Nachrichten

16. Februar 2010 | International | 

Welttag des gottgeweihten Lebens


Día de la vida consgrada en Bujumbura, Burundi BURUNDI, P. Deogratias Maruhukiro. Der Sonntag, 7. Februar war ein außergewöhnlicher Tag auf Mont Sion Gikungu. Man konnte viele Ordensleute sehen, die als Pilger gekommen sind. Jedes Jahr am Fest der Darstellung des Herrn im Tempel feiert die Kirche den Welttag des religiösen Lebens. Alle Mitglieder religiöser Gemeinschaften bereiten auf dieses Fest vor, um ihr Engagement im religiösen Leben zu erneuern und um sich an die Fundamente und Grundlagen ihres geweihten Lebens zu erinnern.

En el Santuario de Mont Sion Gikungu

Papst Johannes Paul II. sagte: "Die biblische Grundlage des gottgeweihten Lebens ist in der speziellen Beziehung zu suchen, die Jesus in seinem irdischen Leben mit einigen seiner Jünger gepflegt hat. Er lud sie nicht nur ein, das Reich Gottes in ihrem Leben zu suchen, sondern auch ihr ganzes Leben dafür einzusetzen, indem sie alles verlassen und seine Lebensform als Vorbild nehmen." (Vgl. Vita consecrate, exhortatiuon postsynodale von Johannes Paul II. Nr. 14)

Die Religiosen der Stadt Bujumbura haben sich in einer Novene auf diesen Tag vorbereitet, die in eine Geisteserneuerung einmündete. Die Vorträge hielt P. Déogratias Maruhukiro über das Thema des allgemeinen Priestertums. Im Priesterjahr, in dem die Schönstatt-Familie den 100. Priesterweihetag Pater Kentenichs feiert, lag es nahe, über P. Kentenich und seine Gedanken über das Priestertum zu sprechen. Über 400 Mitglieder aus verschiedenen Gemeinschaften haben die Gedanken am Freitag und Samstag vor dem großen Wallfahrtstag aufgenommen. So sagt unser Vater und Gründer, der Priester ‚ist berufen, geweiht und gesandt', um Brücken zwischen Gott und den Menschen zu bauen (Pontifex).

Berufen, geweiht, gesandt

ProcesiónVon da aus gesehen ist jedes Mitglied auf Grund der Taufe und der Versprechen auch berufen, geweiht und gesandt. Darauf beruht eindeutig das allgemeine Priestertum, das aus dem einzigen Priestertum Jesu Christi heraus fließt. In dieser Geisteserneuerung betonte der Referent drei wichtige Dimensionen dieses Priestertums:


  • Die Heiligkeit: Die Religiosen sind berufen, Werktagsheilige zu sein, um so auf die Herausforderungen antworten zu können. P. Kentenich ist unser Meister für die Werktagsheiligkeit. Geistlich lebt, wer in Werktagsheiligkeit über Gottes Angesicht in seinem Lebensumfeld nachdenkt.

  • Die prophetische Dimension: Nach dem Beispiel des Propheten Jeremias hören sie die Worte: Hiermit lege ich meine Worte in deinen Mund. "Sieh her! Am heutigen Tag setze ich dich über Völker und Reiche; du sollst ausreißen und niederreißen, vernichten und einreißen, aufbauen und einpflanzen" (Jer 1,9-10). Die prophetische Sendung ist es, keine Angst zu haben, für Christus selbst in schwierigsten Situationen Zeugnis abzulegen. Die Zeit, in der wir leben lädt uns ein, Propheten zu sein, und so zu ermöglichen dass das Angesicht Gottes in unserer Zeit sichtbar zugänglich sei.

  • Heroische Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit: Wir sind berufen miteinander in Gemeinschaft zu leben. Das gemeinsame Leben ist eine Schule der Heiligkeit und fordert, das Ich und das Du zu erhöhen zu einem gemeinschaftlichen Wir. Es geht nicht um ein Wir der Vermassung, sondern um ein gemeinschaftliches Wir, das die Originalität eines jeden Gesichtes und jeder Person respektiert. Die Unterschiede und der Reichtum jeder Person soll angenommen werden, so wie sie ist. Masken soll sie keine tragen müssen, um respektiert zu werden. Es wäre eine ideale Gemeinschaft, was nicht heisst, "unmöglich zu realisieren". Es wird möglich mit Hilfe der Gnade des Herrn, denn "bei Gott ist nichts unmöglich". Es soll eine heroische Gemeinschaft sein, sie opfert sich für die andern, lässt die andern wachsen. Sie bejaht ihre Grenzen und bekennt ihre Fehler. Es ist klar, dass es nicht möglich ist, eine ideale Gemeinschaft bilden, oder anders gesagt, das Reich Gottes hier auf Erden zu bauen!

Große Wallfahrt zum Heiligtum

En la Iglesia de Peregrinos

Der Erzbischof von Bujumbura zelebrierte die Hl. Messe und in seiner Predigt erinnerte er an die Herausforderungen des geweihten Lebens. Das bedeutet, so zu leben, dass das Bild Gottes in der Welt aufstrahlt. Wir müssen wagen, was andere nicht wagen. "n'umuswa warigeze ibuye". Selbst die Termiten haben versucht, an einem Stein zu nagen, sagte er mehrmals ganz deutlich.

Die Anwesenheit des apostolischen Nuntius, der bei den Zeremonien anwesend war, hat diesem Tag eine spezielle Note verliehen. Er hat dafür gesorgt, dass gleichsam der Papst durch seinen Vertreter in Burundi anwesend war. In seiner Ansprache hat er betont, dass er nur die Stimme des Hl. Vaters sei, und so hat er uns die Botschaft des Papstes zum Tag des gottgeweihten Lebens überbracht.

Gebet für die kommenden Wahlen

Nach der Liturgie versammelten sich alle zu einer brüderlichen Agape im Zentrum: "Reine de confiance" (Königin des Vertrauens) bei den Marienschwestern.

Es wurde nahe gelegt, in der kommenden Zeit vor allen für die Wahlen zu beten. Man wollte noch die Kerzen anzünden und miteinander pilgern, und um vor den Wahlen um Frieden und Versöhnung für unser Land zu beten. Eine solche Initiative wäre sicher ohne Zweifel ein beredtes Zeichen. Es muss aber noch einiges geklärt werden.

Ich kann nicht abschliessen, ohne all denen zu danken, die zum Gelingen dieses erfolgreichen Tages beigetragen haben. Gott segne alle die Mitglieder aller Gemeinschaften in der ganzen Welt.

Übersetzung: P. Josef Barmettler, Horw, Schweiz


Top