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2. März 2018 | Delegiertentagung | 

Delegiertentagung 2018 in Schönstatt hat begonnen


Die Delegiertentagung tagt wieder im Pater-Kentenich-Haus (Foto: Brehm)

Die Delegiertentagung tagt wieder im Pater-Kentenich-Haus (Foto: Brehm)

Cbre/Hbre. Die Delegiertentagung 2018 der Schönstatt-Bewegung Deutschland hat begonnen. Aus ganz Deutschland sind knapp 200 engagierte und verantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bewegung zusammengekommen. Als Gäste kann Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, Schwester M. Casilda Becker, Vertreterin der internationalen Koordinierungsstelle Schönstatts sowie Pater Eduardo Aguirre Cancino, Postulator im Seligsprechungsprozess des Schönstattgründers Pater Josef Kentenich im Tagungssaal im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt in Vallendar herzlich willkommen heißen.

„Gründergeist Jahr, in welcher Strömung sind wir?“

In seinem Eröffnungsimpuls unter dem Thema: „Gründergeist Jahr, in welcher Strömung sind wir?“ richtet Pater Güthlein zunächst den Blick auf die laufende Jahresarbeit, in der das Wort „Gründergeist“ und der biblischen Zusage „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen“ (Apg 1,89) so vieles ausgelöst und so viel Kraft entwickelt habe und das Wirken des Heiligen Geistes so erkennbar geworden sei.

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Brehm)

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Brehm)

Zum besseren Verständnis der Situation, in der sich die Bewegung befindet, führt er das aus dem wirtschaftlichen Bereich stammende Bild der „Lazy Eight“, der liegenden Acht, ein. Ob in Start Ups, Wirtschaftsunternehmen, Gruppen oder geistlichen Gemeinschaften, wie der Schönstatt-Bewegung kann dieses Bild helfen, Entwicklungsphasen zu verstehen, die in Neugründungen, bei bestehenden oder im Neuaufbau sich befindlichen Gebilden ausgesetzt sind. Aus verheißungsvollen Anfängen, in denen Wachstum und Aufbau im Vordergrund stehen, wachsen Komplexität und Strukturiertheit. „Crack Signals“, Krisen, die auftauchen, seien wichtig für die Weiterentwicklung. Denn dabei würde Altes zusammenbrechen und Platz und Raum für Neues geschaffen. Anzeichen für „Crack Signals“ könnten sein, dass sich nur noch Einzelne engagieren, dass wenige Kräfte alles weiter durchziehen, dass kaum mehr Freiräume für Experimente da seien und die Arbeit überhandnehme, Projekte und schlimmer noch Personen unter der Last zusammenbrechen.

Jede Phase braucht eigene Charaktere

Doch nach solchen Phasen des „Zusammenbruchs“ – das zeige das Bild der „Lazy Eight“ - kämen auch wieder Phasen des Erkundens, des Lernens, der neuen Erfahrungen und des neuen Aufbruchs. In der 100 jährigen Geschichte der Schönstatt-Bewegung Deutschland könne man das genauso beobachten wie im Verlauf einer Kursgemeinschaft oder eines apostolischen Projektes. Jede Phase der „Lazy Eight“ brauche ihre eigenen Charaktere und Charismen: Macher und Unternehmertypen stünden oft am Anfang. Für die Durchsetzung brauche es Manager, Bürokraten und Gärtner, für die Verbindlichkeit die Visionäre, Querdenker und Originalitäten und für das Hindurchgehen durch die Krisenzeiten die Heiler, Pfleger und Weisen. Pater Güthlein legt den Anwesenden ans Herz, für alle Phasen Sympathie zu entwickeln: denn jede Jahresarbeit, jede Gruppe, jedes Projekt habe solche Phasen. „Je mehr wir fähig sind, in kleinen Bereichen so zu arbeiten, desto besser gelingt es uns auch in den großen Bereichen.“

Pater Güthlein entzündet zum Start der Tagung eine Kerze beim Bild von Pater Josef Kentenich (Foto: Brehm)

Pater Güthlein entzündet zum Start der Tagung eine Kerze beim Bild von Pater Josef Kentenich (Foto: Brehm)

Weite und Mitte des Charismas Pater Kentenichs

Bezug nehmend auf den 50. Todestag Pater Kentenichs, den die Bewegung am 15. September 2018 begehen wird, lenkt Güthlein die Aufmerksamkeit der Delegieren auf ein Bild des Schönstattgründers, das – umgeben von 12 kleinen noch leeren Bildrahmen – einen zentralen Platz auf der Bühne des Veranstaltungsraumes einnimmt. Es sei von Vita-Ikonen abgeschaut. In der Mitte einer Vita-Ikone sei ein Heiliger dargestellt und darum herum wichtige Szenen aus seinem Leben. Die internationale Koordinierungsstelle habe angeregt, dass sich die Länder im Zugehen auf den 50. Todestag des Gründers über ihr Verständnis der Sendung Pater Kentenichs klar werden und diese ins Bild bringen könnten. Bei dieser Delegiertentagung würden die 12 Bilder allerdings aus den Inhalten der Impulsbeiträge entstehen.

Von großen Visionen und Mathe-Hausaufgaben

Wenn er über einen Beitrag zu einem solchen Bild nachdenke, so fielen ihm die Weite ein, die der Gründer habe „und die uns ja alle überfordert“ und gleichzeitig die Mitte, die Identität, des Charismas Pater Kentenichs, so Pater Güthlein. „Ich bewundere, wie es Pater Kentenich gelungen ist, diese Weite zu leben, und dass er gleichzeitig mit jedem den Schritt, der für ihn dran war, gehen konnte.“ Diese Fähigkeit ssien „sehr väterlich“, habe ihm ein Teilnehmer bei einer Begegnung mit anderen geistlichen Gemeinschaften, dem er davon erzählt habe, geantwortet. „Ein Vater kann in großen Projekten wirken und wenn er heimkommt, kann er mit dem kleinen Sohn die Mathe-Hausaufgaben machen.“ Güthlein stellt dann die Frage in den Raum, wie jeder der Anwesenden das Charisma des Gründers sieht.

Im Blick auf die Feier des Gedenktages am 15. September stellt Güthlein dann noch die Idee einer „Gründernacht“ vor, die am 14. Abends gefeiert werden könnte, aber nicht nur zentral in Schönstatt, sondern eventuell in Verbindung mit einer Nacht der offenen Heiligtümer an den Schönstatt-Zentren. Im Laufe der Tagung soll darüber weiter gesprochen werden.


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