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25. April 2018 | Deutschland | 

Begegnung im Land der Bekenntnissuchenden - Jahrestreffen der Nationalvertretungen katholischer Geistlicher Gemeinschaften in Chemnitz


Nationalverantwortliche der kathoilischen Geistlichen Gemeinschaften beim Ausflug in Chemnitz (Foto: Ernst Langner)

Nationalverantwortliche der kathoilischen Geistlichen Gemeinschaften beim Ausflug in Chemnitz (Foto: Ernst Langner)

Gregor Kraft/Hbre. Die katholischen Geistlichen Gemeinschaften in den deutschen Diözesen zählen gemäß einer Erhebung der Bischofskonferenz etwa 100.000 Mitglieder. Jede Gemeinschaft zeichnet sich durch andere Charismen aus, eine eigene Entstehungsgeschichte und unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte. Gemeinsam ist ihnen, dass ihre Mitglieder eine persönliche, freudige Beziehung zu Jesus Christus haben. Dies konnten die 23 Vertreterinnen und Vertreter von 17 Gemeinschaften, die sich vom 13. bis 15. April 2018 in der Oase der Koinonia Johannes der Täufer in Chemnitz trafen, erneut feststellen. Eine Übersicht zu allen Gemeinschaften und Initiativen bietet www.katholischebewegungen.de.

Bischof Hemmerle von Aachen, der durch seine Verbundenheit mit der Fokolar-Bewegung einen besonderen Sinn für die Bedeutung der Geistlichen Bewegungen hatte, gab die Anregung, dass sich die katholischen Geistlichen Bewegungen in einem Netzwerk verbinden sollten. Daraus ist 1985 der Gesprächskreis Geistlicher Gemeinschaften - GGG - entstanden."Immer neu erleben wir die Begegnung mit engagierten Menschen und Gruppierungen als eine pfingstliche Bestärkung des eigenen Charismas und als gegenseitige Inspiration", macht Pater Ludwig Güthlein nach dem Treffen in Chemniz deutlich. "Für uns als Teilnehmer von Schönstatt wird immer wieder etwas von dem Potential sichtbar, das aus dem Miteinander geistlicher und apostolischer Kräfte erwächst. Verbundenheit der apostolischen Kräfte der Kirche: Dieser Impuls ist ja durch Vinzenz Pallotti auch für Schönstatt zur Zielsetzung geworden."

Beitrag von Pater Alvaro Grammatica, Generalhirten der Koinonia Johannes der Täufer (Foto: Ernst Langner)

Beitrag von Pater Alvaro Grammatica, Generalhirten der Koinonia Johannes der Täufer (Foto: Ernst Langner)

Bischof Heinrich Timmerevers (l), Bistum Dresden-Meißen, Ansprechpartner in der Deutschan Bischofskonferenz für alle Geistlichen Gemeinschaften und kirchlichen Bewegungen, im Gespräch mit Diakon Franz-Adolf Kleinrahm (Foto: Ernst Langner)

Bischof Heinrich Timmerevers (l), Bistum Dresden-Meißen, Ansprechpartner in der Deutschan Bischofskonferenz für alle Geistlichen Gemeinschaften und kirchlichen Bewegungen, im Gespräch mit Diakon Franz-Adolf Kleinrahm (Foto: Ernst Langner)

Eucharistiefeier in St. Franziskus, Chemnitz mit (von rechts) Pater Michael Kuhn, Bischof Heinrich Timmerevers, Diakon Franz-Adolf Kleinrahm, P. General Alvaro Grammatica (Foto: Ernst Langner)

Eucharistiefeier in St. Franziskus, Chemnitz mit (von rechts) Pater Michael Kuhn, Bischof Heinrich Timmerevers, Diakon Franz-Adolf Kleinrahm, P. General Alvaro Grammatica (Foto: Ernst Langner)

Treffen bei der Gemeinschaft Koinonia Johannes der Täufer

Weit reisten die Teilnehmenden dieses Treffens an, z. B. aus Aachen und Augsburg, um die seit 2014 in der Gemeinde St. Franziskus in Chemnitz lebende und wirkende Gemeinschaft Koinonia Johannes der Täufer zu besuchen. Die internationale Gemeinschaft, deren Hauptausrichtung die Verkündigung der Botschaft über die Rettung in Jesus ist, entstand 1979 in Italien. Durch das Zeugnis des Ehepaares Kunze aus dem Pfarrgemeinderat von St. Franziskus konnten sich die Teilnehmenden davon überzeugen, dass dieses Zusammenwirken wunderbar funktioniert und bereits gute Früchte trägt.

Evangelisierte zu Evangelisierenden machen

Inhaltlich befasste sich der Gesprächskreis mit dem Leben der Christen in der ehemaligen DDR, ihrer aktuellen Situation und mit den Verkündigungsmöglichkeiten der Heilsbotschaft in Jesus den 80 % „Bekenntnissuchenden“ Chemnitzer Bewohnern gegenüber. Einen Einblick in die Wege der Evangelisierung in einem atheistischen Land gab der Vortrag vom Generalhirten der Koinonia Johannes der Täufer, Pater Alvaro Grammatica, der über sein Ausbildungsprogramm „Evangelisierte zu Evangelisierenden machen“ in der Tschechischen Republik referierte. Die von ihm angesprochenen Probleme und Sachverhalte widerspiegelten die Erfahrungen vieler Teilnehmender.

Große Begeisterung weckten die Zeugnisse des Ehepaares Klose, der Salesianischen Mitarbeiter Don Boscos, und von Pater Albert Krottenthaler, Leiter des Don Bosco Hauses, über das Projekt „Zirkus macht stark“. In dessen Rahmen werden Kinder nach ihren Möglichkeiten zu Zirkusartisten ausgebildet und erhalten die Gelegenheit, ihre Künste einem Publikum vorzuführen. Auf diese Weise gelingt es, Kinder aus Familien mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenzubringen, was für alle Beteiligten – Kinder und Erwachsene – ein großer Gewinn ist.

Berührung der Herzen und „Pizza-Apostolat“

Der Bischof der Diözese Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, der in der Bischofskonferenz Ansprechpartner für alle Geistlichen Gemeinschaften und kirchlichen Bewegungen ist, berührte die Herzen der Teilnehmenden mit seinen Zeugnissen über die Wirkung des Herrn in seiner Diözese. Er erzählte u. a. über die Taufe der Erwachsenen, die allein durch die Berührung ihrer Herzen durch den Herrn sich zu diesem Schritt entschlossen. 

Zum guten Gelingen dieses Treffens trug auch der unermüdliche Dienst der in der Oase lebenden Geschwister bei, die in der Bewirtung der Gäste keine Mühe scheuten und deren Krönung die italienische Pizza war. Bei den Christen in Chemnitz ist diese Gemeinde bekannt durch ihr „Pizza-Apostolat“.

Zahlreiche Mitglieder Geistlicher Gemeinschaften werden als Referenten beim 101. Katholikentag ab 10. Mai in Münster Rede und Antwort stehen über den Glauben, der sie bewegt.


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