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2. Juni 2017 | Deutschland | 

Schönstatt-Zentrum Waldstetten verabschiedet Sr. M. Traute Eisele


Dank an Sr. M. Traute Eisele (Foto: Cornelius Wolff)

Dank an Sr. M. Traute Eisele (Foto: Cornelius Wolff)

Maria Wolff. Über 400 junge und ältere Mitfeiernde kamen am 28. Mai 2017, einem sonnigen Tag zum Heiligtum im Madonnenland – dieses Mal mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Froh, weil die große Maiandacht in Waldstetten wieder eine familiäre Begegnung in dieser lebendigen Region des Erzbistums Freiburg sein würde. Wehmütig, denn Sr. M. Traute Eisele, die über 27 Jahre hinweg das Herz dieses Zentrums war, hat aus Gesundheitsgründen nun Abschied genommen.

Regioleiter Pfr. Andreas Rapp konnte Sr. M. Monika März aus der Provinzleitung der Marienschwestern, Verwandte von Sr. M. Traute, den Dekan der Region Johannes Balbach, den Stadtpfarrer aus Walldürn, Pater Josef Bregula OFM und Vertreter aus Politik und Pfarrgemeinde begrüßen. Auch weitere Schönstattpriester und der Standesleiter der SMJ Pater Frank Riedel wirkten an diesem Nachmittag mit, ebenso wie der örtliche Gesangsverein und die Musikkapelle.

Predigt: Monsignore Dr. Peter Wolf, Oberkirch (Foto: Cornelius Wolff)

Predigt: Monsignore Dr. Peter Wolf, Oberkirch (Foto: Cornelius Wolff)

Maiandacht beim Schönstatt-Heiligtum in Waldstetten (Foto: Cornelius Wolff)

Maiandacht beim Schönstatt-Heiligtum in Waldstetten (Foto: Cornelius Wolff)

In einem Gebet und mit Rosen wird der Dank an Sr. Traute für ihr langjähriges Wirken ausgedrückt (Foto: Cornelius Wolff)

In einem Gebet und mit Rosen wird der Dank an Sr. Traute für ihr langjähriges Wirken ausgedrückt (Foto: Cornelius Wolff)

Sr. Traute: „Wir haben eine wunderbare Mutter und sie wirkt heute.“ (Foto: Cornelius Wolff)

Sr. Traute: „Wir haben eine wunderbare Mutter und sie wirkt heute.“ (Foto: Cornelius Wolff)

Ausklang mit gemütlichem Beisammensein (Foto: Cornelius Wolff)

Ausklang mit gemütlichem Beisammensein (Foto: Cornelius Wolff)

Es gibt keinen christozentrischeren Menschen als Maria

Monsignore Dr. Peter Wolf, Oberkirch, der der liturgischen Feier unter dem Motto „Mutter Maria, mit Dir will ich gehen“ vorstand, freute sich über das Geschenk, in einem großen Miteinander an diesem Nachmittag feiern zu können. Zunächst das Miteinander mit Jesus in der vorangegangenen eucharistischen Anbetung, und dann das Miteinander mit Sr. M. Traute. Im Blick auf das Miteinander von Maria und Elisabeth im vorgetragenen Evangelium würde deutlich: hier erkennt jemand zum ersten Mal, wer Maria tatsächlich ist. Durch den Heiligen Geist wird Elisabeth deutlich: „Es ist die Mutter meines Herrn.“ Diese Stelle sei letztendlich eine Bibelbetrachtung über Maria und ihren Sohn. Alles dreht sich bei Maria um Jesus – es gibt kein innigeres Miteinander, keinen christozentrischeren Menschen als Maria.

Daher schließe auch das Miteinander der Anwesenden mit Maria auf für ein tieferes Miteinander mit Jesus. Viele Personen der Kirchengeschichte bis hin zu Pater Josef Kentenich hätten sich und ihre Gefolgschaft aus diesem Grunde Maria anvertraut, um mit ihr in ein tiefes Miteinander mit Jesus zu kommen.

„Gib mir dein Gesicht!“

Die verähnlichende Kraft des Miteinanders verdeutlichte Monsignore Wolf an einer Geschichte: Ein älterer Priester habe in eine Schönstatt-Mädchengruppe ein Bild der Gottesmutter von Schönstatt mitgebracht. Es habe an einer Kerze Feuer gefangen und ausgerechnet das Gesicht der Gottesmutter sei nicht mehr sichtbar gewesen. „Ich glaube, die Mutter will sagen: ‚Gib mir dein Gesicht!‘“, habe ein Mädchen der Gruppe zum Ausdruck gebracht. Die jungen  Frauen hätten ernst gemacht und vier Mitglieder der Gruppe hätten ihre geistliche Berufung als Schwestern erkannt.

Pater Kentenich habe den Marienschwestern aufgetragen, etwas von der Gottesmutter auszustrahlen, so Peter Wolf weiter. „Sr. Traute war für viele von uns ein Gesicht der Gottesmutter. Wir dürfen danken, dass sie in die Mädchenjugend fand, 1964 Marienschwester wurde und seit 1966 in der Mädchenjugend arbeitete. 1978 schlossen sich 10 Jahre als Sekretärin bei Bischof Moser in Rottenburg – Stuttgart an und seit 1988 vermittelte sie vielen Menschen in Waldstetten die Beheimatung auf menschlicher Ebene, die die Gottesmutter im Heiligtum schenken will.“

Worte der Wertschätzung und des Dankes

Die Grußworte des Nachmittags brachten die große Wertschätzung von Schwester Traute zum Ausdruck. Diözesanleiter Pfr. Lukas Wehrle und andere Vertreter aus der Schönstatt-Bewegung, aus Kirche und Politik zeigten: Sr. Traute war für die Gottesmutter menschlicher Knotenpunkt eines großen Beziehungsnetzes. Regioleiter Pfr. Rapp fasste zusammen, dass Sr. Traute dem Namen des Zentrums „Mariengart“ Leben gegeben habe. Sie habe das Heiligtum geöffnet, Heimat geschenkt und die Menschen angenommen. Ihr Name war Programm: Traute - „Trautes Heim“.

Dekan Balbach entfaltete, dass sie die Werke der Barmherzigkeit am Zentrum und darüber hinaus gegenüber kirchlichen und weltlichen Gruppen gelebt hat. „Waldstetten ist für unser Dekanat ein wichtiger geistlicher Ort.“ Ortsvorsteher Hartmann bezeichnete Sr. Traute als „Aktivator, die viele Mitgeher gesammelt hat und dann ging es los.“ „Sie war in der Region der größte Hotelier“. Weiter dankt er, dass das „Schönstatt-Werk uns zwei neue Werkzeuge gegeben hat“: Sr. Marie-Gudrun und Sr. M. Rosa. Ihr Einsatz während der ersten Monate habe schon sehr gut begonnen! Sr. Marie-Gudrun selbst meinte: „Unser Erbe gefällt uns gut!“

Schönstatt hat Waldstetten weltbekannt gemacht

In all den Jahren sei ihr der Ort und die Menschen ans Herz gewachsen, so Sr. M. Traute am Ende der Maiandacht. „Unser Heiligtum ist im Netz der Heiligtümer. Schönstatt hat Waldstetten weltbekannt gemacht.“ Ja, sie habe hier Heimat gefunden und sie danke für alle Verbundenheit, vor allem während ihrer Krankheit. Entscheidend vorgeprägt habe sie die Zeit zwischen 1965 und 1968, in der sie im selben Haus wie Pater Kentenich leben und sich von ihm prägen lassen durfte. Sie sei in seine Sendung hineingewachsen und es sei ihr ein Anliegen, dass Schönstatt noch mehr in der Kirche wahrgenommen werde. Daher dankte sie für eine Spende für das internationale Schönstattzentrum Belmonte in Rom. Ihr Schlussgedanke: „Vertrauen streift das Wunder.“ Ihre Erfahrung sage ihr, dass großes kindliches Vertrauen in Gott und in das Leben Wunder geschehen lasse. Das habe sie getragen und sie wünsche allen, was sie selbst erfahren habe: „Wir haben eine wunderbare Mutter und sie wirkt heute.“


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