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30. November 2017 | Deutschland | 

Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch würdigt Pater Josef Kentenich bei der Feier des 132. Geburtstages in Gymnich


Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch erhält von Vertretern des Fördervereins "Geburtshaus Pater-Joseph-Kentenich" ein Bild der Künstlerin Marion Nitsche(Foto: Karl Wolff)

Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch erhält von Vertretern des Fördervereins "Geburtshaus Pater-Joseph-Kentenich" ein Bild der Künstlerin Marion Nitsche(Foto: Karl Wolf)

Peter Nöthen/Hbre. „Großes nimmt seinen Anfang im ganz Kleinen“ (J. Kentenich), unter diesem Leitwort hatte der „Förderverein Geburtshaus Pater-Joseph-Kentenich“ und die Pfarrei „St. Kunibert“ zur Feier des 132. Geburtstages von Pater Josef Kentenich nach Gymnich eingeladen, dieses Mal auf den 18. November. Die Veranstalter hatten Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch, Freiburg, gewonnen, gemeinsam mit den etwa 100 anwesenden Personen einen Festgottesdienst zu feiern und beim feierlichen Festkaffee Zeugnis von seinen Begegnungen mit dem in Gymnich geborenen Schönstatt-Gründer zu geben.

Erzbischof em. Robert Zollitsch bei der Predigt in der Gymnicher Pfarrkirche (Foto: Karl Wolf)

Erzbischof em. Robert Zollitsch bei der Predigt in der Gymnicher Pfarrkirche (Foto: Karl Wolf)

Feierlicher Gottesdienst aus Anlass des 132. Geburtstages von Pater Joseph Kentenich in der Gymnicher Pfarrkirche St. Kunibert (Foto: Karl Wolf)

Feierlicher Gottesdienst aus Anlass des 132. Geburtstages von Pater Joseph Kentenich in der Gymnicher Pfarrkirche St. Kunibert (Foto: Karl Wolf)

Pfarrer Dieter Heck, Mannheim (l), und Pfarrer Willi Mahlmeister, Diözese Bamberg, gestalteten die Tauferneuerungsfeier (Foto: Karl Wolf)

Pfarrer Dieter Heck, Mannheim (l), und Pfarrer Willi Mahlmeister, Diözese Bamberg, gestalteten die Tauferneuerungsfeier (Foto: Karl Wolf)

Pater Kentenich ein Wegweiser und Wegbegleiter

In seiner Predigt würdigte Zollitsch Pater Kentenich als einen Mann, der für Gott und für die Menschen brannte. „Wer zu ihm kam, traf nicht nur einen tiefgläubigen Mann, sondern auch einen offenen und warmherzigen Vater, der sich seinen Gesprächspartnern mit Empathie zuwandte und ganz für sie da war.“ Ihm persönlich sei es so gegangen wie dem verstorbenen Generaloberen der Pallottiner, Dr. Martin Juritsch, der nach einem Besuch bei Pater Kentenich in Milwaukee berichtete, dass er sich niemals sonst in seinem Leben von einem Menschen so ernst- und angenommen erfahren habe wie von Pater Kentenich. "Trotz der vielen Jahre Trennung von seinem Werk habe ich Pater Kentenich als einen völlig harmonischen Mann erlebt, der Zuversicht ausstrahlte und voller Hoffnung in die Zukunft schaute“, so der em. Freiburger Erzbischof.

Pater Kentenich sei darüber hinaus ein Mann gewesen, der ganz und gar davon ausging, „dass Gott ein Gott des Lebens ist, der mir nicht nur das Leben geschenkt hat, sondern mich auch Tag für Tag in meinem Leben begleitet; dass er seine Hand über mich hält und seine Hand mich führt.“ Diesen „praktischen Vorsehungsglauben“ habe Kentenich nicht nur gelehrt, sondern selbst gelebt. Für viele sei Pater Kentenich gerade auch in schwierigen Zeiten „zum Wegweiser und Wegbegleiter, zum Pionier und prophetischen Wegbahner“ auf dem Pilgerweg hin zur Heimat bei Gott geworden. „Pater Kentenich hat Spuren gebahnt und eine Spur hinterlassen, auf der wir nicht nur lernen, die Zeichen der Zeit zu deuten, sondern uns auch, entsprechend seinem Vermächtnis, herausfordern lassen, gläubig unseren Pilgerweg mit Gott und zu Gott zu gehen.“ Pater Kentenich sei diesen Pilgerweg an der Hand der Gottesmutter Maria und im Liebesbündnis mit anderen Menschen und der Kirche verbunden gegangen. „Und die Kirche wird trotz aller menschlichen Grenzen, Schwächen und Fehler umso mehr zur mütterlich einladenden Lichtgestalt und bergenden Heimat werden, je mehr wir mit Papst Franziskus und Pater Kentenich auf Maria schauen und uns an ihr orientieren“, so Robert Zollitsch abschließend.

Im Gottesdienst, der vom Seelsorgebereichschor NEUE WEGE unter der Leitung und musikalischen Begleitung von Johannes Speckamp gestaltet wurde, waren alle Mitfeiernden beim Glaubensbekenntnis zu einer Tauferneuerung eingeladen, die von den beiden Schönstattpriestern und Ruhestandsgeistlichen Pfarrer Willi Mahlmeister, Diözese Bamberg und Pfarrer Dieter Heck, Mannheim, vorbereitet worden war.

Im Garten des Geburtshauses von Josef Kentenich (Foto: Karl Wolf)

Im Garten des Geburtshauses von Josef Kentenich (Foto: Karl Wolf)

"Geburtstagskaffee" im Pfarrzentrum (Foto: Karl Wolf)

"Geburtstagskaffee" im Pfarrzentrum (Foto: Karl Wolf)

Erzbischof em. Zollitsch gibt ein Zeugnis von seinen Begegnungen mit Pater Kentenich (Foto: Karl Wolf)

Erzbischof em. Zollitsch gibt ein Zeugnis von seinen Begegnungen mit Pater Kentenich (Foto: Karl Wolf)

Dr. Christian Löhr spricht über den praktisch erlebten Vorsehungsglauben (Foto: Karl Wolf)

Dr. Christian Löhr spricht über den praktisch erlebten Vorsehungsglauben (Foto: Karl Wolf)

Ein Kinderchor gestaltet die Feier mit (Foto: Karl Wolf)

Ein Kinderchor gestaltet die Feier mit (Foto: Karl Wolf)

Etwa 100 Gäste waren zur Geburtstagsfeier Josef Kentenichs zusammengekommen

Dem abendlichen Festgottesdienst vorausgehend hatten die etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Nachmittag zunächst die Möglichkeit das Geburtshaus von Josef Kentenich zu besuchen, an einer besinnlichen Station im Garten des Geburtshauses teilzunehmen und sich schließlich im Pfarrheim an einer feierlich hergerichtete Kaffee- und Kuchentafel zu Gespräch und Austausch zu versammeln. Ortspfarrer Pastor Joseph Pikos freute sich, neben dem emeritierten Erzbischof den stellvertretenden Landrat Bernhard Ripp sowie Priester und Patres der Schönstatt-Bewegung und viele Gäste von nah und fern begrüßen zu können. Die Verantwortlichen des Fördervereins „Geburtshaus Pater Joseph Kentenich“ freuten sich über ein wohlwollendes Grußwort des stellvertretenden Landrates, in dessen Rahmen er dem Verein eine Spende des Landkreises überreichen konnte.

Pater J. Kentenich, ein Priester, der tief in Gott verankert war

Interessiert und mit wachsender Freude verfolgten die Gäste den Beitrag des ehemaligen Freiburger Erzbischofs, der von seinen Begegnungen mit Pater J. Kentenich erzählte. Als junger Theologe, noch vor seiner Priesterweihe 1964, traf er Pater Kentenich in Milwaukee/USA und dann später wieder in Deutschland. „Bei der ersten Begegnung in Milwaukee war ich enttäuscht“, so Zollitsch. „Der ‚große‘ Mann war einen Kopf kleiner als ich!“ Doch Pater Kentenich sei ein Mann gewesen, „der zuhören konnte und der sich für alles interessierte, was uns bewegte.“ Bei den Gesprächen in Milwaukee sei es vor allem um die Vorbereitung der Gründung des Schönstattinstitutes-Diözesanpriester gegangen, zu dem Zollitsch gehört. „Er erkannte mich einige Jahre später sofort und begrüßte mich mit ‚Na, endlich‘!“, so erzählte Zollitsch weiter. „Ich erlebte einen 79-jährigen Menschen, der trotz aller schmerzlichen Erfahrungen von Verkennung und Verleumdung froh nach vorne schaute, weil er sich als ein Werkzeug Gottes wusste, d.h. als einer, der ganz tief in Gott beheimatet war. Es war für uns faszinierend, zu erleben, wie gut er informiert war über alles, was in Rom beim II. Vatikanischen Konzil gerade passierte, aber auch, welche Akzente er wahrnahm und wie er uns daraus sein Kirchenbild der Zukunft erschloss. Ich bin dankbar, in dieser Weise P. Kentenich begegnet zu sein – dem Sohn dieser Gemeinde hier.“

Eine Facette des Charismas Pater Kentenichs, nämlich das Vertrauen auf die Vorsehung Gottes, wurde in einem kurzen Statement von Dr. Christian Löhr, dem neuen Generalrektor des Schönstatt-Institutes Diözesanpriester, besonders deutlich. In sehr persönlicher Weise erzählte Löhr von der gläubigen Frage, was Gott von ihm möchte im Entscheidungsprozess für das neue Amt, das zum einen den Abschied von seiner Pfarrei im Bistum Eichstätt bedeutete, und darüber hinaus für die nächsten 12 Jahre einen Umzug an den Sitz der Gemeinschaft in Haus Moriah in Simmern im Westerwald nötig machte.

Erinnerungsportrait

Als Dankeschön für seine Beiträge zu diesem Fest überreichte Pfarrer Joseph Pikos nach einem Sprechspiel und einem „Engel-Lied“ einer Gruppe von Jungen und Mädchen aus dem Arbeitskreis ‚Familienpastoral‘ der Pfarrei, Erzbischof Zollitsch im Namen des Fördervereines ein Bild der Künstlerin Marion Nitsche. Die Künstlerin hat auf dem Bild ein Portrait des Kindes Josef Kentenich mit Wortfragmenten und Szenen des Gymnicher Lebens verbunden dargestellt, ein weiterer Beitrag, das Gedächtnis an diesen Sohn Gymnichs wachzuhalten und immer wieder ein wenig mehr zu vertiefen.

Josef Kentenich als Kind, verbunden dargestellt mit Wortfragmenten und Szenen des Gymnicher Lebens. Ein Bild der Künstlerin Marion Nitsche (Foto: Karl Wolf)

Josef Kentenich als Kind, verbunden dargestellt mit Wortfragmenten und Szenen des Gymnicher Lebens. Ein Bild der Künstlerin Marion Nitsche (Foto: Karl Wolf)


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