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22. Mai 2017 | Deutschland | 

Liebesbündnis mit dem Heiligen Geist


Feierstunde im Schönstatt-Heiligtum in Oberkirch (Foto: Wehle)

Feierstunde mit Weihbischof Dr. Michael Gerber, Freiburg, im Schönstatt-Heiligtum in Oberkirch (Foto: Wehle)

Petra Schneckenburger. Es ist schon fast vier Wochen her, dass sich am 29. April 2017, auf Einladung des Schönstatt-Frauenbundes und des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester, eine „pfingstliche Gemeinschaft“ von etwa 70 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Schönstattgemeinschaften am Schönstatt-Heiligtum Marienfried in Oberkirch, dem Diözesanzentrum der Freiburger Schönstatt-Bewegung getroffen haben. Anlass waren drei Jubiläen: 50 Jahre „Oberkircher Ereignis“, 30 Jahre Anbringung der sieben roten Steine am Heilig-Geist-Symbol in Oberkirch und die Erneuerung des Liebesbündnisses mit dem Heiligen Geist.

„Oberkircher Ereignis“

Als „Oberkircher Ereignis“ ging das Treffen einer Gruppe von 10 Theologiestudenten aus ganz Deutschland in die Schönstatt-Geschichte ein, die sich am 20. April 1967 im Diözesanheiligtum in Oberkirch trafen. Dabei ging es um Sein oder Nichtsein der Schönstätter Theologengemeinschaft. Das damalige Schriftgespräch in der Schönstattkapelle über das Pfingstgeschehen erlebten sie als eine Stunde der Ermutigung und das Heiligtum selbst als Coenaculum, als einen Ort, wo der Geist Gottes unter den Jüngern zugegen ist. Sie schlossen damals ein Liebesbündnis mit dem Heiligen Geist und wurden in ihrem Tun Tage später vom Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, mit dem Wort bestätigt: „Wenn das Liebesbündnis mit dem Heiligen Geist geschlossen ist, kann ich ruhig sterben“ (P. Kentenich am 27. April 1967 zu Theologiestudenten).

Etwa 70 Vertreter der Schönstatt-Gemeinschaften waren zur Jubiläumsfeier nach Oberkirch gekommen (Foto: Wehle)

Etwa 70 Vertreter der Schönstatt-Gemeinschaften waren zur Jubiläumsfeier nach Oberkirch gekommen (Foto: Wehle)

Das Liebesbündnis mit dem Heiligen Geist wird erneuert (Foto: Wehle)

Das Liebesbündnis mit dem Heiligen Geist wird erneuert (Foto: Wehle)

Schönstatt-Frauenbund erhält „Coenaculumsendung“

Wenige Tage nach diesem Ereignis, am Pfingstsonntag, 14. Mai 1967, weihte Pater Kentenich das Heiligtum des Schönstatt-Frauenbundes am Fuße des Marienberges in Schönstatt ein. Es ist das einzige Heiligtum, das er persönlich nach seiner Heimkehr aus dem Exil weihte. Er deutete diesen Gnadenort als „Coenaculum“, entfaltete auf dem Hintergrund der nachkonziliaren Kirche und Welt die „Coenaculumsituation“, den „Coenaculumsgeist“ und die „Coenaculumsfrucht“, und vertraute dem Schönstatt-Frauenbund die sogenannte „Coenaculumsendung“ an. Im April 1987 schließen der Schönstatt-Frauenbund und die Schönstatt-Priester der Erzdiözese Freiburg in Oberkirch zusammen das Liebesbündnis mit dem Heiligen Geist. Als sichtbaren Ausdruck für die sieben Gaben des Heiligen Geistes, für das gelebte Liebesbündnis mit ihm und für eine Heilig-Geist-Strömung in der Schönstattfamilie bringen sie am Heilig-Geist-Symbol sieben rote Steine an.

… für ein neues Pfingsten

Entlang dieser historischen Lebensvorgänge kamen zwei Zeitzeugen zu Wort: Dr. Peter Wolf zeigte in seinem Vortrag die Geschichte und Bedeutung des Liebesbündnisses mit dem Heiligen Geist auf und Pfr. Kurt Faulhaber zog mit bewegtem Herzen Parallelen zur heutigen Situation. Während der Feierstunde im Heiligtum stellte Weihbischof Dr. Michael Gerber, Freiburg, den ganzen Vorgang in die aktuelle Weltsituation und weitete den Blick der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ein neues Pfingsten der Kirche als Verheißung und Auftrag. Er legte allen Anwesenden u.a. ans Herz: „Wir dürfen glauben, dass wir auch als kleiner gewordene Gemeinschaften weiterhin – wie die Jerusalemer Gemeinde – eine unverzichtbare Bedeutung für das Ganze haben, gerade auch im Sinne als Garanten für die Ursprungstreue. Zugleich – ganz im Sinne des ‚Neuen Pfingsten‘ sollten wir wahrnehmen, wo und wie der Heilige Geist heute neu Menschen in sein Liebensbündnis führt... ‚Neues Pfingsten‘ – nach 50 Jahren dürfen wir beten um diese Gnade der offenen Herzen: Damit das Wirklichkeit wird, was unser Vater ins Gebet bringt: Maria, inmitten der Apostel darfst erflehn / du machtvoll des versprochnen Geistes Wehn / das schwache Menschen umgewandelt hat / die Kirche hinweist auf den Siegespfad / Schließ unsre Seelen auf für Gottes Geist / dass neu die Welt- und wir dürfen hinzufügen, auch die Kirche, auch Schönstatt - er aus den Angeln reißt. Amen“

Während die Schönstätter sich um den Heiligen Geist scharten und das Liebesbündnis mit ihm erneuerten, feierte gleichzeitig ein evangelisches Brautpaar mit seinen Gästen, in Sichtweite, rund um die Oberkircher Mariensäule seinen Ehebund. Nach der Feierstunde gab es bei einem Umtrunk Gelegenheit um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Jubiläumsfeier am 4. Juni 2017 in Schönstatt

Im Blick auf den Pfingstsonntag, den 4. Juni 2017, beten und bitten die Teilnehmer und besonders die Mitglieder des Schönstatt-Frauenbundes: „VENI SANCTE SPIRITUS! Ein neues Pfingsten - ersehnen und erflehen wir, 50 Jahre nach der Einweihung unseres Coenaculum-Heiligtums durch unseren Vater und Gründer Pater Kentenich.“ Zur Mitfeier des Jubiläums in Schönstatt lädt der Schönstatt-Frauenbund am Pfingstsonntag, 4. Juni, herzlich ein.


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