Nachrichten

10. Januar 2017 | Deutschland | 

„Christliches Abendland? Wie entstehen/verändern sich europäische Identitäten?“


Ringvorlesung PTHV

Ringvorlesung PTHV

Hbre. Vorrang für Zuwanderer aus dem „christlich-abendländischen Kulturkreis“ fordert die CSU im September 2016. Pegida-Anhänger haben sich die Rettung des „christlichen Abendlandes“ auf die Fahnen geschrieben. Der Theologe und Brauchtumsforscher Manfred Becker-Huberti bezeichnet das „christliche Abendland“ in einem DLF-Interview als Kampfbegriff. Eine „einheitliche Christlichkeit“ habe „in diesem Abendland nicht funktioniert“, das zeige die europäische Geschichte. Der Journalist und Autor Uwe Bork bezeichnet in einem Beitrag für Deutschlandradio Kultur „Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl“ als zentrale Werte und Forderungen für Christen aus denen sich in der christlich-abendländischen Gesellschaft eine mehrheitliche Einigung entwickelt habe für „religiöse und politische Toleranz, Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung der Geschlechter und über allem die Achtung der Menschenwürde“.

Einladung zur Fakultäten übergreifenden Ringvorlesung

Zu diesem Themenkreis bietet die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) im Jahr 2017 eine Fakultäten übergreifende Ringvorlesung für die interessierte Öffentlichkeit an, die sich der Frage stellt, wie europäische Identitäten entstehen und sich verändern und inwiefern man vom „christlichen Abendland“ sprechen kann. Alle Referentinnen und Referenten der Ringvorlesung lehren an der PTHV. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist nicht notwendig. Der Eintritt ist frei.

19.01.2017, 17.00-18.30 Uhr, PTHV

  • Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski, Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie und philosophische Ethik: „Umstrittene Identität oder: Wozu Europa?“
  • Prof. Dr. Franziskus von Heereman, Stiftungslehrstuhl Philosophie sozial-caritativen Handelns: „Menschenwürde: Jenseits der Werte“

02.02.2017, 17.00-18.30 Uhr, PTHV

  • Prof. Dr. Andreas Redtenbacher, Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft: „Unsere Heimat ist im Himmel – sind wir nur Gast auf Erden? Spirituelles und Theologisches zu ‚Heimat‘ in Texten und Elementen der Liturgie“
  • Prof. Dr. Paul Rheinbay SAC, Rektor der PTHV, Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Altertums: „Aufeinanderprallen verschiedener Entwicklungsphasen? Diskussion eines Stufenmodells der Entwicklung von Bewusstsein und Religiosität“

09.02.2017, 17.00-18.30 Uhr, PTHV

  • Prof. Dr. Margareta Gruber OSF, Dekanin der Theologischen Fakultät, Lehrstuhl für Neutestamentliche Exegese und Biblische Theologie: „Paulus – Befragung eines europäischen Gründervaters“
  • Nils Fischer, Mitarbeiter im Dekanat Pflegewissenschaft: „Beschneidung, Embryonenforschung und Schwangerschaftsabbruch aus der Sicht des Islam“

27.04.2017, 17.00-18.30 Uhr, PTHV

  • JProf. Dr. Edward Fröhling, Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Theologie der Spiritualität: „Verheißung und Zerbrechlichkeit – Die Erinnerung an ‚Europa‘ zwischen Orpheus und Lots Frau“
  • Prof. Dr. Hermann Brandenburg, Dekan der Pflegewissenschaftlichen Fakultät, Lehrstuhl für Gerontologische Pflege: „Warum Europa eine Republik werden muss. Eine politische Utopie“

04.05.2017, 17.00-18.30 Uhr, PTHV

  • Prof. Dr. Dr. Thomas Heinemann, Lehrstuhl Ethik, Theorie und Geschichte der Medizin: „Und jedem Anfang liegt ein Zauber inne? – Zu den Unterschieden der Schutzkonzepte für den frühen menschlichen Embryo in europäischen Ländern“
  • Dr. Hanno Heil, Lehrbeauftragter für Pastoraltheologie und Diakonische Theologie: „Orientalismus und Okzidentalismus: Bruch zwischen Kulturen?“

11.05.2017, 17.00-18.30 Uhr, PTHV

  • - Prof. Dr. Joachim Schmiedl ISch, Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kirchengeschichte: „Der Abendlanddiskurs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“
    - Prof. Dr. Markus Schulze SAC, Lehrstuhl für Dogmatik: „Christliches Abendland im Denken Josef Piepers: Eine geistige Vergewisserung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg“

18.05.2017, 17.00-18.30 Uhr, PTHV

  • - JProf. Dr. Erika Sirsch, Lehrstuhl für Akutpflege: „Europäisierung der Pflege – Veränderung der Pflege?“
  • JProf. Dr. Franziskus Knoll OP, Lehrstuhl für Diakonische Theologie und Spiritualität: „‘Bad Bank‘ Europa – Was auch (noch) zu unserer abendländischen Identität gehört!“

08.06.2017, 17.00-18.30 Uhr, PTHV

  • Prof. Dr. Helen Kohlen, Care Policy und Ethik in der Pflege: „Sorgearbeit in Europa“
  • Nils Fischer, Mitarbeiter im Dekanat Pflegewissenschaft: „Organ-Spende/ -Transplantation/  -Handel in der westlichen Gesellschaft aus der Sicht des Islam“

 

Information zur PTHV:

Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) ist eine kirchlich und staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule (im Rang einer Universität) in freier Trägerschaft. Die Gesellschafter der PTHV gGmbH sind die Vinzenz Pallotti gGmbH und die Marienhaus Holding GmbH. Rund 50 Professoren und Dozenten forschen und lehren an der PTHV und betreuen etwa 430 Studierende beider Fakultäten.


Top