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19. März 2018 | Deutschland | 

Jeder ist ein Kunstwerk - Pater Michael Hagan feiert sein silbernes Priesterjubiläum


25 Jahre Priester - Schönstatt-Pater Michael Hagan (Foto: Brehm)

25 Jahre Priester - Schönstatt-Pater Michael Hagan (Foto: Brehm)

Cbre/Hbre. Am Sonntag, den 11. März feierte Pater Michael Hagan sein 25-jähriges Priesterjubiläum unter großer Beteiligung seiner Mitbrüder, der Schönstattpatres von Berg Sion und zahlreicher Familien aus dem Schönstattfamilienbund, dessen geistlicher Leiter Pater Hagan seit 6 Jahren ist.

Viele Familien und eine große Zahl Mitbrüder feierten mit dem Jubilar (Foto: Brehm)

Viele Familien und eine große Zahl Mitbrüder feierten mit dem Jubilar (Foto: Brehm)

Zum Vater Unser und zum Friedensgruß gab es mit allen Kindern eine große Runde um den Altar (Foto: Brehm)

Zum Vater Unser und zum Friedensgruß gab es mit allen Kindern eine große Runde um den Altar (Foto: Brehm)

Jeder ist ein Kunstwerk

„Jeder ist ein Kunstwerk“, rief Pater Hagan in der Predigt während der Festmesse in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt der versammelten Gemeinde zu. Jeder sei berufen und von Gott an einen bestimmten Platz gestellt.

Michael Hagan wurde in Südafrika geboren. Er sei sehr katholisch aufgewachsen, so erzählte er. Seine Mutter habe damals bei einer Gemeinschaft mitgemacht, die sich „Die Frauen von Nazareth“ genannt hätten. Diese hätten auch so offen zusammen gearbeitet wie er es jetzt bei den Familien im Schönstatt-Familienbund erlebe. Schönstatt habe er dann in Johannisburg kennengelernt und er sei fasziniert gewesen von dem ganz anderen Kirchenbild, das er dort kennen gelernt habe.

Faszination des brennenden Dornbusch

Er sei ein sehr aktiver Mensch, beschrieb sich Hagan, aber genauso wichtig sei ihm, in die Stille zu hören und in der Stille zu hören, was Gott in der Seele sage. Deshalb fasziniere ihn auch das Bild des brennenden Dornbuschs, das er auf seiner Einladung abgebildet habe. Wenn der Dornbusch brennt, aber nicht verbrennt, sei das ein Mysterium, das zum Staunen anrege. „Im Staunen sind wir eingeladen, jeden Menschen wahrzunehmen, über ihn zu staunen. Wer nicht staunen kann ist arm. Der Priester, der nicht staunen kann, ist arm. Das Ehepaar, das nicht staunen kann, ist arm.“ Pater Kentenich habe kindlich staunen können, er habe in jedem Menschen das Mysterium Gottes gesehen. Heute sei es eine Aufgabe für jeden und jede, wieder staunen zu lernen.

Leben nach der geöffneten Tür

In seinem Leben habe er viele geöffnete Türen erlebt, so Pater Michael. So erlebe er in der Provinzgemeinschaft seiner Schönstatt-Patres viel Wertschätzung. In seiner Aufgabe im Schönstatt-Familienbund erlebe er großen Reichtum. Er habe eine tolle Aufgabe. Keine leeren Kirchen, wie es Priester landauf, landab beklagen müssten. Er dürfe Gottesdienste erleben, in der der Kirchenraum immer voll sei und er dürfe immer junge Kirche erleben, viele Kinder und Jugendliche. Und er erlebe eine kirchliche Gemeinschaft, die von Laien geleitet werde. Nicht er, der Priester habe die Leitungsaufgabe, sondern er dürfe sich einfach einlassen auf die Familien und sie begleiten. Familien, die Freude hätten an der Nachfolge Christi. Sein Wunsch sei einfach nur, dass die Familien wachsen würden in der Begegnung mit Jesus. Er wünsche allen, in der Fastenzeit zu entdecken, „dass jeder von uns ein Mysterium ist, ein Kunstwerk Gottes.“

Provinzial Pater Theo Breitinger bei seiner Festrede (Foto: Brehm)

Provinzial Pater Theo Breitinger bei seiner Festrede (Foto: Brehm)

"Sie tun uns als Priester gut!": Ehepaar Diana und Lukas Schreiber, Leiter des Schönstatt-Familienbundes Deutschland, danken Pater Michael für sein Wirken in ihrer Gemeinschaft (Foto: Brehm)

"Sie tun uns als Priester gut!": Ehepaar Diana und Lukas Schreiber, Leiter des Schönstatt-Familienbundes Deutschland, danken Pater Michael für sein Wirken in ihrer Gemeinschaft (Foto: Brehm)

Pater Michael bringt seine Freude über seine Tätigkeit im Schönstatt-Familienbund zum Ausdruck (Foto: Brehm)

Pater Michael bringt seine Freude über seine Tätigkeit im Schönstatt-Familienbund zum Ausdruck (Foto: Brehm)

Feier auf dem Josef Kentenich Hof in Hillscheid

Nach der Festmesse, die Familien aus dem Schönstatt-Familienbund stimmungs- und schwungvoll musikalisch gestaltet hatten, zog die Festgemeinde in den Josef Kentenich Hof nach Hillscheid um, das Tagungshaus des Schönstatt-Familienbundes. Dort gab es ein hervorragendes festliches Mittagessen, für so viele Personen, wie es der Hof bei einer solchen Jubiläumsfeier bisher noch nicht gesehen hatte.

Christus erleben und berühren

Pater Theo Breitinger, Provinzial der Schönstatt-Patres, dankte Pater Hagan in seiner Rede für sein reiches pastorales Wirken vom Berg Sion aus, das er gerne mit dem Ur-Sion in Jerusalem verbinde, wo er immer gerne hinreise, um Christus direkt erleben und zu berühren zu können. Deshalb bestehe das Jubiläumsgeschenk der Gemeinschaft auch in einer Reise nach Jerusalem, die er bei nächster Gelegenheit machen könne. Er wünsche ihm eine Pilgerreise mit tiefen Gotteserfahrungen und im Übrigen „ad multos annos“, noch viele Jahre Gottes Segen und reiche Fruchtbarkeit seines Wirkens.

Glaubwürdiger Apostel der Freude

Ehepaar Diana und Lukas Schreiber, Leiter des Schönstatt-Familienbundes Deutschland, gratulierte im Namen aller Bundesfamilien herzlich. „Sie tun uns als Priester gut!“ so Schreibers. „Wir schätzen Sie sehr, es ist die Art wie Sie Ihr Priesteramt verstehen und auch unseren Kindern und Jugendlichen ein wertvolles Zeugnis für den Priesterberuf geben.“

Drei Charakteristika Pater Michaels hoben sie hervor: Er sei ein Mann, der Freude ausstrahle, dessen markantes Lachen durch den ganzen Hof schalle und zum Mitlachen einlade. „Sie sind ein glaubwürdiger Apostel der Freude!“ Als zweites betonten sie, dass Pater Michael nahe an den Menschen dran sei. „Sie haben Interesse an den Menschen, können sie feinfühlig aufnehmen und nachhaltig begleiten.“ Hagans Lieblingswort sei „Prozesse“. Es gehe ihm immer um innere Vorgänge, inneres seelisches Wachstum anzuregen und zu fördern. Schließlich betonten sie, dass diese Nähe zum Menschen einher gehe mit großem Ehrfurcht und Respekt, einem sehr feinen Gefühl für nötige Distanz, Respekt auch vor der Gemeinschaft des Familienbundes. Seine Aufgabe verstehe er als einen Dienst am Leben.

Die unterschiedlichen Diözesan und Regiogemeinschaften des Schönstatt-Familienbundes brachten dann noch auf ihre originelle und phantasievolle Weise ihre Glückwünsche, ihren Dank und ihre Geschenke dar, sei es als Ratespiel, als witzigen Sketch über die Frage, wie in Zukunft die Kirchen wieder voll zu bekommen seien oder in Form eines Raps. Beeindruckend, wieviel Wertschätzung, Anerkennung und Dankbarkeit auf diese Weise deutlich wurde, worüber der Jubilar sich sichtlich freute.

Eine große Bereicherung

Pater Michael Hagan brachte sichtlich bewegt seinen Dank allen gegenüber zum Ausdruck. Die Arbeit im Schönstatt-Familienbund sei eine große Bereicherung für ihn. Es gebe sehr viele schöne Erfahrungen aus den vergangenen Jahren. Drei davon wolle er besonders benennen: Die Überbringung eines Zepters an Maria, um ihr die Zukunft der Familiengemeinschaft in die Hände zu legen. Als zweites das Projekt Gottvertrauen, das so viel Beziehung und Nähe mit dem liebenden Vatergott ausgelöst habe. Und zum Dritten die Reise mit 15 Personen ins Heilige Land im Jubiläumsjahr 2014: „Eine Woche Stille, in der wir gesucht und erlebt haben, wie wir geistig und geistlich wachsen können.“ Für solche Erlebnisse sei er sehr dankbar, aber natürlich auch für die vielen Erfahrungen, mit den Kindern und Jugendlichen der Gemeinschaft, mit denen er auch schon mal einen Extra-Gottesdienst ganz ohne Eltern feiern könne. Die Jubiläumsfeier machte deutlich, dass Pater Hagen – weit weg von seiner Heimat – als richtiger Mann, am richtigen Ort, mit einer ihm entsprechenden Aufgabe apostolisch wirken kann.


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