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20. März 2017 | Delegiertentagung | 

Wohin geht’s 2018? - Delegiertentagung 2017 Sonntag Abschluss


Bei der Auswertung der Delegiertentagung (Foto: Brehm)

Bei der Auswertung der Delegiertentagung (Foto: Brehm)

„Bündnisergriffen – Pendelsicherheit – kulturprägend – GRÜNDERGEIST, Startup-Mentalität, Kentenich.“ Diese Worte – und im Hintergrund die langfristige Folie „Bündniskultur“ - standen am Ende des Nachmittages des zweiten Arbeitstages der Delegiertentagung, der der Zentralwertsuche für 2018 gewidmet war, im Blick. Keine Formulierung sollte gesucht werden – das übernehmen der Zentralrat und die Konferenz der Verantwortlichen später im Jahr. Die Stichworte formulieren aber die wichtigsten Anhaltspunkte, die Grobrichtung, wohin die Reise im kommenden Jahr gehen wird, welche Inhalte die Schönstattfamilie im derzeitigen Weltgeschehen ein- und weiterbringen kann, wie sich persönliches Engagement und das Engagement der geistlichen Bewegung für Gesellschaft und Welt darstellen können.

Abschlusstag der Delegiertentagung 2017 im Pater-Kentenich-Haus, Vallendar-Schönstatt (Foto: Brehm)

Abschlusstag der Delegiertentagung 2017 im Pater-Kentenich-Haus, Vallendar-Schönstatt (Foto: Brehm)

Vom Wahrnehmen über das Erarbeiten zum Engagement

Der letzte Morgen der Delegiertentagung 2017 steht unter dem Thema „Engagement“. Nach dem Wahrnehmen und Erarbeiten der letzten beiden Tage geht es jetzt um das sich einbringen, um Verantwortung übernehmen in Familie, Gesellschaft und Politik. Bewegungsleiter Pater Ludwig Güthlein drückte seine Hoffnung aus, dass der Sonntag-Vormittag mit der Vorstellung ausgewählter Initiativen („die Auswahl ist immer eine besondere Sache …“) dazu beitragen kann, „wie es uns gelingen kann, nach dem gemeinsam Wahrnehmen zum gemeinsam Realisieren und zum gemeinsam Leben zu kommen. Wo wir gemeinsam am Lebensstrom dranbleiben können.“ Dem dienten einige Statements über verschiedene Initiativen.

Johannes Höfle (Foto: Brehm)

Johannes Höfle (Foto: Brehm)

Nacht des Heiligtums 2017

Johannes Höfle motiviert für die Unterstützung der Nacht des Heiligtums NdH. Das Motto 2017: „Bühne frei – mit dir geht mehr“ signalisiere deutlich, dass sie als Jugendliche sich einbringen wollen in diese Welt. Nicht passiv als Zuschauer am Rand stehen, sondern sich fordern lassen. „Lasst uns leben wie ein Feuerwerk“, so heiße ein Lied. Leben wie ein Feuerwerk, ja, aber nicht am Ende verpuffen, sondern wie ein nachhaltiges Feuerwerk!

Fälschlicherweise hätten manche die Ansicht, die NdH sei nur etwas für die Schönstatt-Bewegung Mädchen/Junge Frauen (SchönstattMJF) und die Schönstatt Mannesjugend (SMJ). Doch weit gefehlt! Die Nacht des Heiligtums ist das große Jugendevent für alle Jugendlichen, um Schönstatt kennen zu lernen. „Wie soll das gehen, wenn Sie sie nicht einladen“, so Höfle auffordernd an alle Delegierten. Zur Unterstützung der Finanzierung der NdH können Essensbons und Capuccinobons gekauft werden, die den Jugendlichen zu Gute kommen. Und es werden Sponsoren gesucht. „Wer kennt welche? Wer kann seine Firma, in der er/sie arbeitet als Sponsor gewinnen?“, so Johannes Höfle. Und auch Gebet sei hochwillkommen.

Und eines möchte er nochmals unterstreichen: Die NdH ist keine Spaßveranstaltung, sondern eine Veranstaltung mit viel Spaß und Tiefgang. Denn die Jugendlichen sollen aus Schönstatt etwas mitnehmen für ihren Alltag. „Und dazu brauchen wir Sie! Wir brauchen Vorbilder!“, so schloss Höfle.

Uta und Prof. Dr. Joachim Söder (Foto: Brehm)

Uta und Prof. Dr. Joachim Söder (Foto: Brehm)

500 Jahre Reformation – Lernprozesse für eine zerrissene Welt

Unter dem Thema: „500 Jahre Reformation – Lernprozesse für eine zerrissene Welt“ veranstaltet das Josef Kentenich Institut (JKI) aus Anlass des Reformationsgedenkens am 25. März auf Berg Moriah, Simmern, einen Studientag. Uta und Prof. Dr. Joachim Söder machten deutlich, dass der Studientag zwei Perspektiven in den Blick nehmen wird: „Welche Rolle kommt den geistlichen Neuaufbrüchen im ökumenischen Dialog zu?“ Dazu spricht Professor DDr. Markus Enders von der Universität Freiburg Und: „Gibt es ökumenische Lernerfahrungen, die auch im Gespräch mit anderen Religionen fruchtbar gemacht werden können?“ Dieses Thema wird Professor Dr. Josef Freitag von der Universität Erfurt in den Blick nehmen. Pater Johannes Michael Marmann, Schönstattpater, wird zu Beginn das spannende Thema „Schönstatt und die Ökumene – eine Selbstverständlichkeit?!“ beleuchten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Ehepaar Söder weist auch noch einmal auf den JKI-Kurs „Geistliche Begleitung“ hin, für dessen bevorstehende Neuauflage noch Anmeldungen möglich seien. Außerdem thematisieren sie das neueste JKI-Projekt, den Fernlehrgang Schönstatt, ein neues, höchst interessantes Angebot für alle, die Schönstatt näher kennenlernen und seine Spiritualität sich aneignen wollen. „Hier kann man sich tatsächlich 12 Monate lang mit dem Geist des Gründers auseinandersetzen“, bemerkt Prof. Söder im Blick auf den Zentralwert für das Jahr 2018. Der Kurs für junge Erwachsene hat bereits begonnen (siehe Bericht bei schoenstatt.de). Ein weiterer Kurs für Erwachsene ist mit 40 Personen eigentlich überbucht. Daher habe das JKI beschlossen, weitere Mitarbeiter zu gewinnen um bei weiterem Interesse noch interessierte Personen aufnehmen zu können.

Familie Mettmann beim Anspiel zum Familienfestival 2018 (Foto: Brehm)

Familie Mettmann beim Anspiel zum Familienfestival 2018 (Foto: Brehm)

Vertreter der drei Familiengemeinschaften Schönstatts zeigen ihre Zusammenarbeit für das Familienfestival 2018 (Foto: Brehm)

Vertreter der drei Familiengemeinschaften Schönstatts zeigen ihre Zusammenarbeit für das Familienfestival 2018 (Foto: Brehm)

Ganz Schönstatt betet: Pfingstgebet 2017 (Foto: Brehm)

Ganz Schönstatt betet: Pfingstgebet 2017 (Foto: Brehm)

Familienfestival 2018

Nach einem köstlichen Anspiel durch Ehepaar Mettmann mit ihren vier Kindern stellen die Familien vom Schönstattinstitut Familien, vom Schönstatt-Familienbund und der Schönstatt-Familienbewegung gemeinsam das Familien-Festival 2018 vor, das am 26./27. Mai 2018 in Schönstatt stattfinden wird. Das Ziel: Anknüpfen an der Gnade des Jubiläums 2014; neues Feuer holen für Partnerschaft und Familie; aus Freude an Ehe und Familie für Freude an Ehe und Familie werben; die Kraftquellen in den Blick nehmen, die Ehe und Familie heute durch die Klippen der Zeit bringen helfen und das alles unter der Leitung und dem Schutz Marias, der Frau, die Ahnung hat von Ehe und Familie und die kraftvoll erzieht in der Liebe.

Wie eine eingeschworene Gemeinschaft mit viel Freude am Miteinander klingt es, als die Familien der drei Familiengemeinschaften gleichzeitig werben: „Gemeinsam ist‘s effektiver! Damit unserer Ehe ein Liebesbündnis bleibt!“

Pfingstgebet - Ganz Schönstatt betet

„Wenn wir das Miteinander in allen Richtungen pflegen wollen, ist es ganz bestimmt wichtig, gerade auch das Miteinander im Gebet zu pflegen, also eine Zeit zu haben, wo wir gemeinsam mehr beten als sonst, das Übernatürliche ins Spiel bringen“, so Pater Güthlein bei seinem Hinweis auf das Pfingstgebet, für das auch in diesem Jahr aus der Feder von Pfarrer Josef Treutlein beim Büro des Bewegungsleiters eine Arbeitshilfe erhältlich ist. Persönlich beten, ein kleines Gebets-Projekt in der Pfarrgemeinde daraus machen, in Gruppen beten. Die Texte der Arbeitshilfe sind in diesem Jahr besonders geprägt von den zentralen Themen des Ökumenischen Netzwerkes „Miteinander für Europa“. Wir beten für die Ökumene, wir beten für Europa. Die Arbeitshilfe kann bezogen werden bei: Büro des Bewegungsleiters, Höhrer Straße 84, 56719 Vallendar, 0261-921389-100, bewegungsleiter@schoenstatt.de. Außerdem sind die Texte über die folgende Internetseite online zugänglich

(Foto: #pulseofeurope)

(Foto: #pulseofeurope)

#PulsOfEurope –Pulsschlag Europas

Weil sie überzeugt sind, dass die Mehrzahl der Menschen an die Grundidee der Europäischen Union und ihre Reformierbarkeit und Weiterentwicklung glaubt und sie nicht nationalistischen Tendenzen opfern möchte, haben Sabine und Daniel Röder aus Frankfurt die Initiative „Pulse of Europe“ ins Leben gerufen. Es geht ihnen - weder religiös, noch parteipolitisch motiviert - um nichts Geringeres als die Bewahrung eines Bündnisses zur Sicherung des Friedens und zur Gewährleistung von individueller Freiheit, Gerechtigkeit und Rechtssicherheit. „Müssten wir so eine Initiative nicht mit unserem Gebet unterstützen?“, fragt Pater Güthlein die Delegierten, während auf der Leinwand eine Liste der Städte eingeblendet wird, die sich pulseofeurope bereits angeschlossen haben. In Koblenz z. B. treffen sich alle, die FÜR den weiteren Zusammenhalt in Europa sind jeden Sonntag um 14.00 Uhr auf dem Jesuitenplatz zu einem zwanglosen Treffen. Vereinigendes Zeichen: zur Unterstützung Europas etwas Blaues mitbringen.

Mehr Informationen: www.pulseofeurope.eu

Auf dem Tisch vor Pater Dr. Joachim Schmiedl, Postulator im Seligsprechungsprozess Josef Englings, die Positio (Foto: Brehm)

Auf dem Tisch vor Pater Dr. Joachim Schmiedl, Postulator im Seligsprechungsprozess Josef Englings, die Positio (Foto: Brehm)

Positio mit Gewicht

Es sei interessant, dass kurz vor dem 100. Todesjahr Josef Englings der Papst eine im Herbst 2017 beginnende Bischofssynode ausgerufen habe mit dem Thema: „Jugend und Berufung“. Das bemerkt Pater Dr. Joachim Schmiedl, Postulator im Seligsprechungsprozess Josef Englings. Engling sei ein exemplarisches Beispiel dafür, wie man als Jugendlicher heilig werden könne, seine Berufung finden und in Treue leben könne inmitten aller Herausforderungen.

Nachdem der Seligsprechungsprozess lange ins Stocken geraten war, weil die Kirche sich nicht einig war, ob Soldaten wirklich heiliggesprochen werden könnten, habe er nun Fahrt aufgenommen. Zusammen mit dem inzwischen ehemaligen Generalpostulator der Pallottiner, Pater Koletzki habe er die Positio erarbeitet, ein Text, in dem es um das Leben, die Tugenden und den Ruf der Heiligkeit Josef Englings gehe. Das Buch sei im April 2016 in Rom bei der Heiligsprechungskongregation abgegeben und im Dezember von einer Historikerkommission durchgearbeitet worden. Deren sechs Gutachter stimmten nach der Lektüre geschlossen dafür, dass der Prozess nun weitergehen solle. „Nur“, so Schmiedl – „wir brauchen ein Wunder, und zwar möglichst schnell! Beten Sie zu Josef Engling und berichten Sie uns über alles, was Ihnen wie ein Wunder vorkam.“

Pater Ludwig Güthlein (Foto: Brehm)

Pater Ludwig Güthlein (Foto: Brehm)

Und noch ein Startup: Förderkreis Schönstatt-Bewegung Deutschland e.V.

Um die Finanzierung zentraler Aufgaben für die Schönstatt-Bewegung Deutschland auf solidere Beine zu stellen, bemüht sich der Schönstatt-Bewegung Deutschland e. V. um den Aufbau eines Förderkreises. Pater Güthlein machte deutlich, dass es in Schönstatt keine Mitgliedsbeiträge gäbe. Man wolle Bewegung sein, für alle offen, mit viel Dynamik und wenig Organisation. „Ob Kentenich das so zu Ende gedacht hat?“ Pressearbeit, Kontakte mit der Kirche, Publikationen, Materialhefte. Es geht darum, miteinander im Lebensstrom zu sein. Er wolle niemanden um Geld anpumpen, aber wach machen für die Notwendigkeit, den Bewegungsleiter mit seinen zentralen Aufgaben zu unterstützen, so Güthlein. Es koste schon Nerven. „Man versucht seine Arbeit zu machen und stellt fest, eigentlich kommen wir mit dem Budget gar nicht aus.“

Pater Güthlein dankt den Moderatoren Manuela und Peter Miller für ihren Dienst für die Tagung (Foto: Brehm)

Pater Güthlein dankt den Moderatoren Manuela und Peter Miller für ihren Dienst für die Tagung (Foto: Brehm)

Dank

Mit einem Dank an alle, die der Tagung Gesicht verliehen haben, sich einsetzten für die innere und äußere Gestaltung und einer Messfeier in der Anbetungskirche, der Pater Theo Breitinger, Vorsitzender des Landespräsidiums, vorstand, endete die Delegiertentagung 2017. Spannend, wie Zentralrat, Landespräsidium und Diözesanpräsides bei der „Konferenz der Verantwortlichen“ den angedachten Zentralwert für die Arbeit 2018 in ein Jahresmottowort bringen werden.


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