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21. September 2016 | Rund ums Urheiligtum | 

Pater-Kentenich-Tag erinnert an einen Botschafter einer Kultur des Lebens und der Liebe


Gebet am Grab Pater Kentenichs am Morgen des 15. September (Foto: S-MS)

Gebet am Grab Pater Kentenichs am Morgen des 15. September (Foto: S-MS)

Hbre. Am 15. September gedachten Menschen auf der ganzen Welt am 48. Todestag des Gründers Schönstatts, Pater Josef Kentenich, eines Mannes, der seine Lebensaufgabe darin gesehen hat, die Botschaft eines unendlich barmherzigen und liebenden Vater-Gottes, die Botschaft einer Kultur des Lebens und der Liebe in der Welt zu verbreiten. Nur vier Tage vorher, am 11. September haben Menschen auf der ganzen Welt sich erinnert, dass barbarische Terrorakte vor 15 Jahren tausende Menschen das Leben gekostet haben. Eine Kultur des Todes hat seither die Welt verändert.

Gedenkgottesdienst am Todestag Pater Kentenichs in der Anbetungskirche (Foto: S-MS)

Gedenkgottesdienst am Todestag Pater Kentenichs in der Anbetungskirche (Foto: S-MS)

Dr. Bernd Biberger bei der Predigt (Foto: S-MS)

Dr. Bernd Biberger bei der Predigt (Foto: S-MS)

Konzelebranten am Altar (Foto: S-MS)

Konzelebranten am Altar (Foto: S-MS)

Gedenken an Pater Josef Kentenich

Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung, die am Ursprungsort der Bewegung oder in der Umgebung leben, versammelten sich am Morgen des 15. Septembers zu einem Gedenkgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche in Vallendar Schönstatt, wo Pater Kentenich in der ehemaligen Sakristei seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

In seiner Predigt wies Dr. Bernd Biberger, Generalrektor der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern, darauf hin, dass zahlreiche Zeugnisse belegen würden, wie Menschen in der Begegnung mit Pater Kentenich einen barmherzig liebenden Vater erlebt haben. „Pater Kentenich ist für sie zum Transparent Gottes geworden“, so Biberger. „Durch die Begegnung mit ihm ist die barmherzige Liebe des Vaters für sie vom theoretischen Glaubenswissen zur konkreten, realen Glaubenserfahrung geworden. Sie erlebten sich von ihm in ihrem Kleinsein, in ihren Grenzen, in ihren Armseligkeiten angenommen. Sie erlebten, dass sie nicht zurückgestoßen wurden, weil sie Fehler gemacht hatten, sondern dass sie auch in den Schwächen geliebt waren. Sie erlebten, dass ihre eigene Erbärmlichkeit sie nicht von der Liebe des Vaters trennen konnte. So wurde die Gewissheit, im Vaterherzen geborgen zu sein, für viele in der Begegnung mit Pater Kentenich natürlich erfahrbare Realität.“ Die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes durchziehe die Verkündigung des ganzen priesterlichen Wirkens von Pater Kentenich. Dieser Gedenktag an seinen Tod, mitten im Außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, stelle Pater Kentenich als eine der großen Persönlichkeiten unseres Glaubens vor Augen, die auf besondere Weise auf das Erbarmen Gottes hinweisen.

Abend des Gedenkens im Pater-Kentenich-Haus (Foto: Brehm)

Abend des Gedenkens im Pater-Kentenich-Haus (Foto: Brehm)

Pater Angel Strada, Postulator im Seligsprechungsprozess für Pater Kentenich eröffnet den Abend (Foto: Brehm)

Pater Angel Strada, Postulator im Seligsprechungsprozess für Pater Kentenich eröffnet den Abend (Foto: Brehm)

Schwester M. Pia Buesge spricht über die "Bergpredigten" aus dem Jahr 1966 (Foto: Brehm)

Schwester M. Pia Buesge spricht über die "Bergpredigten" aus dem Jahr 1966 (Foto: Brehm)

Die familiäre Verbundenheit der ganzen Schönstattfamilie fördern

Schon am Abend zuvor, am 14. September, trafen sich Interessierte im Saal des Pater-Kentenich-Hauses auf Berg Schönstatt zu einer Begegnung im Rahmen des Pater-Kentenich-Tages 2016. Schwester M. Pia Buesge stellte bei ihrem Blick ins Jahr 1966, also auf die Zeit nach der Rückkehr Pater Kentenichs aus der kirchlichen Verbannung nach Milwaukee, die sogenannten „Bergpredigten“ Pater Kentenichs in den Mittelpunkt des Abends. Nach der Heimkehr Pater Kentenichs sei es selbstverständlich gewesen, dass alle Gliederungen und Stände der Schönstattfamilie darauf gedrängt hätten, den „Vater und Gründer“ nach der Zeit seiner 14jährigen Abwesenheit wiederzusehen oder ihn erstmalig zu erleben.

In der Zeit von März bis Oktober 1966 habe es auf Berg Schönstatt zwölf Gelegenheiten an Sonntag Nachmittagen gegeben, bei denen Pater Kentenich zu allen jeweils anwesenden Schönstättern entweder vor dem Schönstatt-Heiligtum auf Berg Schönstatt oder in der Hauskapelle des Schulungsheimes gesprochen habe. Er nutzte die Gelegenheit, den Anwesenden ein Wort des Dankes „für die erwiesene Treue in den verflossenen harten Kampfesjahren“ (J.K.) zu sagen. Darüber hinaus war es ihm ein Anliegen, die familiäre Verbundenheit der ganzen Schönstattfamilie zu fördern. Und schließlich wollte er, bezugnehmend auf die aktuellen Zeitströmungen, die Zuhörer „in die Sendung der Gottesmutter für die heutige Zeit“ tiefer einführen.

Einer, der das Leben aufgreift, achtet und wertet

Bei der Lektüre dieser oft langen Vorträge, auf die sich Pater Kentenich habe kaum vorbereiten können, sei sie besonders beeindruckt gewesen, wie der Gründer das Leben, das ihm entgegengekommen sei, aufgegriffen habe. „Jeder Mensch und jede Gruppe wird von ihm beachtet und gewertet“, so fasst Schwester M. Pia ihre Eindrücke zusammen. Und sie beschreibt Pater Kentenich als einen „Meister im Schaffen einer frohen, familienhaften Atmosphäre“.

Pater Josef Kentenich bei einer der "Bergpredigten" vor dem Schönstatt-Heiligtum auf Berg Schönstatt (Archivfoto: Alfons Jäger)

Pater Josef Kentenich bei einer der "Bergpredigten" vor dem Schönstatt-Heiligtum auf Berg Schönstatt (Archivfoto: Alfons Jäger)

Eingespielte Bilder und eine Filmszene von den Bergpredigten sowie zwei Zeugnisse von Menschen, die bei einer der Bergpredigten dabei waren, machen den Abend kurzweilig und tragen zur Veranschaulichung der Zeit vor 50 Jahren bei. Sahnehäubchen des Abends ist für viele ein kurzer, qualitativ guter Tonbandmitschnitt, durch den die Zuhörer den Gründer und seine Gedanken zum Abschluss der Veranstaltung direkt hören können.

Pater-Kentenich-Tag

So wird der Pater-Kentenich-Tag im Jahr 2016 zu einem Gedenken, das der „Kultur des Terrors und des Todes“ eine Hoffnung machende Perspektive auf eine „Kultur des Lebens, der Barmherzigkeit und der Liebe“ entgegensetzt.

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