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18. März 2017 | Delegiertentagung | 

Kennste nich, Kentenich? - Familienabend


Was ist Pater Kentenich für mich? (Foto: Brehm)

Was ist Pater Kentenich für mich? (Foto: Brehm)

CBre. Am Abend des ersten Tages der Delegiertentagung 2017 versammelten sich die Teilnehmer zu einem "Familienabend", der unter dem Thema stand: "Wie Pater Kentenich Menschen inspiriert" und von Schwester M. Veronika Riechel moderiert wurde. Raphael Schlecht’s fröhliches Raplied „Kennste nich, Kentenich“ über Pater Kentenich war der Auftakt, bevor 5 Jugendliche in zwei Sätzen ihre Beziehung zum Gründer Schönstatts kurz umreißen sollten. Einer, von dem man Gelassenheit und absolutes Vertrauen lernen kann, eine Vaterperson, die hilft, den eigenen Mikrokosmos immer neu zu entdecken. Er stachle zu geistigen Höhenflügen an und dränge darauf, sich selbst Gedanken zu machen und Stellung zu nehmen. Sein tiefes Vertrauen in Gott packe einen vor allem dann, wenn eigene Entscheidungen anstehen, die nicht leicht fallen. Pater Kentenich sei ein großer Visionär, der gleichzeitig aber das Kleine im Blick habe und Mut mache, die Welt ein bisschen besser zu machen.

Schwester M. Veronika Riechel, Maria Wolff, Gertrud Gausling, Klaus Heizmann  (Foto: Brehm)

Schwester M. Veronika Riechel, Maria Wolff, Gertrud Gausling, Klaus Heizmann  (Foto: Brehm)

Standfestigkeit

Getrud Gausling und Klaus Heizmann lernten Pater Kentenich als Jugendliche kennen, während Maria Wolff ihn aus der Sicht des Kindes erlebte. Alle drei erzählten von ihren Eindrücken. Gertrud Gaußling war fasziniert von Pater Kentenichs Standfestigkeit „wie ein Pfahl stand er am Rednerpult, kurz zurück aus dem Exil, überhaupt nicht deprimiert, sondern begeisternd und begeistert.“ Sie habe alle Entscheidungen, die sie treffen musste in ihrem Leben, jedes Mal mit Pater Kentenich zusammen getroffen. Das wäre ziemlich gefährlich. "Ich habe oft erst mal abgelehnt, aber Pater Kentenich hat dann wohl überzeugt, dass das gut passt und ich mich darum kümmern soll."

Gewaltige Inspiration

Für Klaus Heizmann bedeutet Pater Kentenich eine  „gewaltige Inspiration“. Er helfe, Dinge zu greifen, die in der Zeit lägen und ebenso, Dinge durchsichtig zu machen auf Gott hin. "Wir haben nicht nur Spiritualität und Pädagogik des Gründers, sondern auch seine Anregung, Inhaltliches symbolisch begreifbar zu machen." Imponiert habe ihm als Jugendlicher, wie ernst Pater Kentenich sie junge Kerle genommen habe.

Einer, der den Laden zusammenhält

Pater Kentenich habe ihr einen Hl. Abend vermasselt, denn er kam ausgerechnet am Heiligen Abend 1965 am Flughafen in Frankfurt an, wo ihn ihr Vater und ihre Brüder erwartet hätten, erzählte Maria Wolff. Für sie sei es völlig unverständlich gewesen, warum ihr Vater Pater Kentenich der Bescherung vorgezogen habe. Als er 1968 gestorben sei, habe sie ihren Vater gefragt: "Wer wird denn jetzt sein Nachfolger? Ohne ihn, dachte ich, kracht der Laden doch zusammen." Heute befänden wir uns in einer unglaublichen Umbruchssituation, aber er gäbe Kriterien und Anhaltspunkte, um sich zu orientieren. Sie habe bei ihm immer bewundert, wie gut er die Balance halten konnte zwischen Idealorientierung und der Lebensbegleitung einzelner. Das wolle sie gerne lernen.

Sr. M. Thomasine Treese (Foto: Brehm)

Sr. M. Thomasine Treese (Foto: Brehm)

Den Willen Gottes entschlüsseln

Schwester M. Tomasine Treese erzählt in einem längeren Statement, wie griffsicher Pater Kentenich den Willen Gottes entschlüsseln konnte. Sie hat ihn in Milwaukee kennengelernt, völlig überzeugt, dass sie als Marienschwester in die Mission nach Afrika gehen wolle. Er habe sie wiederholt gefragt, warum sie das wolle. Sie habe es ihm wieder und wieder zu erklären versucht: armen Leuten helfen, Abenteuerlust, den Erfolg der Arbeit sehen, Anerkennung. Stückweise habe er ihr die Augen geöffnet, sie auf verschlossene und offene Türen aufmerksam gemacht, ihr die Neuevangelisierung der ehemals christlichen Völker dringlich vor Augen geführt. Pater Kentenich hat ihr geraten, ihre Entscheidung nochmals mit der Gottesmutter durch zu überlegen. Sie habe sich nach gründlichem Nachdenken dann gegen Afrika und für USA entschieden. Damit würde sie auch direkt in USA bleiben und dort eintreten bei den Marienschwestern. „Was sagen ihre Eltern dazu?“, habe Pater Kentenich gefragt. „Sie wissen es noch nicht!“ Als sie es ihnen geschrieben hatte, kam die Antwort der Mutter: „Ich bin froh, dass du in den USA bist. In den Dschungel von Afrika könnte ich kein Päckchen schicken.“ Als sie diese Reaktion Pater Kentenich erzählte, hat er sich gefreut. „So reagiert eine echte Mutter.“ Und er fügte hinzu: „Das ist das Zeichen, auf das ich noch gewartet habe. Nun gebe ich Ihnen meinen Segen!“

Sie habe das – so Schwester Tomasine – tief berührt. Es habe ihr gezeigt, ich bin ihm wichtig, er hat ein letztes Zeichen erbeten. „Und so begann ich Land und Leute zu lieben. Nie habe ich diese Entscheidung bereut!““, so schloss sie ihren Beitrag.


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