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6. März 2018 | Kirche | 

MARIA MATER ECCLESIAE – Ein neuer Marien-Gedenktag für die Weltkirche


Maria, Mutter der Kirche, Motiv oberhalb des Petersplatzes in Rom (Foto: Archiv)

Maria, Mutter der Kirche, Motiv oberhalb des Petersplatzes in Rom (Foto: Archiv)

Hbre. Der Pfingstmontag wird weltweit künftig als Gedenktag „Maria, Mutter der Kirche“ begangen. Das entsprechende Dekret wurde am 3. März 2018 im Auftrag von Papst Franziskus von Kardinal Sarah unterzeichnet und vorgestellt. Schon Papst Paul VI. hatte zum Abschluss der dritten Session des Zweiten Vatikanischen Konzils Maria zur Mutter der Kirche erklärt.

Eine alte christliche Tradition für heute

Aus dem Dekret kann man erfahren, dass schon die frühkirchliche Verehrung und beispielweise die Heiligen Augustinus und Leo auf die Verbindung der Mutterschaft Mariens mit dem Wirken des Erlösers, hingewiesen haben. So heißt es im Dekret: „In diesem Sinn ehrte die christliche Frömmigkeit im Lauf der Jahrhunderte Maria mit verschiedenen, gewissermaßen gleichbedeutenden Titeln als Mutter der Jünger, der Gläubigen, der Glaubenden, aller, die in Christus wiedergeboren werden, aber auch mit dem Titel ‚Mutter der Kirche‘.“

In einigen liturgischen Kalendern, z.B. in Polen oder in Argentinien, gibt es diesen Gedenktag bereits, auch gibt es eine eigene Votivmesse zu Ehren der Seligen Maria, Mutter der Kirche, im römischen Messbuch. Mit dem Dekret ist der Gedenktag nun Teil der römischen Liturgie und damit der Weltkirche.

Schönstatt-Heiligtum Berg Sion, Vallendar (Foto: Archiv)

Schönstatt-Heiligtum Berg Sion, Vallendar (Foto: Archiv)

Das MATRI ECCLESIAE Heiligtum, Belmonte, Rom (Foto: Archiv)

Das MATRI ECCLESIAE Heiligtum, Belmonte, Rom (Foto: Archiv)

Dekret unterstreicht die Bedeutung der geistlichen Mutterschaft Mariens

Die Entscheidung, das Fest „Maria, Mutter der Kirche“ am Pfingstmontag zu feiern, unterstreiche die Bedeutung der geistlichen Mutterschaft Mariens, betonte Kardinal Robert Sarah, Kardinalpräfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, bei der Vorstellung des Dekretes. Seit dem Pfingstereignis habe Maria nie aufgehört, „sich mütterlich der durch die Zeit pilgernden Kirche anzunehmen“, so Sarah. „Die Verbindung zwischen der Lebenskraft der Kirche zu Pfingsten und der mütterlichen Sorge Mariens für die Kirche tritt dadurch offen zutage.“

Zwei Schönstatt-Heiligtümer sind der Mutter der Kirche geweiht

Pater Ludwig Güthlein erinnerte bei der Delegiertentagung der Schönstatt-Bewegung Deutschland daran, dass Pater Josef Kentenich bei seiner Audienz bei Papst Paul VI. am Ende des Konzils dem Heiligen Vater einen Kelch für die beim Konzil versprochene Kirche „Maria Mutter der Kirche“ geschenkt hatte. Diese Kirche sei lange nicht gebaut worden, erst vor einigen Jahren sei sie in einer Pfarrei in Rom errichtet worden. Mit Freude wies er darauf hin, dass das Schönstatt-Heiligtum auf Berg Sion schon viel früher gebaut worden sei und den Titel „Maria Mutter der Kirche“ - für die Mutter der Kirche und die Mutter Kirche - erhalten habe. Das am 8. September 2004 eingeweihte Heiligtum im Schönstatt-Zentrum Belmonte in Rom trägt den Titel „Matri Ecclesiae“. Je nachdem ob man das Wort Ecclesiae als Dativ oder als Genitiv versteht, bedeutet dieser Titel „Der Mutter Kirche“ oder „Der Mutter der Kirche“. Ein zweites Schönstatt-Heiligtum also, das Maria, der Mutter der Kirche, geweiht ist. Pater Güthlein stellte zudem in den Raum, dass es in der Schönstatt-Bewegung schon länger verschiedene Überlegungen gäbe, „ob es nicht ein großes marianisches Fest geben müsste, das wir in Schönstatt feiern.“ Er frage sich, ob der Himmel noch viel deutlicher zu dieser Frage Stellung nehmen könne.

Unter Verwendung von Material von Dr. Christian Löhr, Moriah

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