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2. August 2017 | Deutschland | 

Zur Mitte zurückfinden - Männerwallfahrt nach Schönstatt


Männerwallfahrt: Statio am Sarkophag des Schönstattgründers P. Josef Kentenich (Foto: Manfred Schemel)

Männerwallfahrt: Statio am Sarkophag des Schönstattgründers P. Josef Kentenich (Foto: Manfred Schemel)

Wilhelm Haaga / E.M. Kanzler. Die Männerwallfahrt 2017 veranlasste Männer aus den Diözesen Rottenburg/Stuttgart, München Freising, Augsburg Speyer und Hildesheim schon am Samstag anzureisen und sich mit einem entsprechenden Vorprogramm einzustimmen auf den Dreifaltigkeitssonntag, an dem dann noch Teilnehmer mit Bussen aus der Erzdiözese Freiburg und den Diözesen Trier, Köln und Limburg dazu kamen.

Pfarrer Jörg Simon und Ernest M. Kanzler von der Hauptstandesleitung der Schönstatt-Männerbewegung (Foto: Manfred Schemel)

Pfarrer Jörg Simon und Ernest M. Kanzler von der Hauptstandesleitung der Schönstatt-Männerbewegung (Foto: Manfred Schemel)

Den Zentrifugalkräften des Lebens entgegenwirken

Beim zentralen Wallfahrtsgottesdienst betonte Pfarrer Jörg Simon, Dreieich, in seiner Predigt, dass in Gottes Welt die Menschen ständig auf zwei Pole treffen: „Auf der einen Seite das Schöne, das Ursprüngliche, das Reine und Erhabene und auf der anderen Seite das Erbärmliche, das Scheitern, das, wo die Welt von seinem Ursprung immer mehr abweicht und auseinander zu driften droht.“ Es seien die Alltagserfahrungen, die Zweifel in den Menschen aufkommen lassen würden, ob es diesen „guten Gott und Schöpfer“ wirklich gäbe, oder ob er nur eine „Phantasiegestalt“ von Frommen und naiven Menschen wäre. Der Mensch fühle sich dann wie in einer Zentrifuge von der Mitte mit aller Gewalt an den Rand gedrängt. So werde aus einer Berufung, aus einem Beruf, die Sinn stiften, der Job, der lediglich zum Geld verdienen da ist. Oder es greife auch das Bild vom Schicksal, das erbarmungslos Lebensträume scheitern lasse.

Pfarrer Simon rief die Männer auf: „Also gilt es, dass wir wieder zu der Mitte allen Lebens zurückfinden, dass wir ‚Mitte‘ finden, die den brachialen Stürmen des Lebens standhält, die uns Standfestigkeit und Kraft schenkt.“ Es gehe darum, „Quellen-Erfahrungen“ zu machen, „aus einer Quelle, die sprudelt, die frisch ist, zu trinken, die Lebenskräfte enthält und freisetzt“.

Wallfahrtsleiterin Sr. M. Janika Trieb führte durchs Bundesheim (Foto: Manfred Schemel)

Wallfahrtsleiterin Sr. M. Janika Trieb führte durchs Bundesheim (Foto: Manfred Schemel)

Bundesheim Nordflügel (Foto: Manfred Schemel)

Bundesheim Nordflügel (Foto: Manfred Schemel)

Bundesheim Hauskapelle (Foto: Manfred Schemel)

Bundesheim Hauskapelle (Foto: Manfred Schemel)

„Quellen-Erfahrungen“ machen

Schönstatt habe diese Quelle, das Heiligtum der Dreimal wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt, sowie die Begegnung mit dem Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich und dem „Liebesbündnis, dem Angebot der himmlischen Mutter, sich für uns und für unseren Wunsch nach Heil und Heilung ganzumfänglich, bedingungslos einzusetzen. Sie, Maria, sieht immer eine Chance für mich und setzt sich für mich, ihr Kind ein“, so Simon. Gottes liebender Blick und der liebende Blick Mariens habe jeden Menschen für immer in das Gedächtnis Gottes eingebrannt. „Er vergisst mich nicht, er bricht mich immer wieder neu auf für sein Heil und spricht sein unabänderliches ‚Ja‘ zu mir. Das Ja, das Maria am Anfang, vor aller Schöpfung zu IHM gesprochen hat.“ So sei jeder Mann eingeladen, wie die Gottesmutter Maria ein Ja-Wort zu sprechen, und so zu seiner Mitte, zum dreifaltigen Gott zu finden.

„Ein Diener Mariens wird niemals zugrunde gehen.“

In einer Gebetszeit am Urheiligtum brachten die Männer alle Menschen, die ihnen am Herzen liegen, für die sie Verantwortung tragen oder die sie im Geiste zur Wallfahrt mitnehmen wollten zu Maria und stellten sich erneut in ihren Dienst, indem sie das Liebesbündnis erneuerten. Als Impuls und Hoffnungsstrahl für das Leben im Alltag zu Hause nahmen sie die Worte des Lichtrahmens um das Gnadenbild mit: „Ein Diener Mariens wird niemals zugrunde gehen.“

Neue Informationen und Erkenntnisse zum „Eispalast“ Bundesheim

Zum Programm gehörte auch eine einstündige Führung durch das Bundesheim. Das 1928 eingeweihte, erste Tagungshaus Schönstatts, weckte allgemeines Interesse und brachte neue Informationen und Erkenntnisse zutage. Wallfahrtsleiterin Schw. M. Janika Trieb verstand es, Zeit und Ort aufstehen zu lassen, in der und an dem der Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich wohnte, arbeitete und wirkte und von wo aus er sich 1941 in die Gestapohaft nach Koblenz begab.

Unter den Schwestern wurde damals für das Bundesheim der Name „Eispalast“ gebraucht, weil das große Haus wohl nur begrenzt beheizt werden konnte. Trotz Sommerhitze konnten die Männer diese Namensgebung gut nachvollziehen. Vor allem in der bis heute unverändert gebliebenen Hauskapelle fanden sie willkommene Abkühlung von der Hitze des Tages.

Die Wallfahrtsgruppe aus Freiburg am Taborheiligtum der Männer (Foto: Manfred Schemel)

Die Wallfahrtsgruppe aus Freiburg am Taborheiligtum der Männer (Foto: Manfred Schemel)


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