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5. Juli 2017 | Deutschland | 

P. Ludwig Güthlein, Schönstatt-Bewegung Deutschland, zum Tod von Joachim Kardinal Meisner


Kardinal Joachim Meisner (Foto: Archiv)

Kardinal Joachim Meisner (Foto: Archiv)

Joachim Kardinal Meisner ist heute im Alter von 83 Jahren verstorben. Er ist laut Angaben des Erzbistums Köln während seines Urlaubs am Mittwochmorgen in Bad Füssing "friedlich eingeschlafen". Als Erzbischof von Köln und Kardinal der Weltkirche habe Kardinal Meisner 25 Jahre lang das Erzbistum Köln und auch die Weltkirche geprägt, heißt es in einer ersten Stellungnahme der deutschen Bischofskonferenz. Sein Amtsvorgänger, der  Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki würdigte ihn als "Zeugen des Glaubens", der immer für die Wahrheit eingetreten sei - ob gelegen oder ungelegen. Mit Meisner sei "ein bedeutender Mann der Kirche und der Zeitgeschichte von uns gegangen", sagte Woelki gegenüber domradio.de. Er habe nicht nur die bundesrepublikanische und die kirchliche Wirklichkeit nach 1989 entscheidend mitgeprägt, sondern auch die europäische. Er sei nicht zu ermessen, was Meisner für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Osteuropa, insbesondere Polen und Tschechien, geleistet habe. Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, würdigt in einer Stellungnahme Meisners "Interesse an der Jugend und an der Zukunft der Kirche und auch eine jugendliche und kämpferische Einsatzbereitschaft" bis ins hohe Alter. Die Schönstatt-Bewegung blicke auf viele Jahre der Verbundenheit mit Meisner zurück. Lesen Sie nachfolgend die Stellungnahme von Pater Güthlein.

 

P. Ludwig Güthlein, Schönstatt-Bewegung Deutschland

Zum Tod von Joachim Kardinal Meisner

Heute Morgen, Mittwoch, 5. Juli 2017, wurde die Nachricht vom Heimgang von Kardinal Joachim Meisner bekannt. Er ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Der frühere Erzbischof von Köln sei während seines Urlaubs in Bad Füssing "friedlich eingeschlafen", teilte das Erzbistum Köln mit. 

Als deutsche Schönstatt-Bewegung blicken wir auf viele Jahre der Verbundenheit zurück. Kardinal Meisner hatte immer das Anliegen einer geistlich-spirituellen Tiefe in der Verkündigung des Evangeliums. Sein bischöfliches Motto „Unsere Hoffnung für Euch steht fest“ beschreibt gut den doppelten Charakter seiner Verkündigung. Das Evangelium war ihm Licht der Hoffnung und der Zuversicht für jede Lebenssituation und für jeden Menschen jeden Alters, und das hat er immer lebendig und lebensnah verkündet. Und genauso gehörte die Festigkeit zu ihm, allem zu widerstehen, was dieses aus dem Glauben kommende Licht verdunkeln könnte. Unerschrocken trat er für christliche und katholische Werte ein.

Kardinal Joachim Meisner im Jahr 2015 bei der feierlichen Maieröffnung im Schönstatt-Zentrum Schönstatt-Au in Borken (Foto: Archiv)

Kardinal Joachim Meisner im Jahr 2015 bei der feierlichen Maieröffnung im Schönstatt-Zentrum Schönstatt-Au in Borken (Foto: Archiv)

Im Gehorsam ging er auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. von Berlin nach Köln. Die Treue zu den Päpsten kam aus seiner innersten Glaubensüberzeugung.

Bereits in seinem Studium, in seiner Promotion über Wallfahrt und insbesondere die marianischen Wallfahrtsorte, hat er die marianische Frömmigkeit gefördert (Promotion an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom: "Nachreformatorische katholische Frömmigkeit in Erfurt"). Immer wieder hat er sich gewinnen lassen, in Schönstatt an Festtagen zum Lob der Gottesmutter beizutragen. Wir bleiben ihm dankbar verbunden.

In der Zeit des Weltjugendtages in Köln 2005 habe ich selber viele Vorbereitungsarbeiten aus der Nähe erleben können und dabei auch, wie sehr Joachim Kardinal Meisner die geistlichen Bewegungen im Blick auf den Weltjugendtag unterstützt hat.

Auf die Frage, was ihn in seiner Amtszeit in Köln am meisten beeindruckt habe, antwortete Kardinal Meisner bei seiner feierlichen Abschiedsfeier von Köln: „Unvergesslich bis heute ist die Nacht auf dem Marienfeld“ (vergleiche).

Bis ins hohe Alter hat er sich ein Interesse an der Jugend und an der Zukunft der Kirche und auch eine jugendliche und kämpferische Einsatzbereitschaft bewahrt.

Wir beten, dass das Lebensmotto von der festen Hoffnung sich nun für ihn vollendet im göttlichen Erbarmen und in der ewigen Gemeinschaft der Erlösten.

Verbunden in dieser Hoffnung und im Gebet

P. Ludwig Güthlein

Schönstatt-Bewegung Deutschland


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