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14. November 2016 | Rund ums Urheiligtum | 

Barmherzigkeit geht weiter - Das Heilige Jahr endet


Wallfahrtsleiter Pater Franz Widmaier predigt zum Abschluss des Heiligen Jahres in der Pilgerkirche Schönstatt (Foto: Brehm)

Wallfahrtsleiter Pater Franz Widmaier predigt zum Abschluss des Heiligen Jahres in der Pilgerkirche Schönstatt (Foto: Brehm)

Hbre. „Man kann in Schönstatt spüren, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit lebt.“ Diesen Satz eines Priesters, der im Herbst mit einer Gruppe in Vallendar-Schönstatt weilte, konnte man am 13. November noch einmal hautnah spüren. Das Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus als außerordentliches Heiliges Jahr ausgerufen hatte, geht am kommenden 20. November mit der Schließung der Heiligen Pforte des Petersdomes in Rom zu Ende. In Diözesen und Wallfahrtsorten auf der ganzen Welt wurden die Heiligen Pforten, die es erstmals so über den ganzen Erdball verteilt gegeben hatte, am 13. November geschlossen. So auch im Urheiligtum in Schönstatt. „Vor dem Gottesdienst in der Pilgerkirche gab es im Urheiligtum noch einmal Gedränge, weil viele Menschen an diesem letzten Tag nochmals durch die Heilige Pforte gehen wollten“, berichtet Schwester M. Janika Trieb, Wallfahrtsleiterin in Schönstatt.

Eine Schwesternschola gestaltete den Gottesdienst musikalisch (Foto: Brehm)

Eine Schwesternschola gestaltete den Gottesdienst musikalisch (Foto: Brehm)

Wallfahrtsleiter Pater Franz Widmaier wies in seiner Predigt darauf hin, dass während des ganzen Heiligen Jahres unzählige Menschen mit ihren Sorgen und Anliegen durch die Heilige Pforte der Barmherzigkeit des Urheiligtums gegangen seien und verbunden mit einer guten Beichte die Vergebung von Schuld erfahren hätten. „Es ist schön, Vergebung zu erlangen“, zitierte Widmaier Papst Franziskus. „Aber auch du, wenn du willst, das dir vergeben wird: vergib auch du!“ Diese Erfahrung gelte natürlich nicht nur für dieses zu Ende gehende Heilige Jahr. Sie werde weitergehen, solle bei jedem der im Gottesdienst Anwesenden lebendig sein und auch andere anstecken.

Am 13. November 2016 wurde diese Heilige Pforte des Urheiligtums geschlossen und einen Tag später abgebaut. (Foto: Brehm)

Am 13. November 2016 wurde diese Heilige Pforte des Urheiligtums geschlossen und einen Tag später abgebaut. (Foto: Brehm)

Schließung der Heiligen Pforte der Barmherzigkeit

Nach dem Ende des von einer Schola der Schönstätter Marienschwestern musikalisch mitgestalteten Gottesdienstes, der von www.schoenstatt-tv.de im Internet live übertragen wurde, gingen die Priester und Gottesdienstbesucher in Prozession zur Schönstätter Gnadenkapelle, wo Rektor Pater Antonio Bracht in einer schlichten Feier die Türe des Urheiligtums und damit diese „Heilige Pforte der Barmherzigkeit“ schloss. Pater Antonio zeigte sich erfreut darüber, dass sich das ganze Jahr über wiederholt habe, was schon bei der Öffnung am 13. Dezember 2015 zu spüren gewesen sei: „Die Gläubigen standen oft Schlange, um durch die heilige Pforte zu gehen, und kamen tief bewegt wieder heraus. Besonders schön war es, wenn Paare oder Familien gemeinsam durch die heilige Pforte gingen“, so Pater Bracht.

Viele Tausend Pilger sind zwischen dem 13. Dezember 2015 und dem 13. November 2016 durch diese Heilige Pforte gegangen. (Foto: Brehm)

Viele Tausend Pilger sind zwischen dem 13. Dezember 2015 und dem 13. November 2016 durch diese Heilige Pforte gegangen. (Foto: Brehm)

Der Rektor des Urheiligtums, Pater Antonio Bracht, spricht ein Gebet, bevor die Pforte der Barmherzigkeit des Urheiligtums geschlossen wird  (Foto: Brehm)

Der Rektor des Urheiligtums, Pater Antonio Bracht, spricht ein Gebet, bevor die Pforte der Barmherzigkeit des Urheiligtums geschlossen wird  (Foto: Brehm)

Pater Franz Widmaier, Pater Lothar Herter und Pater Antonio Bracht waren in der Diözese Trier offiziell als Missionare der Barmherzigkeit eingesetzt (Foto: Brehm)

Pater Franz Widmaier, Pater Lothar Herter und Pater Antonio Bracht (v.l.n.r.) waren in der Diözese Trier offiziell als Missionare der Barmherzigkeit eingesetzt (Foto: Brehm)

Das wird manchem fehlen: Die Kekse der Barmherzigkeit, die es im Urheiligtum immer zum Mitnehmen und sich erinnern gab  (Foto: Brehm)

Das wird manchem fehlen: Die Kekse der Barmherzigkeit, die es im Urheiligtum immer zum Mitnehmen und sich erinnern gab  (Foto: Brehm)

Das bestätigt auch Schwester M. Doriett Möllenkamp, die häufig Pilgergruppen auf den Gang durch die Heilige Pforte vorbereitet und begleitet hat: „Die Besucher haben beim Herausgehen aus dem Urheiligtum an der Tür unsere Jahreskarte bekommen. Bei dieser kleinen Begegnung mit den Pilgern konnte man die Dichte der Atmosphäre spüren, die am Urheiligtum herrschte. Viele hatten Tränen in den Augen. Oft haben sich die Menschen bedankt dafür, dass wir sie zum Urheiligtum geführt haben.“ Ein Pilger habe geäußert: „Der Gang durch die Heilige Pforte, war für mich nach Jahren wieder mal ein Anstoß, zum Beichten zu gehen. Das gehörte dann einfach auch dazu“ Weiter erzählt Schwester Doriett von einer Frau, der gut getan habe, dass hier in Schönstatt nicht nur davon die Rede gewesen sei, Werke der Barmherzigkeit zu tun und mit anderen barmherzig zu sein. „Hier in Schönstatt habe sie erfahren, dass es doch vor allem Gott ist, der uns die Barmherzigkeit schenkt“.

Bilanz eines Missionares der Barmherzigkeit

Pater Lothar Herter, während des Heiligen Jahres mit dem Dienst eines „Missionares der Barmherzigkeit“ beauftragt, zog für sich eine positive Bilanz. „Für mich war das Jahr der Barmherzigkeit verbunden mit einem zusätzlichen Dienst, der meist im Stillen geschah.“ Das sei nicht anders zu erwarten, wenn es um Seelsorge und besonders um Beichte geht. Sein Gedanke am Beginn des Heiligen Jahres: „Wenn es auch nur für eine Person wäre, die durch die Beauftragung als Missionar der Barmherzigkeit wieder zurück zu Gott oder in einer wichtigen Sache Frieden und Hilfe findet, dann hätte es sich gelohnt.“ Jetzt könne er dankbar sagen, „dass es sich mehr als nur einmal gelohnt hat.“ Und immer seien es Momente von besonderer Gnade gewesen, wo Gottes Liebe spürbar geworden sei.

Einige Male, so Pater Herter weiter, sei er auch in Gemeinden eingeladen gewesen, um über Gottes Barmherzigkeit zu sprechen, Gottesdienst zu feiern, persönlichen Segen zu spenden und für das Sakrament der Versöhnung da zu sein. „Ich war positiv überrascht, wie liebevoll die Abende der Versöhnung mit Zeit der Anbetung gestaltet und angenommen wurden. Auch unter der Woche und z.B. vor einem Spiel der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft. In einer Gemeinde machten wir uns an einem Nachmittag auf einen Pilgerweg, an dem ca. 30 Personen von 3 Jahren bis über 70 teilgenommen haben. Ich bin froh um alle tiefen Begegnungen und die spürbare Nähe des barmherzigen Vaters.“

Barmherzigkeit ohne Ende

Festzuhalten wäre noch, dass zwar die Heiligen Pforten der Barmherzigkeit auf der ganzen Welt nun wieder geschlossen werden und damit das außerordentliche „Jahr der Barmherzigkeit“ zu Ende geht. Die Türen der Barmherzigkeit Gottes werden sich aber niemals schließen. So wird gerade auch die Gnadenkapelle in Vallendar-Schönstatt für alle, die die Barmherzigkeit des himmlischen Vaters und die Vermittlung der Mutter seines Sohnes Jesus Christus suchen, ein Ort sein, wo Gott und die Gottesmutter die Menschen auch weiterhin mit offenen Armen und weit geöffneten Türen empfangen.


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