei Jahren steht die deutsche Schönstattbewegung, beginnend mit dem Zukunftsforum I, in einem Erneuerungsprozess, nicht zuletzt angeregt durch das Jahr 2014, in dem wir das 100jährige Jubiläum Schönstatts feiern. Mit einer Standortbestimmung und dem Beteiligungsprozess hat sich ein innovativer Kreis von Teilnehmern beim ZF I auf dieses Wagnis eingelassen. Die berechtigten Erwartungen nach dem gelungenen Start wurden beim ZF II nur teilweise, aber auf jeden Fall zu wenig erfüllt. Die große Herausforderung lag und liegt nun an der Fortsetzung des Prozesses", so Pater Dr. Lothar Penners in der Einladung zum Zukunftsforum III. Vom 12. bis 14. März tagte nun ein Kreis von etwa 140 Personen erneut im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt.

Es galt, die Arbeit am Leitbild der deutschen Schönstatt-Bewegung voranzubringen (Freitag), Projekte und Initiativen vorzustellen und strategisch zu sichten (Samstag) zu beidem zu Beschlüssen und Fokussierungen zu gelangen.

Plenum

Zur Einleitung stellte - nach einem schlaglichtartigen Einholen von Erfahrungen, Kommentaren und Meinungen von Teilnehmern des Zukunftsforums - Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der deutschen Schönstatt-Bewegung, zu Beginn die Moderatoren und das seit dem Zukunftsforum II erweiterte Leitungsteam - neben Pater Penners selbst Maria-Theresia und Hubertus Brantzen, Birgit Baumann, Martina und Daniel Gröber, Pater Ludwig Güthlein, Andrea Schwarz, Sr. M. Vernita Weiß - vor. Lernerfahrungen seit dem letzten Zukunftsforum gab Sr. M. Vernita Weiß weiter: der Zukunftsprozess musste auf eine breitere Basis gestellt werden, verschiedene Anliegen und Potentiale in den Bereichen „Inhalt" und „Tun" aktiviert werden. Etwa 25 Personen hatten sich mit dem Thema Initiativen und Projekte befasst, etwa 20 mit der Erarbeitung eines Leitbildes.

P. Dr. Lothar Penners - Impuls zu Beginn„Wir schauen auf einen mehrjährigen Prozess zurück in diesem III. Forum", so Pater Dr. Lothar Penners im eröffnenden Impulsvortrag. Viel sei in dieser Zeit entstanden an Bestandsaufnahme und Miteinander, an Ausrichtung und klärender Sichtung. „Mich erfüllt Dankbarkeit und Freude". Wo sonst sei in den letzten Jahren so viel an Mühen, Können und Liebe zur Familie investiert worden? Nach den Arbeiten am Leitbild und an den Projekten gehe es in der Schlussphase des Zukunftsforum III am Sonntag um die Frage, wie es weiter gehe, wie dieser Zukunftsprozess zum Prozess auf 2014 stehe, und ob wir das, was uns beschäftigt, bündeln können in einem Liebesbündnis als deutsche Schönstattfamilie.

Leitbildprozess

Professor Dr. Hubertus Brantzen, der die Textvorlage zum Leitbild der deutschen Schönstatt-Bewegung zusammengestellt hatte, erläuterte Genese, Einschränkung und Intention des Leitbildes, wie es als Textvorlage nun den Teilnehmern des Zukunftsforums vorlag sowie die Aufgabe, die sich nun stelle: diesen Arbeitstext, der nicht den Anspruch stelle, die gesamte Schönstattspiritualität in vier Seiten zu fassen, sondern aufzeigen solle, was für Schönstatt in Deutschland in den nächsten zehn Jahren dran sein, zu bearbeiten, Kommentare, Meinungen und Änderungen dazu einzubringen, so dass im Anschluss an das Zukunftsforum ein Redaktionsteam einen vorläufigen Endtext für die Oktoberwoche 2010 verfassen kann. Als Vorbereitung für die Arbeitsgruppen stelle Professor Brantzen in kurzen Zügen die in der Oktoberwoche 2009 genannten vier Perspektiven und sechs Brennpunkte dar, die nun , verbunden mit einer aus der Beschäftigung mit dem Schönstatt-Logo erwachsenen Thematik im Sinne der Heiligen Stadt zu einem Leitbildtext verarbeitet worden waren.

P. Dr. Lothar Penners stellt das Leitungsteam vorBlitzlichter aus der intensiven Gruppenarbeit des Nachmittags wurden vor dem Abendessen von den Arbeitskreisleitern im Plenum dargestellt. Einige hatten sich für den Inhalt des Leitbildtextes, weniger aber für die Formulierung begeistert; andere betonten den Wunsch nach Konkretisierung, nach dem Finden von einigen griffigen Worten ähnlich wie bei den „Säulen" der SMJ. Bei den Priorisierungen von Brennpunkten ergab sich ein facettenreiches Bild zu den sechs Brennpunkten, wobei auch der Wunsch nach Ergänzung um „Jugend" oder „junge Generation" und auch die Frage nach dem sozialen Engagement Schönstatts gestellt wurde und auch das Anliegen genannt, das bestehende Schönstattlogo möglicherweise etwas dynamischer zu gestalten. Wichtig war den Leitern der Arbeitskreise auch die Betonung der späteren Arbeit mit dem Leitbild in der ganzen Schönstatt-Bewegung. Erwartungen an den Leitbildprozess, so die Arbeitskreisleiter, gibt es viele: eine gute Präsentation nach außen, Priorisierungen und Schwerpunktsetzungen, eine Fokussierung als deutsche Schönstatt-Bewegung. Die Scherpunkte aller Beiträge wurden am Samstagmorgen in Form von Aushängen vogestellt; Sr. Dr. M. Nurit Stosiek präsentierte die grundlegenden Impulse, die sich aus der Sichtung ergaben: Es gibt den Wunsch nach prägnanten Formulierungen, Schlüsselworten und passenden Bildern; es geht um die eindeutigere Zuordnung von „Perspektiven" und „Brennpunkten", die gegenenfalls um den Brennpunkt „Jugend/junge Generation" erweitert werden sollten; der Moment der Zukunftsverantwortung könnte möglicherweise wie eine Präambel über dem gesamten Text stehen sollte. Zu der Frage, wie das Leben mit dem Leitbild sich gestalten werde, nannte sie Wunsch oder Vorschlag, die Leitbilderarbeitung mit dem Triennium auf 2014 hin verbinden und die Brennpunkte und Perspektiven fokussiert zum Leuchten zu bringen.

Projekte und Initiativen

Konzert Aus der großen Fülle von Projekten und Initiativen, die im Lauf des Zukunftsprozesses in den Blick gekommen sind, wurde am Samstagmorgen eine Auswahl ganz unterschiedlicher Art vorgestellt, einige in Kurzstatements, andere mit der Möglichkeit zu kurzer Rückmeldung aus dem Publikum: Lichtzeichen und Schönstatt-Tag, Nacht des Heiligtums und Mutter-/Elternsegen, Projekt Pilgerheiligtum und Spurensuche, die neue Homepage www.hoffnungsvoll-leben.de und das Miteinander der geistlichen Bewegungen. Die Auswahl der vorgestellten und diskutierten Projekte war herausgewachsen aus dem Beteiligungsprozess vom ZFI, aus den Diskussionen beim ZF II und der AG B, die das ganze Feld der Projekte und Initiativen für ein Fokussierung im Sinne einer gemeinsamen praktischen Stoßrichtung aufbereitet hat. Nach der Vorstellung der ausgewählten Projekte und Initiativen folgte ein letztes, von Pater Dr. Lothar Penners selbst vorgestellt: Der deutsche Weg zum Jubiläum 2014. 2014 habe eine internationale Dimension, so Pater Penners, aber 2014 habe vor allem auch eine nationale Dimension.

DiskussionDas bewege und beschäftige jetzt die Gremien in Deutschland, die Zentrale, das Landespräsidium. Dazu stellte er drei Fragen als Leitlinien für den entsprechenden Arbeitskreis am Nachmittag: Brauchen wir als deutsche Schönstatt-Bewegung für 2014 eine Kerbe? Welche Inhalte möchten wir für die Botschaft Schönstatts in den deutschen Raum transportieren? Brauchen wir als deutsche Schönstattfamilie Veranstaltungen, die die weltweiten Großveranstaltungen 2014 ergänzen?

Zu zwölf „neuralgisch notwendigen Themen" gab es am Nachmittag Gesprächskreise, vorbereitet von in diesen Bereichen engagierten Personen, deren Ergebnisse anschließend im Plenum präsentiert wurden. Dies waren so unterschiedliche Themen wie die Einrichtung einer Servicezentrale in Schönstatt mit gemeinsamem Geräte-, Material- und Personalpool, die Einrichtung einer eigenen deutschen Homepage, die Begleitung der Jugendarbeit durch erwachsene Mitarbeiter, Arbeit mit Paaren, Deutscher Weg auf 2014 hin, Corporate Design und Logo, Pädagogik und pädagogischer Kongress, Vorstoß in die Wissenschaft - Schönstattuniversität, Fundraising, missionarische Seelsorge. Zwischen drei und über zwanzig Teilnehmer fanden sich in den verschiedenen Themen zu Gespräch und Ideensammlung wieder, die Ergebnispräsentation erfolgte in der ganzen kreativen Bandbreite von ersten Ideen, „Irgendjemand müsste"-Vorschlägen bis konkreten Bereitschaftserklärung zur Mitarbeit, teils schon mit verbindlichen Terminzusagen. Am Abend hatten dann die Teilnehmer die Möglichkeit, insgesamt fünf Punkte zu vergeben für die Themen und Initiativen, die ihrer Meinung nach jetzt vorranging „dran" sind. Wenn auch eine Herausforderung aufgrund der Unterschiedlichkeit, fiel das Ergebnis doch überraschend klar aus: Mit Abstand die meisten Punkte erhielt das Thema Pädagogik, gefolgt von der Nacht des Heiligtums als bewährten Jugendprojekt und der Vorbereitung auf 2014. Mit den beiden ersten Voten seien zwei der fünf strategischen Felder des Apostolates in der weltweiten Vorbereitung auf 2014 getroffen, bemerkte Pater Ludwig Güthlein bei der Vorstellung des Ergebnisses.

Aufbruch

Nach dem gemeinsamen Sonntagsgottesdienst mit Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des deutschen Landespräsidiums, als Hauptzelebranten, ging es am Sonntagmorgen in die „letzte Runde" mit der Vorstellung der gewichteten Projekte und Initiativen und Informationen zur Weiterarbeit am Leitbildprozess, der in der Oktoberwoche 2010 zum Abschluss und zur Verabschiedung kommen soll. Eine große Arbeit wartet bis dahin auf die verschiedenen Gremien und eine Formulierungskommission.

"Klang, Wort und Tanz"Und wie geht es weiter? Der schon am Tag zuvor geäußerte Wunsch nach einer Art „Zukunfts-Forum Pädagogik" hatte durch das starke Votum für dieses Thema Aufwind bekommen. Anliegen ist das Zusammenführen von Personen und Initiativen aus Deutschland, die sich mit der Pädagogik Schönstatts befassen, um zu einer Bündelung zu kommen in Blick auf einen „Pädagogischen Kongress 2012". Das Zukunftsforum als solches ist abgeschlossen, doch der Wunsch nach Weiterarbeit in einer Art Zukunftswerkstatt, einem weitergehenden Prozess der Beteiligung und Koordinierung durch ein Team wurde deutlich. Pater Dr. Lothar Penners, Bewegungsleiter, wird die Stimme des Zukunftsforums in die Gremien hineingeben, die es vor vier Jahren angestoßen haben.

Das Zukunftsforum III, das neben den Beratungen und Besprechungen von gemeinsamen Gebetszeiten, Begegnungen, Gespräch und kulturellen Momenten geprägt war, endete mit einer schlichten Aussendungsfeier und herzlichem Abschiednehmen am Urheiligtum.

Ausführliche Informationen zum Zukunftsprozess auf der Homepage des Zukunftsforums


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