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8. März 2010 | International | 

Die Jugend von San Fernando packt nach dem Erdbeben tatkräftig an


Schönstattjugend des Heiligtum San Fernando beim solidarischen Einsatz im ErdbebengebietCHILE, Mauricio Donoso. Von Mittwoch, dem 3. bis Freitag, dem 5. März stellte die Schönstatt-Mädchen-und Mannesjugend des Heiligtums „Las Rosas de María" (San Fernando) ihre Zeit, Kraft und Begeisterung in die Dienste der Menschen des vom Erdbeben schwer getroffenen ländlichen Gebietes in der Nähe des Heiligtums: Roma.

Schönstattjugend des Heiligtum San Fernando beim solidarischen Einsatz im Erdbebengebiet Das Erdbeben des vergangenen Samstag, 27. Februar, hat in der ganzen Region schwerwiegende Schäden in einigen Häusern hinterlassen. Insbesondere ältere Gebäude und jene aus Lehmziegel waren betroffen. Viele Eigentümer erhielten von der Regierung die Mitteilung: „nicht geeignet zum Wiederaufbau", was bedeutet, dass diese Gebäude abgerissen werden müssen. Deshalb wird versucht, möglichst viel der labilen Bausubstanz zu retten. Genau hier packte die Jugend von San Fernando tatkräftig mit an. Nachdem sie die verschiedenen ländlichen Gemeinden von Roma - , La Marinana, Los Baños, Los Lingues und Lo Carreño durch Besuche von Tür zu Tür kennen gelernt hatten, wussten sie um  die dringendsten Bedürfnisse.

Schönstattjugend des Heiligtum San Fernando beim solidarischen Einsatz im Erdbebengebiet Am Mitwochnachmittag reisten zwei Gruppen der Mannesjugend in die angrenzende Kommune Placilla, um mit anderen Freiwilligen der lokalen Gemeinde zu helfen. Sei es nun Bauschuttbeseitigung oder Reinigung der Dächer, begleitet durch das Gebet mit den Familien, es ging immer wieder um die Antwort auf dieses Chile der Zweihundertjahrfeier nach dem Erdbeben: ein notleidendes, aber ein geeintes Chile.

Tür zu Tü? Ja, wie bei den misiones

Bereits die "Misiones" sind durch dieses persönliches Anklopfen und Nachfragen geprägt. Dadurch wird der erste Kontakt mit den Menschen erreicht und es ist der wichtigste Moment, um sie für die Gottesmutter zu gewinnen.

Die Haushalte, die die Jugendlichen durch dieses persönliche „Tür zu Tür" besuchten, waren sehr unterschiedlich stark beschädigt. Einige hatten keine oder nur geringe Schäden erlitten, was mehr Zeit für ein Beisammensein und das Gebet gab. Andere hingegen hatten Totalschäden. Es war zutiefst bewegend, die Ruinen von Häuser zu sehen, die noch vor einigen Tagen ein Zuhause, ein Heim für eine Familie gewesen war. Dies motivierte die jungen Leute, Schutt und Trümmer beiseite zu räumen, um alles noch Intakte zu retten. Die Arbeit war vielfältig: Möbel sortieren, Dächer abbauen, putzen, schaufeln, neue Dachziegel legen bis zum Kinderhüten.

Schönstattjugend des Heiligtum San Fernando beim solidarischen Einsatz im Erdbebengebiet In allen Familien konnten sie die tiefe Kraft sehen, die sie besitzen, um mit solch einer Situation fertig zu werden; und das große Herz, um das wenige, was noch ihr eigen ist anzubieten: ein Getränk oder etwas zu Essen als Dank für die Mühen. Die Jugendlichen halfen auf dieser Art von Mittwoch bis Freitag und gaben den Menschen Hoffnung, Ruhe und Freude, um weiterzumachen. Einer der jungen Männer meinte: „Wir haben unsere Kraft und unsere Hilfe eingesetzt, damit alle jene, die kein oder nur noch ein halbes Haus haben, sich nicht alleine fühlen. Wir sind mit ihnen und wir begleiten sie."

Von frühmorgens an ...

Die Jugendlichen trafen sich morgens jeweils um 8 Uhr früh, um nach einem kurzen Gebet, dem Ruf: "Auf, für Chile!"  und einer Lagebesprechung mit den Autos in das Zielgebiet aufzubrechen.

Nach vollbrachter Arbeit kehrten sie erneut ins Heilgtum zurück, um um 19:30 Uhr den Rosenkranz zu beten und um 20:00 Uhr gemeinsam mit Pater Patricio Ilabaca (Schönstattpater) den Gottesdienst zu feiern.

Schönstattjugend des Heiligtum San Fernando beim solidarischen Einsatz im Erdbebengebiet Parallel hierzu entwickeln die Schönstatt-Familien ein Apostolat für die Geschädigten des Erdbebens in der ganzen Provinz von Colchagua (San Fernando gehört hierzu). Sie gehen nach Chépica, Placilla, Pumanque, Lolol, Peralillo und Santa Cruz, wobei sie in einem Schulgebäude dort übernachten.

Im nahegelegenen Santa Cruz ist ebenfalls die Mannesjugend des Heiligtums von Campanario (Las Condes, Santiago de Chile) aktiv mit ihrem Projekt zur Hilfe für die Erbebenopfer: Arriba Chile.

"Wir konnten einfach nicht zu Hause sitzen"

"Wir, die Jugendlichen, konnten nicht zu Hause sitzenbleiben. Wir fühlten eine Unruhe, die uns dazu brachte, anzupacken. Selbst Jugendliche, die nicht zur Bewegung gehörten, wollten teilnehmen und zusammen gaben wir unserer Gemeinde Hoffnung."

"Nach all diesen Tagen wissen wir, dass wir Chile neu aufbauen können. Nicht nur physisch, sondern auch geistig, wenn wir uns nur daran erinnern, dass wir ein Land von Brüdern und Schwestern sind."

Übersetzung: J. Blumers, Mainz, Deutschland

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