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19. September 2016 | Deutschland | 

Feier des 125. Geburtstages von Gertraud von Bullion


Baron von Gravenreuth spricht über Gertraud von Bullion (Foto: Pons)

Baron von Gravenreuth spricht über Gertraud von Bullion (Foto: Pons)

Barbara Pons. „Ich habe sie sehr gespürt“, so äußerte sich Baron Marian von Gravenreuth, ein Urenkel der Patentante von Gertraud von Bullion. Gertraud habe häufig Tage bei ihrer geliebten Patin Marie von Gravenreuth in Affing zugebracht. Anlässlich des 125. Geburtstages von Gertraud von Bullion, Mitgründerin der Frauenbewegung in Schönstatt, war eine Gruppe von Mitgliedern des Schönstatt-Frauenbundes und Frauen aus der Diözese Augsburg nach Schloss Affing, wenige Kilometer von Augsburg entfernt, gefahren. Der Freiherr führte die durch den Park, einen schönen englischen Garten, zur Lourdesgrotte, die seine Urgroßmutter hatte erbauen lassen. Dort feierten die Besucher ein Marienlob mit Worten von Gertraud von Bullion.

Schloss Affing im Landkreis Aichach-Friedberg (Foto: Pons)

Schloss Affing im Landkreis Aichach-Friedberg (Foto: Pons)

Eine außergewöhnliche Frau

Im Schloss gab es einen Sektempfang zu Ehren Gertrauds von Bullion. In einer Feierstunde wurden persönliche Erinnerungen an diese junge Frau lebendig, die sie mit Schloss Affing und ihrer Patentante verband. Der Freiherr sprach sein Empfinden aus: „Ich danke Ihnen, dass Sie diese außergewöhnliche Frau gegenwärtig gesetzt haben. - Ich habe sie sehr gespürt, draußen im Park an der Grotte und hier im Haus.“

Am Nachmittag feierte die Gruppe mit P. Amberger und mit Gemeindemitgliedern die Hl. Messe in der Pfarrkirche von Affing. Am Marienaltar erwartete die Frauen bereits ein Bild der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt. Vor der Eucharistiefeier stellte der Ortspfarrer seine Kirche vor, die den Heiligen Petrus und Paulus, aber auch „den sieben Zufluchten“ geweiht ist.

Mutige Missionarin, treue Dienerin und stille Freundin

Am Sonntag, 11. September 2016, dem eigentlichen Geburtstag der Mitgründerin des Schönstatt-Frauenbundes, zogen die Teilnehmerinnen des Treffens durch die Pforte der Barmherzigkeit in den Hohen Dom zu Augsburg, der Pfarrkirche Gertraud von Bullions. In der „Dom-Predigermesse“, dieses Mal gestaltet von der Schönstattfamilie, stellte Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier das Leben Gertrauds von Bullion als eine große Symphonie dar: Gertraud war eine mutige Missionarin, eine treue Dienerin, eine stille Freundin, eine Freundin der Eucharistie, ein kleines Werkzeug für das „gewichtige und wuchtige“ (Josef Kentenich) Ereignis der ersten Weihe von zwei Frauen an die Gnadenmutter von Schönstatt am 8. Dezember 1920. Im gut gefüllten Dom hörten die meisten Augsburger wohl zum ersten Mal von dieser außergewöhnlichen Frau.

Anbringung einer Gedenkplakette am Elternhaus von Gertaud von Bullion (Foto: Pons)

Anbringung einer Gedenkplakette am Elternhaus von Gertaud von Bullion (Foto: Pons)

Teilnehmerinnen aus dem Schönstatt-Frauenbund und von der Schönstatt-Bewegung des Bistums Augsburg (Foto: Pons)

Teilnehmerinnen aus dem Schönstatt-Frauenbund und von der Schönstatt-Bewegung des Bistums Augsburg (Foto: Pons)

Enthüllung einer Gedenk-Plakette

Durch die Pforte der Barmherzigkeit zogen die Gottesdienstbesucher auf den Domplatz – nur wenige Meter von Gertrauds elterlichem Wohnhaus entfernt. Etwa einhundert Personen konnten in einer Feierstunde durch verschiedene Zeitfenster in das Leben der Familie Bullion schauen. Am Wohnhaus von Gertraud enthüllte ein Mitglied des Schönstatt-Frauenbundes in einer Alt-Augsburger Tracht, wie Gertraud sie zu festlichen Anlässen trug, eine Gedenk-Plakette. Domdekan Dr. Meier segnete die Plakette. Im Segensgebet wurde das Wort eines Priesters an Gertraud zitiert: „Sie sind eine Segensempfängerin in so hohem Maße, um wiederum Segensspenderin und Segensbringerin für andere zu sein!“ Domdekan Meier las die Inschrift auf der Gedenk-Plakette vor: „Hier lebte Gertraud von Bullion – 1891-1930 – Mitgründerin der Internationalen Frauenbewegung Schönstatts.“

Im Kolpinghaus war beim Imbiss Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch. In den beiden Tagen lösten digital vermittelte Fotos von diesen Ereignissen in Argentinien, Chile, Brasilien und verschiedenen Ländern Europas begeisterte Echos aus. „Das dürfen wir auch als eine Frucht aus dem unscheinbaren Gründungsakt von Gertraud und ihrer Kusine Marie Christmann sehen“, sagt eine der Teilnehmerinnen voller Freude. Eine Frucht der Weihe an die Gottesmutter von Schönstatt, die Gertraud bis in ihre Todesstunde lebte und von der sie einmal sagte: „Ich nehme keinen Buchstaben meiner Weihe zurück.“

Die Plakette am Elternhaus von Gertraud von Bullion (Foto: Pons) Alt-Augsburger Tracht, wie Gertraud sie zu festlichen Anlässen trug (Foto: Pons)

Die Plakette am Elternhaus von Gertraud von Bullion | Alt-Augsburger Tracht, wie
Gertraud von Bullion sie zu festlichen Anlässen trug (Foto: Pons)


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