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23. Mai 2017 | Deutschland | 

„Er kam hinzu und ging mit ihnen – durch Krisen und über Grenzen“


Pater Stefan Strecker beim Besinnungstag für Ehepaare in Weiskirchen (Foto: Bläsius)

Pater Stefan Strecker beim Besinnungstag für Ehepaare in Weiskirchen (Foto: Bläsius)

Michael Stipp. „Ich krieg die Krise!“ - wem ist nicht schon öfter in einer schwierigen, unüberschaubaren Situation dieser Ausruf herausgerutscht? Auch in Ehen und Familien kennt man gelegentlich dieses Gefühl, erlebt vielleicht sogar ernste Belastungen, die aus der momentanen Perspektive nicht bewältigbar erscheinen. Deshalb lautete die Überschrift über der Sonntagsveranstaltung für Ehepaare mittleren Alters am 7. Mai 2017 im Schönstatt-Zentrum in Rodgau-Weiskirchen auch: „Ich krieg die Krise!“ Aber im Untertitel las man die Verheißung: „Er kam hinzu und ging mit ihnen – durch Krisen und über Grenzen“. Offen eingeladen hatte die sogenannte „Wurzelgeneration“, ein Zusammenschluss von Ehepaaren der Schönstatt-Familienbewegung in der Diözese Mainz im Alter von etwa 50 bis gut 60 Jahren.

Wie Weggemeinschaft Krisen überwindet

In seinem Impuls zeigte Pater Stefan Strecker, München, geistlicher Leiter der Schönstatt-Familienbewegung Deutschland, anhand der Emmaus-Erzählung des Lukas-Evangeliums, wie Jesus zwei Jünger, die durch die schreckliche Erfahrung des Kreuzestodes ihres Herrn und durch unglaubwürdige Gerüchte über seine angebliche Auferstehung völlig deprimiert und verunsichert waren, durch seine Weggemeinschaft zum Glauben an dieses Ereignis und damit zur Überwindung ihrer persönlichen Krise führte. Die Jünger vertrauten ihm, dem zunächst unbekannt Erscheinenden, verspürten durch seine Begleitung wieder die Kraftquelle in ihrem Herzen und luden ihn an ihrem Zielort ein, bei ihnen zu bleiben, wo er sich ihnen schließlich durch die für ihn kennzeichnende Handlung des Brotbrechens offenbarte.

Die Teilnehmer vor der Schönstatt-Kapelle in Rodgau/Weiskirchen (Foto: Bläsius)

Die Teilnehmer vor der Schönstatt-Kapelle in Rodgau/Weiskirchen (Foto: Bläsius)

Krisen sind keine Katastrophen, sondern Entscheidungssituationen

Die Begleitung durch den auferstandenen Jesus ließe sich auch heute in den persönlichen, kirchlichen und geschichtlichen Umbrüchen erfahren, so Pater Strecker. Ob man nun mit motivierender Freude oder mit Erschrecken und Angst darauf reagiere: Geht man im Vertrauen auf Jesus produktiv damit um, so spürt man in sich neben den Veränderungen auch die eigenen Ressourcen und eine Sehnsucht und Erwartung auf das entstehende Neue. Daraus, so der Familienselsorger, könne eine neue Perspektive auf das entstehen, was bevorsteht - denn eine Krise sei keine Katastrophe, sondern eine Entscheidungssituation.

Mit diesen Gedanken wurden die zehn Ehepaare in eine längere Pause entlassen, in der sie das Gehörte in persönlichen Gesprächen auf ihre eigene Lebenslage anwenden konnten.

Auch in der Predigt des abschließenden Gottesdienstes im Diözesanheiligtum vertiefte Pater Strecker die Impulse aus der Emmaus-Erzählung noch einmal. Mehrere Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, die Bitte um Beistand in aktuellen Krisen in den Fürbitten persönlich zu formulieren. Am Ende des Gottesdienstes dankten alle Pater Strecker ganz herzlich für die Gestaltung des Tages.


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