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2. Juni 2017 | Deutschland | 

„Wir sind die neue Generation, deine Zukunft“ – 70. Weihetag des ersten deutschen Filialheiligtums in Ulm-Söflingen


Das Jubiläums-Heiligtum in Ulm Söflingen (Foto: Schick)

Das Jubiläums-Heiligtum in Ulm Söflingen (Foto: Schick)

Georg & Juliane Schick. „Wir sind die neue Generation, deine Zukunft“ ein Lied von Carolin Ankenbauer, das sich die Mädchenjugend spontan als Zugabe nach dem „Trag mich“ - Konzert am Auftaktabend des Festwochenendes wünscht. Die Mädchenjugend war es auch, die damals in den Kriegsjahren den Heiligtumsbau in Ulm initiiert hatte. Pater Kentenich weilte zu dieser Zeit sehr oft in Ulm und erwähnte auf dem Grundstück des späteren Heiligtums mit dem Blick zum Ulmer Münster, dass von diesem Ort aus Geschichte geschrieben werde. Und so wurde das erste Filialheiligtum, das allerdings baulich dem Urheiligtum nicht gleicht, auf deutschem Boden am 15. Mai 1947 eingeweiht.

Jubiläums-Open-Air-Konzert mit Wilfried Röhrig und Band (Foto: Schick)

Jubiläums-Open-Air-Konzert mit Wilfried Röhrig und Band (Foto: Schick)

Open-Air-Konzert zur Jubiläumseröffnung

Bei allerbestem Sommerwetter konnte das große Jubiläumswochenende am Abend des 27. Mai mit einem Open-Air-Konzert auf dem bis zum letzten Stuhl besetzten Vorplatz des Ulmer Käpelle beginnen. Wilfried Röhrig, zusammen mit Carolin Ankenbauer und Armin Jan Sayed begeisterten die Zuhörer. Bei der anfangs erwähnten Zugabe „Wir sind die neue Generation, deine Zukunft“ wurden alle zu aktiv mitsingenden Akteuren, denn nach dem Wunsch der Schönstattbewegung Mädchen/Junge Frauen (SchönstattMJF) ließ es sich auch die Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) nicht nehmen, den Zeltlager-Schlager von Winfried Röhrig, „Seid Licht und baut gemeinsam die neue Stadt“ zu wünschen. Die Musiker rockten auf der Bühne vor dem in warmen Licht angestrahlten Heiligtum und viele Zuhörer unterm gelben Sonnensegel konnten sich nicht mehr auf den Stühlen halten und sangen aus voller Kehle mit. Weitere Zugaben aus der aktuellen Konzertreihe „Trump-Bahn“ wurden dann mit dem gemeinsam gesungenen Kanon „Miteinander wachsen“ abgeschlossen.

Schwabenhymne und Mitternachtsandacht

Im Festzelt, das wie immer die SMJ bereitgestellt hatte, wurde bei Flammkuchen und erlesenen Getränken an der von der SchönstattMJF betriebenen Bar weitergefeiert und die Gäste aus nah und fern erlebten noch weitere Stunden der Begegnung. Um Mitternacht wurde die Schwabenhymne angestimmt, ehe die Glocke zur Andacht einlud. Vor dem farbig illuminierten Heiligtum stand die Osterkerze mit dem neuen Regio-Logo, umschlungen von einem Kletterseil, das zum Balken über dem Eingang hochgezogen war. Die Andacht griff wieder die historischen Texte des Treue-Heiligtums auf und spannte den Bogen zum Vertrauen beim Klettern mit dem Sicherungsseil. Als Andenken bekam jeder einen kleinen Karabiner und ein kurzes Stück Seil. Nach dem Segen wurde dann noch lange vor dem Heiligtum gesungen, ehe sich die Nachtkultur der Jugend am Feuer mit der Nachtwache vermischte.

Jubiläumsgottesdienst unterm Sonnensegel (Foto: Schick)

Jubiläumsgottesdienst unterm Sonnensegel (Foto: Schick)

Jubiläums-Käpellesfest

Am Sonntag wurde dann ein Jubiläums-Käpellesfest gefeiert. Der Festgottesdienst wurde von einem Projektchor musikalisch begleitet und Diözesanleiter, Pfarrer Klaus Rennemann, Ergenzingen, durfte neben mehreren Konzelebranten aus verschiedenen Gliederungen auch Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, begrüßen. In seiner Festpredigt bestätigte Güthlein die schwäbische Regiofamilie als bedeutenden Pfeiler in der Gründungsgeschichte des internationalen Schönstattwerkes. Und er erntet spontan Beifall, als er den „Schmerz“ des nicht anerkannten zu großen Ulmer Heiligtums erkennt und erklärt: „Größer weil besser!“

Nachdem das Ulmer Heiligtum bewusst nicht originalgetreu nachgebaut wurde, wird es nicht offiziell als Schönstattheiligtum gelistet. Dies ist für die Ulmer Gründergeneration ein schweres Schicksal, da doch sogar Pater Kentenich für dieses erste Filialheiligtum großes vorhergesagt hatte. Aber wer weiss, wenn schon der Deutsche Bewegungsleiter dies erkannt hat, vielleicht klappt es ja auch mit der Aufnahme in die Liste der bedeutendsten Heiligtümer?

Festpredigt: Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Schick)

Festpredigt: Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Schick)

Ulmer Käppele nun mit Englingstein und Grabstein von Englings Schwester

Die große Festgemeinde fand bei herrlichem Sommerwetter unterm Sonnensegel auf dem Kapellenvorplatz nicht genügend Platz, so dass eine Übertragung ins Festzelt geschalten wurde. Neben drei Bildern, mit denen Güthlein seine Predigt gliederte, griff er noch einen ganz aktuellen Vorgang auf. Die älteste Schwester von Josef Engling, einem zentral wichtigen Mitgründer Schönstatts, für den derzeit in Rom der Seligsprechungsprozess geführt wird, war in Ulm Söflingen begraben. Der Grabstein von Maria Fox, wurde nun umgearbeitet und kurz vor dem Jubiläum noch beim Englingstein bei der Schönstatt-Kapelle aufgestellt. Wieder eine Besonderheit für das Ulmer Käpelle.

Quiz zur Geschichte um das Heiligtum und der Regio gibt Gesprächsstoff

Nach dem Gottesdienst geht das traditionelle Käpellesfest weiter mit Kaffee und Kuchen im Festzelt. Auch die Heiligtumshüpfburg wird aufgeblasen und das Kinderprogramm startet. Dieses Jahr nimmt die Mädchenjugend beim Kinderschminken auch das neu designte Regio-Logo mit auf. Ein Quiz zur Geschichte um das Heiligtum und der Regio gibt Gesprächsstoff, denn die Fangfrage beantwortet niemand richtig. Pater Kentenich weilte als erstes am „Berufungs-Heiligtum“ in Ehingen und nicht wie von allen gedacht im „Treue-Heiligtum“ in Ulm oder im „Vater-Heiligtum“ in Ennabeuren. Und wieder wird über die vielen Gründerspuren in der Ulmer Regio diskutiert. Ein kleiner Leckerbissen kommt noch von zwei musikalischen Jungmännern. Bei der Delegiertentagung in Schönstatt wurde der „Kennste nich Kentenich“ Song publiziert, der in der Ulmer Mannesjugend für die Nacht des Heiligtums entstanden ist. Gemeinsam wurde der Kentenich-Song im Festzelt gesungen und die beiden Herren gaben in weiteren selbst komponierten Liedtexten noch Insider-Details zum Zeltlager zum Besten.

Die Abschlussandacht wurde von der traditionellen Käpellesfest-Band musikalisch begleitet und nachdem die Krugpost im Feuerbecken verbrannt war, boten alle anwesenden Pfarrer die Möglichkeit zum Einzelsegen an. Mit Grillwurst und Flammkuchen klang das Fest dann gegen Abend so langsam aus.

Zupackende Nachfolger der Gründergeneration

Die Ulmer Gründergeneration hat auch nach 70 Jahren zupackende Nachfolger gefunden, die die Geschichte aufgreifen und engagiert weiterschreiben. Auf diese Weise konnte das Fest ehrenamtlich auf die Beine gestellt werden: Die SMJ mit Ihrem Festzelt aus dem Zeltlager-Fundus und kräftigen und fleißigen Händen für alle Aufgaben bis hinein zur Nachtwache. Die MJF abends an der Bar und am Nachmittag kreativ beim Kinderschminken. Regiorat, Regio-eV und Käpellesfest-Vorbereitungsteam können sich bei Planung, Durchführung und beim Aufräumen auf die Gliederungen der schwäbischen Schönstatt Regio mit vielen Gönnern verlassen. So war am Sonntagabend nach dem Fest schon fast wieder alles rund um das Heiligtum aufgeräumt und der Alltag an diesem so geschichtsträchtigen Heiligtum kann wieder beginnen. Besuchen Sie doch selbst mal Ihr Highlight am Ulmer Treue-Heiligtum …

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