Nachrichten

15. März 2017 | Deutschland | 

Exerzitien für Ehepaare im Schönstatt-Zentrum Memhölz


Zeit als Paar bei den Exerzitien für Ehepaare (Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com)

Zeit als Paar bei den Exerzitien für Ehepaare

Regina und Matthias Hagmann. Sechs Paare sitzen jeweils an einem Tisch. Im Hintergrund leise Musik. Vor ihnen liegt ein leerer Bilderrahmen. Daneben steht ein langer Tisch mit Bastelmaterial, Papiere, Farben, Stoffe… Jedes Paar überlegt gemeinsam, wie es das Bild, das die Exerzitiengruppe in diesen Tagen begleitet, ganz persönlich für ihre Ehe umsetzen und gestalten kann. Am Ende der Exerzitien stehen diese gestalteten Bilder auf dem Altar im Heiligtum und es wird spürbar: Als Paar sind wir zu zweit unterwegs, aufeinander bezogen und ergänzend, aber nicht deckungsgleich.

Füreinander berufen

Wir sind eingebettet in unsere verschiedenen Lebenswelten, Familie, Beruf, Gesellschaft. Unsere Mitte ist Gott, eine Mitte, die Ruhe schenkt und Kraft und Klarheit. Miteinander haben wir eine Dynamik, die durchaus spannend sein darf und bewegen will. Miteinander tragen wir aber auch die Gewissheit, dass wir füreinander berufen sind. Denn in der Liebe zueinander spiegelt jedes Ehepaar die Liebe Gottes wider, und das in ganz individueller, freier, frohmachender und ansteckender Weise.

Von Aschermittwoch bis zum darauf folgenden Sonntag fanden im Haus der Familie in Memhölz im Allgäu Exerzitien für Ehepaare statt: Eine Zeit, einmal bewusst ohne Kinder sich ganz aufeinander und auf Gott einzulassen: „Du bist mein und ich bin dein“. 

Ein Ort, der zu Stille und neuem Weitblick einlädt (Foto: Schoenstatt aut'm Berg)

Ein Ort, der zu Stille und neuem Weitblick einlädt (Foto: Schoenstatt aut'm Berg)

Zeit und Stille

Die Tagesstruktur lässt viel Raum. Nach einem Morgengebet, dem Frühstück und einem Impuls haben die Paare Zeit für sich alleine und für das Miteinander zu zweit. Ideen und Materialien, Anregungen für ein Ehegespräch, Impulse für Betrachtung und Meditation werden ihnen angeboten. Auch gibt es die Gelegenheit zu einem geistlichen Gespräch mit Pater Stefan Strecker. Vor dem Abendessen feiert die Gruppe Gottesdienst. Am Abend dann gibt es ein kreatives Angebot, das Thema des Tages noch einmal gemeinsam zu entfalten. Während der leckeren Mahlzeiten, die an einer liebevoll gestalteten Tafel gegessen werden, läuft leise Musik. Die Teilnehmer schweigen viel, doch was immer erlaubt ist, das ist der Austausch als Ehepaar. Das wird als bereichernd erlebt: „Zuhause muss ich immer warten, bis mein Mann nach Hause kommt und ich ihm etwas mitteilen kann. Hier darf ich es ihm immer gleich sagen“, so eine Teilnehmerin.

Wahrnehmen – Liebesworte - Wandlung

Es liegt ein thematischer Bogen über diesen Tagen. Mit liebevollem Blick bewusst und nicht wertend wahrnehmen, was ist, welche Gefühle gerade hochkommen und was den Einzelnen umtreibt, wenn er/sie zur Ruhe kommen: „Ah, so bin ich also, so fühle ich, das bin ich gerade, hier und jetzt“, das und zusätzlich die Wahrnehmung, im Liebesmeer Gottes zu schwimmen, bewegt am ersten Tag. Am zweiten Tag stehen Liebesworte im Mittelpunkt. Die Teilnehmer machen sich auf, neu mit Gott ins Gespräch zu kommen. Sie suchen auch Worte für das, was an Sehnsucht und ungelebtem Leben in ihnen ist. Und über dem dritten Tag steht das Wort: Liebe wandelt. Denn Wandlung ist mehr als Veränderung. „Wandlung bringt uns dem Bild näher, das Gott in uns gelegt hat. Wir wollen uns von der Liebe Gottes verwandeln lassen.“

Intensive Tage gemeinsamen Wachstums

Am Anfang stand bei den teilnehmenden Paaren vor allem die Sehnsucht nach Ruhe und danach, aus dem Getriebe des Alltags auszusteigen. Es wurde dann intensive Tage, in denen sie gemeinsam wachsen durften und in denen alle spürten, dass Gott und die Gottesmutter mit auf dem Weg sind. „Du mit mir, ich mit dir – gemeinsam sind wir stark“, hat ein Ehepaar am Ende formuliert.

Diese Tage waren nicht nur für die Teilnehmer-Ehepaare sondern auch für die Mitglieder des Leitungsteams ein Geschenk des Lebens und der Liebe.


Top